Botschafterin Irena Lipowicz besucht Innsbruck und Bgm. Hilde Zach  

erstellt am
20. 11. 03

Innsbruck (rms) - Seit Mai 2000 ist. Dr. Irena Lipowicz Botschafterin der Republik Polen in Österreich. Bevor die Universitätsprofessorin im nächsten Jahr den Lehrstuhl an der katholischen Universität Warschau übernimmt, war es ihr "ein besonderes Anliegen im letzten


Die beiden Vizebürgermeister Dr. Michael Bielowski und DI Eugen Sprenger, Botschafterin Irena Lipowicz, Bgm Hilde Zach und Honorarkonsul Siegfried Resl (v.l.n.r.)

Foto: Rathaus/Medienservice/ Gerd Andreaus
Jahr meiner diplomatischen Tätigkeit Tirol und Innsbruck im speziellen zu besuchen". Im Gespräch mit Bürgermeisterin Hilde Zach und den beiden Vizebürgermeistern Dr. Michael Bielowski und DI Eugen Sprenger am Mittwoch (19. 11.) ergaben sich viele Ansatzpunkte für eine verstärkte Zusammenarbeit. Danzig, Ostsee, die Masuren oder Pommern: Aus dem "Kontrastprogamm" Seebäder, Flachland und Tiroler Bergwelt könnten sich interessante Perspektiven im Tourismusbereich ergeben. Eine "Studienreise der Stadtpolitik mit Lokalaugenschein" und direkte Gespräche auf Tourismusebene wurden ins Auge gefasst. "Hier sollen die Profis zu Ort kommen", meint Bgm. Hilde Zach.

Ein besondere Anliegen der Botschafterin galt der Betreuung und Sanierung der zahlreichen Kriegsgräber in Galizien aus dem 1. Weltkrieg: Allein in der Region Tarnov befinden sich an die 60 Friedhöfe, in denen k.u. k.Soldeten begraben sind: "Eine Aufgabe, die völkerverbindend sein kann und das gegenseitige Verständnis fördert." Gedacht ist an eine Partnerschaft, in der Tirol, Innsbruck oder eine Institution eine Partnerschaft für die Sanierung und Betreuung übernimmt. "Es geht nicht nur um Sanierungen. Es könnte sich ein Jugend- und Studentenprojekt entwickeln, eine Begegnung der Jugend mit der Geschichte und einem anderen Volk", sieht Botschafterin Lipowicz die Patenschaft vor allem als Friedenswerk und eine Aufarbeitung der Geschichte. Ein erster Schritt in diese Richtung wurde bereits gemacht. In der Nähe von Przemysl (ein Stadt fast so groß wie Innsbruck) wurden im Vorjahr von Tiroler Kaiserschützen Gräber instandgesetzt. "Ein Grabstein mit der Aufschrift "Allen Gefallenen zum Gedenken" wurde von der Stadt Innsbruck gespendet", kann Vizebgm. DI Eugen Sprenger berichten: "Die Patenschaft hat übrigens das polnische Militär übernommen!"

Interesse zeigte die Juristin und Verfassungsexpertin an der Tiroler Transitproblematik: "Für Polen ein aktuellen Thema, das wir sorgfältig beobachten." Nach dem EU-Beitritt im Mai gilt für Polen ebenfalls der freie Warenverkehr. Vor allem zwischen Russland und Deutschland hat der Waren- und damit LKW-Verkehr bereits drastisch zugenommen- und das meistens über normale Landstraßen und enge Ortsdurchfahrten.

Ein Treffen Polen/Tirol will Honorarkonsul Siegfried Resl noch in diesem Advent in Innsbruck organisieren: "Ein Treffen zwischen Freunden, begleitet von Folklore und informell - da können sich weitere Kontakte ergeben!

Für ihre diplomatische Profession hat sich Univ. Prof. Lipowicz übrigens ausdrücklich Österreich gewünscht. "Auch wenn ich nah Warschau gehe, mein Herz wird in Österreich blieben!" Ein "Come-back" nach Innsbruck hat sich die Botschafterin bereits vorgenommen. Die Einladung von Bürgermeisterin Hilde Zach zu den Festwochen der Alten Musik wurde fix notiert!
 
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