Gleichenfeier statt Wetterschicht
Bau des Literaturhauses im Zeit- und Kostenrahmen
Graz (mag) - Mit einem kräftigem Schluck des Lehrlings aus dem Rotweinglas und den obligatorischen Scherben, die ja Glück bringen sollen, wurde wurde am Donnerstag (05. 12.) Mittag die Gleichenfeier bei der Literaturhausbaustelle im ehemaligen Kulturhaus in der Elisabethstraße 30 vorgenommen. Im bestehenden Gebäude werden das Franz-Nabl-Institut für Literaturforschung der Universität Graz und eine Bibliothek untergebracht, in einem dreistöckigen, zugebauten Hofgebäude werden zwei Veranstaltungssäle und ein Schauarchiv entstehen. Aus dem Architekturwettbewerb gingen die Grazer Architekten Florian Riegler und Roger Riewe als Sieger hervor. Ihnen gelang die sensible Verbindung zwischen Alt und Neu unter der Berücksichtigung aller Auflagen des Denkmalschutzes. Die Kosten betragen 3,6 Mio. Euro, wobei die Baustelle im Kostenrahmen bleibt und im April 2003 fertig gestellt wird. In Anwesenheit der Architekten, der Bauverantwortlichen, der Bauarbeiter und des zukünftigen Leiters des Literaturhauses Univ.-Prof. Dr. Gerhard Melzer, wurde die Baustelle im Anschluss an die Gleichenfeier besichtigt.

Verbindung von Literatur und Wissenschaft
Bürgermeister Alfred Stingl sieht das neue Literaturhaus als eine der wichtigsten aktuellen Investitionen, da es "Literatur und Wissenschaft verbindet". Außerdem wird auch eine Kulturabteilung des Außenministeriums einziehen, die sich mit der Lage der deutschen Sprache im süd- und südosteuropäischen Raum beschäftigt. Damit wird "das literarische Profil der Stadt unheimlich gestärkt". Es sei eine "ganz wichtige kulturpolitische Tat für Graz, für das Land und für den europäischen Raum". Dass die Baustelle im zeitlichen Rahmen bleibt, zeige, dass auch im Winter die Bauwirtschaft zu Höchstleistungen fähig sei.

Würdigung für Franz Nabl
Dass das Franz-Nabl-Institut hier einziehe und eine "neue Heimat gefunden hat", freut besonders Kulturstadtrat Mag. Siegfried Nagl, der auf diese Weise die Werke und das Leben des Grazer Autoren gewürdigt sieht. Der Stadtrat konnte die Idee seines Vorgängers DI Helmut Strobl verwirklichen und war erfreut, dass auch der Kindergarten, der der Baustelle weichen musste, eine neue und bessere Bleibe gefunden hat. Der für Hochbau zuständige Stadtrat DI Dr. Gerhard Rüsch und die genannten Politiker bedankten sich bei den unmittelbaren Nachbarn für ihre Geduld und hoffen auf eine weiterhin unfallfreie Baustelle.
 
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