Penzing: Mahnmal für die Opfer vom Spiegelgrund  

erstellt am
27. 11. 03

772 Licht-Stelen erinnern an 772 NS-Opfer
Wien (rk) - Die Bezirksvorsteherin von Penzing, Andrea Kalchbrenner, lädt am Freitag, 28. November, um 10 Uhr, zu einer Gedenkfeier im "Sozialmedizinischen Zentrum Baumgartner Höhe - Otto Wagner Spital" in Wien 14., Baumgartner Höhe 1, ein. Bei dieser Feierstunde wird ein Mahnmal für die Opfer vom Spiegelgrund der Öffentlichkeit vorgestellt. Auf dem Grünareal vor dem "Jugendstil-Theater" erinnern künftig 772 Licht-Stelen an 772 ermordete Kinder und Jugendliche, die in den Jahren 1940 bis 1945 in der nationalsozialistischen Euthanasie-Anstalt "Am Spiegelgrund" ihr Leben lassen mussten.


Mahnmal im Sozialmedizinischen Zentrum Baumgartner Höhe


Foto: Otto Wagner Spital

Jede der rund 80 cm hohen Metallsäulen besitzt am oberen Ende einen Licht-Punkt (ca. 30 cm), die Beleuchtung der Stelen wird jeweils mit dem Einbruch der Dämmerung aktiviert. Eine "starre" Anordnung dieser Säulen symbolisiert die einstige Situation der "Kinder vom Spiegelgrund", der Abstand von rund 70 cm macht den Entzug jeglicher Freiheit deutlich.

Die Errichtung eines Mahnmals für die NS-Opfer vom Spiegelgrund wurde von der Bezirksvertretung Penzing einstimmig beschlossen. Im Jahre 1999 beauftragte der Bezirk die "Penzinger Vereinigung für Kultur und Freizeit" mit der Betreuung dieses Projekts. Bei einem Ideen-Wettbewerb (1999) sind 16 Vorschläge eingelangt und die Jury hat sich im Jahre 2000 für die Umsetzung des Konzepts einer (damaligen) Schülerin der Höheren Graphischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt Leyserstraße 6 ausgesprochen. In weiterer Folge kam es zu einer intensiven Diskussionsphase (mit Opfer-Vertretern, Angehörigen und Mandataren aller Fraktionen in der Bezirksvertretung), im heurigen Juni wurde die Herstellung des Mahnmals in Angriff genommen. Die Säulen sind bleibende Zeichen der mahnenden Erinnerung, jede Licht-Stele steht für ein in der NS-Klinik am Spiegelgrund verloschenes Leben.
 
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