Kaiser Karl hat seinem Volk mit Gerechtigkeit und Liebe gedient  

erstellt am
29. 12. 03

St. Pölten (st. josef) - Einer Seligsprechung des letzten regierenden Monarchen Österreich-Ungarns stets nun nichts mehr im Wege: Mehr als 81 Jahre nach dem Tod des österreichischen Kaisers und ungarischen Königs Karl hat die Kongregation für die Heiligsprechungen in Rom am vergangenen Samstag in Anwesenheit von Papst Johannes Paul II. ein entscheidendes Dekret veröffentlicht. Darin bestätigt die Kirche eine wunderbare Heilung, die auf die Anrufung des tiefgläubigen Kaisers hin geschah. In Anwesenheit des Papstes und einer großen Delegation des Hauses Habsburg unter der Führung des Familienchefs, Otto von Habsburg, erklärte der Präfekt der Heiligsprechungskongregation, Kardinal José Saraiva Martins, Kaiser Karl habe „seinem Volk mit Gerechtigkeit und Liebe gedient“. Wörtlich sagte der Kardinal, dessen Behörde das Leben und Wirken des Monarchen jahrzehntelang geprüft hat: „Er suchte den Frieden, half den Armen, führte mit Entschiedenheit ein geistliches Leben. Der Glaube bestimmte sein Leben von Jugend an und vor allem während des Ersten Weltkriegs sowie im Exil auf der Insel Madeira, wo er heiligmäßig starb.“ Bereits im April hatte die Kongregation den „heroischen Tugendgrad“ anerkannt und festgestellt, Kaiser Karl sei ein „vorbildlicher Christ, Ehemann, Familienvater und Herrscher“ gewesen. Mit der Unterzeichnung der Anerkennung des Wunders durch Papst Johannes Paul II. ist der lange Seligsprechungsprozess nun abgeschlossen. Aus dem österreichischen Episkopat war Bischof Kurt Krenn von St. Pölten bei der Unterzeichnung des Dekrets zugegen.

Lesen Sie mehr, auch zu den Hintergründen, in der Analyse von Stephan Baier in der Zeitung »Die Tagespost«
 
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