Auszeichnung für Verdienste um Österreich und seine Kultur  

erstellt am
27. 11. 03

Schausberger überreichte Helga Rabl-Stadler das Österreichische Ehrenzkreuz für Wissenschaft und Kunst
Salzburg (lk) - Die Verleihung des Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse an Dr. Helga Rabl-Stadler durch den Bundespräsidenten sei nicht nur eine Würdigung herausragender Leistungen für die Salzburger Festspiele, die Kultur und die Hochkultur in Salzburg, sondern auch eine Anerkennung für große Verdinest um Österreich und seine Kultur. Dies betonte Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger bei der Überreichung der Auszeichnung an die Präsidentin der Salzburger Festspiele am Mittwoch (26. 11.).

Schon als Präsidentin der Salzburger Wirtschaftskammer habe Dr. Rabl-Stalder immer die Bedeutung der Salzburger Festspiele für die Salzburger Wirtschaft erkannt und betont. Am 26. Jänner 1995 bekamen, so Schausberger, die Salzburger Festspiele nicht nur die 1. Präsidentin ihrer Geschichte, sondern auch eine in der Wirtschaft höchst angesehene Persönlichkeit mit starker Salzburger Verwurzelung und eine gestandene Unternehmerin mit einer angeborenen intensiven Beziehung zwischen Kultur und Wirtschaft als Spitzenfunktionärin. Mit vollem Einsatz habe Präsidentin Helga Rabl-Stadler den Reformkurs der Festspiele mit ihren Kollegen im Direktorium fortgesetzt und dabei federführend auch einige mutige, wichtige und auch schmerzhafte Entscheidungen getroffen.

Mit großem Verhandlungsgeschick und weiblichem Charme verstehe sie es stets, auch in heiklen Phasen sanft einzuwirken und so die Verhandlungen immer zu einem guten Ende zu führen. Auch das gewonnene Vertrauen und die guten Kontakte zu allen wichtigen Festspielkünstlern haben schließlich den Salzburger Festspielen einen weit über die Grenzen unseres Landes hinausgehenden Aufschwung ermöglicht.

Die Salzburger Festspiele seien für die Weltgeltung Salzburgs von entscheidender Bedeutung. Die Salzburger Festspiele haben die große Aufgabe, das gebotene aktuelle Kunst- und Gedankenspektrum auf höchstmöglichem Niveau und im Einklang mit der eigenen Tradition zu halten. Dabei sei auch auf die eigene Unverwechselbarkeit zu achten und es gelte auch, die Salzburger Note und Kompetenz sicherzustellen. Deshalb muss im Festspiel-Direktorium auch immer personell das Salzburger Element vertreten sein, betonte Dr. Schausberger.

Auch die Wirtschaftskraft der Festspiele sei unbestritten und nachweisbar. Die Festspiele seien in den Sommermonaten mit bis zu 3.500 Mitwirkenden der größte Arbeitgeber im Land Salzburg. Die wirtschaftlichen Effekte liegen bei rund 170 Millionen Euro, jeder Festspielgast gibt laut einer heurigen Studie pro Tag 222 Euro aus, drei Viertel aller Festspielgäste sind Stammgäste, die im Durchschnitt 7,3 Tage in Salzburg bleiben. Somit komme es durch die Festspiele zu rund 283.000 Übernachtungen, sagte der Landeshauptmann.

Ganz besonders erfreulich sei, dass die Festspiele in dieser Saison das beste Ergebnis der Geschichte erzielt haben. Insgesamt kamen heuer um 12.000 Besucher mehr als noch im Vorjahr. Und besonders bedeutend sei auch, dass das Festspielpublikum immer internationaler wird; heuer kamen ja Gäste aus 63 Ländern, darunter aus 31 Ländern außerhalb Europas.

Diese Erfolge der Salzburger Festspiele beruhen auf der Arbeit eines großen Teams. Mit Prof. Dr. Peter Ruzicka und Dr. Gerbert Schweighofer sei ein professionelles Direktorium am Werk, das es geschafft habe, die Salzburger Festspiele aus der Ära Mortier in eine neue Salzburger Ära zu führen. Es sei ein vorrangiges Ziel, die Salzburger Festspiele auf eine grundsolide Finanzbasis zu stellen. Die hervorragenden Kontakte von Helga Rabl-Stadler in viele Richtungen – Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, etc. – haben den Salzburger Festspielen Millionen Euro eingebracht. Die Präsidentin habe Mäzene gefunden, die die Festspiele großzügig unterstützen. Sie habe neue Sponsoren wie UNIQA gebracht und bereits dienstältere dazu bewogen, weiter in Salzburg zu bleiben. Es sei höchst erfreulich, dass die Firma Nestle, die bereits seit 1992 als Hauptsponsor fungiert, erst vergangene Woche das Sponsoring mit den Salzburger Festspielen um weitere drei Jahre bis 2007 verlängert hat.

„Salzburg und den Salzburger Festspielen stehen aber auch viele weitere Herausforderungen bevor. Ich denke hierbei nur an das Mozart-Jahr 2006 und den Umbau des Kleinen Festspielhauses in ein Haus für Mozart. Diese Investitionen, die wir hier tätigen, sind für die Zukunft von Stadt und Land Salzburg von unschätzbarem Wert“, sagte Landeshauptmann Dr. Schausberger abschließend.

LEBENSLAUF
Geburtsdatum:
2. Juni 1948 in Salzburg

Ausbildung:
Matura am Wirtschaftskundlichen Realgymnasium in Salzburg
Jus-Studium; 1970 Promotion


Berufslaufbahn:
1970-1974: Lehrredaktion in „Die Presse“ bzw. „Wochenpresse“ (jeweils Ressort Wirtschaft und Innenpolitik)
1974-1978: Innenpolitische Kolumnistin beim „Kurier“
1978-1983: Prokuristin der Fa. Modehaus Resmann
seit 1983: Eigentümerin und Gesellschafterin des renommierten Modehauses Resmann

Weitere Funktionen:
1980-1985: Mitglied des WIFI-Kuratoriums
1983-1990
sowie 1994: ÖVP-Abgeordnete zum Nationalrat
ab 1986: Landesobmann-Stv. des Österreichischen Wirtschaftsbundes
1988-1995: Präsidentin des Wirtschaftsbundes
1989-1993: Vizepräsidentin des Österreichischen Wirtschaftsbundes
1985-1988: Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Salzburg
1988-1994: Präsidentin der Wirtschaftskammer Salzburg
1991-1994: ÖVP-Bundesparteiobmann-Stellvertreterin

Salzburger Festspiele:
1993-1995: Kuratoriumsmitglied der Salzburger Festspiele
seit 1995: Mitglied des Direktoriums und Präsidentin der Salzburger Festspiele
 
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