Wiens Umweltstadträtin Kossina fordert Pfand zur Abfallvermeidung
Molterer muss handeln - Pfand auf Getränkeverpackungen - Vorbild Deutschland
Wien (rk) - Seit 1. Januar 2003 gilt die Pfandpflicht für Einweg-Getränkeverpackungen in Deutschland. Das Pfand betrifft die Getränkebereiche Bier, Mineralwasser und Erfrischungsgetränke mit Kohlensäure und gilt unabhängig vom Verpackungsmaterial, das heißt für Dosen, Einweg-Glas- und Einweg-Plastikflaschen. Umweltstadträtin Dipl. Ing. Kossina sieht in der Pfandpflicht einen wichtigen und richtigen Weg gegen die Abfallflut. Nun sei Umweltminister Molterer gefordert die notwendigen Schritte auch für Österreich zu setzen.

Kossina: "In ganz Österreich ist bei den meisten Getränkearten ein massiver Trend Richtung Einwegverpackungen zu erkennen. Der bisherige Rückgang der Mehrwegquote bringt eine Müllsteigerung von rund fünf Prozent in Österreich mit sich. Der Marktanteil der PET- Einwegverpackungen im Lebensmitteleinzelhandel liegt in Wien derzeit bei 74 Prozent. Die Erfassungsquote von Einwegverpackung im Getränkebereich beträgt derzeit zwischen 25 und 40 Prozent. Nach Einführung eines verpflichtenden Pfandes läge sie bei 90 Prozent."

Kossina betont, dass auch der Konsument Verständnis für die Einführung habe, denn jeder, der seine Pfandflasche zurück in den Supermarkt bringt bekomme sein Geld zurück. Es sei auch höchste Zeit klar zu stellen, dass Mehrwegflaschen auch aus PET und nicht wie oft vermutet aus Glas sind. Damit sei auch das Argument, der praktischeren Handhabe von Einwegflaschen vom Tisch.

Ziel sei ein höheres Pfand auf Einwegverpackungen, um Mehrwegverpackungen zu fördern und damit die Abfallflut einzubremsen. "Ein Pfand", so Kossina "macht das Wegwerfen von Einweg-Verpackungen finanziell unattraktiv. Hohe Erfassungsquoten durch Einwegpfand verringern die Müllberge und den Müll in der Landschaft. Durch die vorgeschlagene geänderte Kostengestaltung erhält Mehrweg bessere Chancen."

Kossinas Appell an die Bevölkerung: "Wählen Sie Mehrweg, denn: Mehrweg ist besser für die Umwelt. Dabei ist nicht entscheidend, ob die Mehrwegflasche aus Kunststoff oder Glas ist. Beide schneiden in der Ökobilanz gut ab. Und beide sind in der Ökobilanz besser als Dosen oder Einwegflaschen. Lassen Sie Dosen und Einwegflaschen aus Glas stehen, denn: Sie sind die Öko-Schlusslichter. Ziel ist eine Reduktion des Abfalls und damit eine gute Tat für die Umwelt."
 
zurück