Kärntner Radioprojekt ruft Bundeskanzler zu Hilfe
Unterschriftenaktion soll zweisprachiges Minderheitenradio retten
Klagenfurt (pte) - Mit einer Unterschriftenaktion versucht das slowenisch-deutsch-sprachige Kärntner Radioprojekt "Radio Agora" seit vergangener Woche seiner Einstellung mit Jahresende zu entgehen. Im Rahmen des Projekts "Radio dva" finanziert der ORF seit Juli 2001 mit 1,3 Mio. Euro auf der Frequenz 105,5 MHz den beiden Minderheitensendern Radio Agora und Radio Korotan ein jeweils zwölfstündiges Programm. Ende Dezember stellt der ORF die Finanzierung des Programms jedoch wegen Änderungen seiner "wirtschaftlichen Rahmenbedingungen" ein, was das Ende für das Radioprojekt bedeutet. Mit der Unterschriftenaktion will der das Radioprojekt die Verantwortung der Politik einmahnen.

Die Unterschriftenliste soll Bundeskanzler Wolfgang Schüssel gemeinsam mit einem Brief Mitte Januar übergeben werden. Der Kanzler soll das zweisprachige Minderheitenradio in letzter Minute mit einer Sonderfinanzierung retten, so hoffen die Betreiber und Initiatoren. Im Bundeskanzleramt hieß es dazu sowohl in der Abteilung für Volksgruppen als auch in der Mediensektion, dies sei eine "politische Angelegenheit". Im Pressebüro des Kanzlers war dazu am Montagnachmittag keine Stellungnahme zu erhalten.

Im Brief an den Kanzler heißt es, die beiden Radiosender fördern den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Neben der Gewährleistung der Präsenz der slowenischen Sprache trage das Programm auch zur Meinungsvielfalt bei. Zudem pflege das Projekt "Zweisprachigkeit als Bildungsgut" und fungiere als "Ausbildungsträger".
 
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