erstellt am 17. 11. 03
»La Musica2« – ein berührendes Herzstück in der neuebuehnevillach Michael Weger nach sechs Jahren wieder in einer Hauptrolle – Ausstellungen mit Bildern von Guido Katol im Foyer des Theaters Villach (mediamind) - Nach dem Tanztheater „Das Tiermensch“ hält mit dem bewegenden Beziehungsdrama „La Musica2“ von Marguerite Duras wieder das Sprechtheater Einzug in der neuebuehnevillach. „La Musica2 ist eines der schönsten Stücke über Liebe, Beziehung und den Kampf der Geschlechter. Kurz: ein berührendes Herzstück“, so Intendant Michael Weger, der nach sechs Jahren wieder eine Hauptrolle spielt. Seine Partnerin auf der Bühne ist Katrin Ackerl Konstantin, Regie führt Erik Jan Rippmann. Im Zeitalter der Single-Haushalte, steigender Scheidungsraten und des grenzenlosen Drangs zur Individualisierung sei dieses Stück besonders aktuell, so Weger. Premiere ist am 22. November 2003 um 20 Uhr in der neuebuehnevillach. Das Stück läuft bis 20. Dezember. Der Inhalt Ein Hotel. Ein Grandhotel. Alle Lichter sind gelöscht, die Hotelbar ist leer. Nur ein Mann sitzt da und wartet auf die Frau, wie schon Jahre zuvor, als ihre Beziehung in genau diesem Hotel begann. Anne-Marie und Michel treffen einander zum letzten Mal - am Abend nach ihrer Scheidung. Drei Jahre haben sie einander nicht gesehen und heute an diesem Abend, in diesem Hotel, in den letzten Augenblicken ihrer gemeinsamen Geschichte, erwacht die Liebe, jene große, einzigartige Liebe des Lebens, von neuem - und holt die beiden zurück in die Sehnsucht, in die Verzweiflung, ins Leben. Die Autorin Marguerite Duras ist Bestsellerautorin zahlreicher Romane und Theaterstücke. Doch auch fernab ihres literarischen Schaffens war sie eine engagierte Frau, die aktiv an den wichtigsten Ereignissen des französischen Lebens des letzten Jahrhunderts teilgenommen hatte. Nachdem sie zu Beginn des 2. Weltkrieges in einer Institution gearbeitet hatte, die das Publikationswesen überwachte und unter dem Einfluss der Nazis stand, trat sie 1943 in die Widerstandsbewegung ein. Ab 1944 ist sie Mitglied der französischen kommunistischen Partei, die sie 1950 wegen ihres unbändigen Denkens ausschließt. Sie engagiert sich gegen den Algerienkrieg, gegen die gaullistische Macht, und nimmt aktiv an dem Pariser Mai 68 teil. Als kritischer und individualistischer Geist, stets auf der Suche nach der Utopie und der idealen Gemeinschaft, steht sie der feministischen und antirassistischen Bewegung nahe. Der Holocaust und die Deportation ihres Ehemannes haben sie auf unauslöschliche Weise geprägt, ebenso ihre zahlreichen (auch nicht gelebten) Liebschaften, die sie in ihren Romanen und Theaterstücken verarbeitet und stets bis zur Personifizierung wiedererlebt. Sie starb 1996 im Alter von einundachtzig Jahren. Ausstellungen im Foyer der neuebuehnevillach Die SchülerInnen der HLW Villach (Höhere Lehranstalt für Wirtschaftsberufe) entwickelten gemeinsam mit ihrer Lehrerin Evelin Heregger ihre Bühnenbildentwürfe zu "La Musica2". Auslöser war eine Besichtigung der neuebuehnevillach, der ein Treffen und weitere Gespräche mit Regisseur Erik Jan Rippmann folgten. Vom 22. November bis 5. Dezember sind die Entwürfe im Foyer der neuebuehnevillach ausgestellt. Ab 6. Dezember präsentiert der Villacher Künstler Guido Katol seine Werke im Foyer des Theaters. Auch er ließ sich von dem berührenden Stück inspirieren: "Wie in dem Stück von Marguerite Duras, stellen meine Bilder Paarbeziehungen dar. Bei den neuen Arbeiten sollen alle Blätter für sich stehen und trotzdem lose in Verbindung gebracht werden können - einzelne Stücke, mit denen sich die eine oder andere Liebesgeschichte erzählen lässt.“ Guido Katol wurde 1962 geboren und ist ein stiller Einzelgänger im Kunstbetrieb. Nach dem Abschluss der Handelsschule folgten erste Malversuche mit fachkundiger Unterweisung von Cornelius Kolig. Die Hochschule für Angewandte Kunst (Meisterklasse Prof. Maria Lassnig) folgte 1984. Katol lebt und arbeitet in Wien. Karten und Infos zum Spielplan: Villacher Kartenbüro, Tel. ++43 / (0)4242 / 27341 Informationen: http://www.neuebuehnevillach.at
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