Österreichische Zahlungsbilanz Jänner bis September  

erstellt am
18. 11. 03

Leistungsbilanzdefizit mit knapp1 Mrd. Euro etwa auf Vorjahresniveau – Waren- und Dienstleistungsbilanz zeigt leicht rückläufigen Überschuß *)
Wien (oenb) - Die österreichische Leistungsbilanz auf Basis von Zahlungsströmen zeigt für den Zeitraum Jänner bis September 2003 ein ähnliches hohes Defizit wie im Vorjahr, nämlich knapp 1 Mrd. Euro.

Der Rückgang des Überschusses der Teilbilanz Waren- und Dienstleistungszahlungen um 0,54 Mrd. Euro erklärt sich aus einer Abnahme der Exporte um 1 % (bzw. 0,4 Mrd. Euro) bei im Wesentlichen stagnierenden Importen. Die ungünstigere Waren- und Dienstleistungsbilanz konnte größtenteils durch positive Tendenzen in den Bereichen grenzüberschreitende Einkommen und laufende Transfers ausgeglichen werden.

Das gegenüber der Vergleichsperiode geringere Defizit der Einkommensbilanz in Höhe von -0,35 Mrd. Euro ist vor allem auf um 0,68 Mrd. Euro geringere Einkommensabflüsse aus Direktinvestitionen zurückzuführen. Auch der Bereich der Einkommen aus Portfolioinvestitionen lieferte durch ein im Vorjahresvergleich geringeres Defizit (-19 %) einen positiven Beitrag zur Leistungsbilanzentwicklung. Die Einkommen aus Sonstigem - insbesondere Erträge aus Krediten und Einlagen – ließen hingegen einen rückläufigen Überschuss erkennen. Nahezu unverändert zeigten sich gegenüber den ersten neun Monaten 2002 die Nettoerwerbseinkommen in Höhe von 0,39 Mrd. Euro.

Der Saldo der Bilanz der Laufenden Transfers betrug in der Berichtsperiode -1,33 Mrd. Euro. Mit einem geringen Defizit schloss die Bilanz der Vermögensübertragungen (– 0,17 Mrd. Euro).
Die Kapitalbilanz wies im Berichtszeitraum Nettokapitalzuflüsse im Bereich Portfolioinvestitionen sowie Nettokapitalabflüsse in den Teilbilanzen Direktinvestitionen und Sonstige Investitionen auf.

Inländische Direktinvestitionen im Ausland verzeichneten mit 2,46 Mrd. Euro merkbare Rückgänge gegenüber der Vergleichsperiode 2002 (3,62 Mrd. Euro), während ausländische Direktinvestoren, die in den ersten neun Monaten 2002 noch netto Kapital in Höhe von 0,22 Mrd. Euro abgezogen hatten, im Berichtszeitraum mehr in Österreich veranlagten (1,76 Mrd. Euro).

Nach wie vor lag das Ausmaß der grenzüberschreitenden Wertpapiertransaktionen unter den Vergleichswerten des Jahres 2002: Rund ein Drittel betrug der Rückgang der österreichischen Portfolioinvestitionen im Ausland, die im Zeitraum Jänner bis September 2003 ein Volumen von 14,56 Mrd. Euro verzeichneten. Die Wertpapierkäufe des Auslands beliefen sich auf 15,86 Mrd. Euro und unterschritten damit den Vorjahreswert um 12 %.

Mit einem Kapitalexport von 3,48 Mrd. Euro wies die Teilbilanz der Sonstigen Investitionen gegenüber der Vergleichsperiode (Kapitalimport von 5,45 Mrd. Euro) eine Saldendrehung auf.

Die offiziellen Währungsreserven verzeichneten eine transaktionsbedingte Abnahme in Höhe von 1,03 Mrd. Euro.

*) auf Basis von Zahlungsströmen; "Cash-Basis"
 
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