Neuer Risikofaktor für Herzerkrankungen identifiziert  

erstellt am
15. 12. 03

Größe des Apolipoprotein(a) bei Übergewichtigen entscheidend
Pavia (pte) - Forscher haben ein Verfahren zur Identifizierung Übergewichtiger entwickelt, die ein besonders hohes Herzrisiko haben. Menschen mit Herzerkrankungen produzieren mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kleinere Versionen des Apolipoprotein(a). Die Ergebnisse der Studie des IRCCS San Matteo Hospital wurden in BMC Cardiovascular Disorders veröffentlicht.

Übergewicht erhöht das Risiko einer Herzerkrankung. Weitere Faktoren wie hohe Werte von Lipoproteinen mit niedriger Dichte spielen ebenfalls eine Rolle. Jetzt hat sich gezeigt, dass die Größe von Apolipoprotein(a), des Proteinbausteins von Lipoprotein(a), einen Einfluss auf das Ausmaß des Risikos hat. Apolipoprotein(a) kommt in verschiedenen Größen vor. In seiner größten Form mit dem fast dreifachen Molekulargewicht der kleinsten.

Unter der Leitung von Diego Geroldi wurden Blutproben von 715 Patienten des Krankenhauses gesammelt. Die Freiwilligen wurden in Abhängigkeit vom Vorhandensein einer Herzerkrankung oder klinischem Übergewicht in vier Gruppen aufgeteilt. Es konnte nachgewiesen werden, dass Übergewichtige mit einer Herzerkrankung eine Version des Apolipoprotein(a) mit einem geringeren Molekulargewicht als Gesunde produzieren. Damit wurde ein zuverlässiges Verfahren zur Feststellung eines erhöhten Herzrisikos bei Übergewichtigen entwickelt.

Normalgewichtige Teilnehmer mit Herzerkrankungen produzierten ebenfalls eher Proteinversionen mit einem geringeren Molekulargewicht. In dieser Gruppe waren jedoch Bluthochdruck oder Rauchen zuverlässigere Indikatoren für ein bestehendes Herzrisiko. Es wird angenommen, dass Apolipoprotein(a) die Zerstörung des Proteins Fibrin behindert, das bei der Entstehung von Atherosklerose und Thrombose eine Rolle spielt.
 
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