Phantastischer Realist Anton Lehmden wird 75  

erstellt am
29. 12. 03

Deutschkreuz (bvz.at) - Anton Lehmden, neben Arik Brauer, Ernst Fuchs, Rudolf Hausner und Wolfgang Hutter einer der Mitbegründer der Wiener Schule des phantastischen Realismus, feiert am 2. Jänner 2004 seinen 75. Geburtstag.

Der Künstler, um den es in den vergangenen Jahren eher ruhig geworden war, unterrichtete von 1971 bis 1997 an der Akademie der bildenden Künste in Wien und lebt heute auf Schloss Deutschkreutz im Burgenland. Am 18. Jänner eröffnet in der Burgenländischen Landesgalerie eine Überblicksausstellung anlässlich des 75. Geburtstages des Malers.

Anton Lehmden wurde am 2. Jänner 1929 in Nitra in der Slowakei geboren und kam 1945 nach Wien, wo er an der Akademie der bildenden Künste bei Albert Paris Gütersloh Malerei studierte. Ab 1948 beteiligte sich der junge Künstler an Ausstellungen des ART CLUBs und begründete gemeinsam mit Arik Brauer, Ernst Fuchs, Rudolf Hausner und Wolfgang Hutter die Wiener Schule des phantastischen Realismus. Die erste Ausstellung der phantastischen Realisten, der sich bald eine Reihe anderer Künstler, darunter Kurt Regschek und Helmut Leherb, anschlossen, fand 1959 im Oberen Belvedere statt. 1966 wurden die Arbeiten der Wiener Schule erstmals in den USA präsentiert.

Im Gegensatz zu seinen damaligen Mitstreitern interessierte sich Lehmden jedoch nie für verschlüsselte, üppige Mythologien oder erotische Sujets. Charakteristisch für sein Werk sind großräumige, hügelige vom Surrealismus und den alten Meistern beeinflusste Weltlandschaften. Als immer wiederkehrende Themen in seinen Ölbildern und Radierzyklen finden sich Kriegsereignisse und Naturkatastrophen. Dem bunten Ausstaffierungsdrang der phantastischen Realisten stellt er eine auf Erdtöne reduzierte Farbigkeit entgegen.

Von 1971 bis 1997 unterrichtete Anton Lehmden als ordentlicher Professor an der Akademie der bildenden Künste. 1991 zeichnete er für die künstlerische Gestaltung der U3-Station Volkstheater verantwortlich. 1966 erwarb Lehmden im Burgenland nahe der ungarischen Grenzen das Renaissance-Schloss Deutschkreutz. 1999 wurde er zum Ehrenbürger von Deutschkreutz, wo er auch die Pfarrkirche künstlerisch neu gestaltet hat.

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