Größtes und leistungsstärkstes Biomasse- Heizkraftwerk Österreichs nahm Vollbetrieb auf  

erstellt am
15. 12. 03

Kufstein (stadt) - Nach nur fünfzehnmonatiger Bauzeit konnte das Kufsteiner Biomasse- Heizkraftwerk am Freitag (12. 12.) planmäßig seinen Betrieb aufnehmen. Damit setzt die Stadt Kufstein einen weiteren Meilenstein in die ökologisch und auch ökonomisch richtige Richtung. In seiner Ansprache bezeichnete TIWAG-Vorstandsvorsitzender DI Herbert Hönlinger das Werk als "energiepolitisch herausragende Leistung".



Die beiden Bioenergie-Geschäftsführer Ing. Markus Atzl (li.) und Ing. Hermann Unsinn (mi.) mit Bgm. Dr. Herbert Marschitz, TIWAG-Vorstandsvorsitzender DI Herbert Hönlinger und Stadtwerke-Direktor Franz Mayer vor der Heizanlage. Foto: Giacchino
Nicht weniger als 23 Mio. Euro investierte die Bioenergie Kufstein GmbH - ein Unternehmen der Stadtwerke Kufstein sowie der Tiroler Wasserkraft AG - in die Errichtung des Ökostrom- und Wärme-Lieferanten. Auf dem rund 15.000 Quadratmeter großen Areal östlich des bestehenden Fernheizwerkes wurde heute erstmalig die Dampfturbine aktiviert, das größte und zugleich leistungsstärkste Biomasse-Heizkraftwerk Österreichs nahm damit erstmals seinen Vollbetrieb auf. "Geht alles auch weiterhin nach Plan, so geht das Kraftwerk Ende des Jahres mit Strom und Wärme ans Netz", erklärten heute die beiden Bioenergie-Geschäftsführer Ing. Markus Atzl und Ing. Hermann Unsinn.

Die Vorteile für Mensch und Natur sind beachtlich: Die CO2-neutrale Biomasse steht nämlich nicht nur für die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas, neben der Erzeugung von Ökostrom sichert sie den Haushalten der Festungsstadt erfreulicherweise einen beachtlich günstigeren Fernwärmepreis bei gleichzeitig höherem Umweltschutz.

Jährlich werden im neuen Heizkraftwerk 60 Mio. Kilowattstunden Wärme ausgekoppelt, etwas mehr als die Hälfte des derzeitigen Wärmebedarfes der Festungsstadt sind damit abgedeckt. Aber auch als Stromlieferant wird das Kufsteiner Biomasse-Kraftwerk zum Einsatz kommen. Das für die Kühlung der Kessel benötigte Wasser erreicht eine Temperatur von 450 ° Celsius. Der dabei entstehende Dampf wird auf die heute erstmalig aktivierte Turbine geleitet, wo schließlich über den gekoppelten Generator pro Jahr 45 Mio. Kilowattstunden Strom erzeugt werden. 35 Prozent vom Strombedarf des Versorgungsgebietes (Kufstein und Thiersee) sind damit abgedeckt.

Durch die CO2-Einsparung von 48.000 Tonnen pro Jahr kann ein wesentlicher Beitrag zur Verminderung des Treibhauseffektes geleistet werden. Es wird ausschließlich unbehandelte Biomasse wie Hackschnitzel, Sägespäne und Rinde als Brennstoff verwendet. Die Wertschöpfung für das benötigte Heizgut mit einem Beschaffungspreis von ca. 2 Millionen Euro pro Jahr verbleibt in der Region.
 
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