Stadtflucht: 10m/sec    

erstellt am
01. 10. 03

Die Innsbrucker Nordkettenbahn feiert 75-Jahr-Jubiläum
„Stadtflucht: 10m/sec“ nennt sich eine Ausstellung im Innsbrucker Stadtmuseum, die anhand von Fotos, Plakaten, Postkarten, Filmen und Objekten die Nordkette in die Stadt holt. Hochalpine Aussichtsterrasse, Snowboard-Paradies, Klettergarten, Trinkwasserreservoir, Wandergebiet … – vielfältig sind die Funktionen dieses Gebirgszuges, der jedem Innsbruck-Besucher unauslöschlich in Erinnerung bleibt.

Nähert man sich durch die Maria-Theresien-Straße im Zentrum Innsbrucks der mittelalterlichen Altstadt, so bildet die Nordkette eine manchmal fast unwirklich scheinende Skyline, die den Blick gefangen hält. Mehr als 2.000 Meter in die Höhe ragend, oft mit Schnee bedeckt, wenn in der Stadt noch sommerliche Temperaturen den Herbst erst ahnen lassen – und in weniger als einer halben Stunde vom Zentrum aus „erfahrbar“.

Weniger wirtschaftliche Überlegungen als kühne Ingenieursvisionen waren es, die den Bau der Nordkettenbahn


Die Innsbrucker Nordkettenbahn: eine der ersten Seilschwebebahnen der Welt.
© Innsbruck Tourismus
vorantrieben. Mit der Standseilbahn auf die Hungerburg, mit der man heute noch über den Inn das Höhenplateau in Stadtnähe erreicht, wurde 1906 der Startschuss für die Eroberung der Berge von der Stadt aus gegeben. Im Eröffnungsjahr 1928 war die Innsbrucker Nordkettenbahn eine der ersten Seilschwebebahnen der Welt. In ihrer ursprünglichen, kühnen Trassenführung noch vorhanden, mit neuer Technik ausgerüstet, bietet sie auch den Gästen von heute die Möglichkeit, den Stadtrundgang mit einem Ausflug ins Hochgebirge zu verbinden.

Der Berg für Romantiker und Sportler
Wer’s gemütlich liebt, schwebt mit der Seilbahn auf Seegrube (1.905 Meter) oder Hafelekar (2.256 Meter) und genießt ganz einfach das prachtvolle Panorama. Für romantische Gemüter bietet sich ein nächtlicher Ausflug auf die Seegrube an: jeden Freitag werden abendliche Fahrten angeboten, und bis 23.30 Uhr kann man im Restaurant Seegrube den Blick aufs Lichtermeer der Olympiastadt genießen.

Für alle, die sich gerne sportlichen Herausforderungen stellen, sind Seegrube oder Hafelekar Ausgangspunkte für herbstliche Wanderungen, die mit der einen oder


Nordpark rund um die Seegrube: Paradies nicht nur für Snowboarder
© Innsbruck Tourismus
anderen Einkehr in bewirtschaftete Hütten verbunden werden können. Geübte und schwindelfreie Wanderer lassen sich den Panorama Klettersteig Nordpark nicht entgehen, der über 3.000 Meter und sieben Berggipfel führt.

Sobald im Dezember die Wintersaison beginnt, wird der Nordpark rund um die Seegrube zum Paradies für Snowboarder mit verschiedenen Obstacles von Quarterpipe über Table, Funbox bis Straightjump. Und schon allein die natürliche Beschaffenheit dieses Gebiets mit extremer Steillage und einem Gefälle bis zu 60% sorgt für maximale Herausforderung und Spaßfaktor 1. Aber auch geübte Skifahrer lieben die sogenannte Karrinne zwischen Hafelekar und Seegrube – allerdings sollten nur Steilhangspezialisten dieses Extremerlebnis wagen.

Der Berg und die Menschen
Die Nordkette dient den Menschen nicht nur als ideales Naherholungsgebiet. Sie ist ebenso ein natürlicher „Luftverbesserer“, eine grüne Lunge für die Stadt. Verantwortlich dafür ist der dichte Wald, der für gute Luft und als Ozon-Schild auch dafür sorgt, dass sich in dessen Umgebung wenig bodennahes Ozon bildet. Nicht zu vergessen die Schutzfunktion des Waldes gegen Lawinenabgänge. Dass Innsbruck über eines der besten Trinkwässer der Welt – das ist wissenschaftlich erwiesen – in ausreichender Menge verfügt, verdanken Gäste und Bewohner ebenfalls der Nordkette. Sie ist ein riesiger Stollen, in dem das Regenwasser bis zu 20 Jahre durch verschiedene geologische Schichtungen gefiltert, gereinigt und mit Mineralstoffen angereichert wird. So kommt es, dass man sich in Innsbruck und Umgebung den Luxus erlauben kann, mit Mineralwasser frisch aus dem Wasserhahn zu duschen. Der Vergangenheit gehört ein weiterer Bodenschatz der Nordkette an: Bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts wurde der Salzbergbau lukrativ betrieben.



Atemberaubend ist der Blick, der sich vom Patscherkofel aus bietet.
© Innsbruck Tourismus

Wer einen kleinen Streifzug durch die Geschichte der Erschließung der Nordkette unternehmen möchte, kann noch bis 31. Oktober die Ausstellung „Stadtflucht: 10m/sec“ im Stadtmuseum in der Badgasse 2 in Innsbruck besuchen. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 9.00 bis 17.00 Uhr. Die Schau wird ergänzt durch elektro-akustische Arbeiten von acht Künstlern, die auf der Seegrube zu sehen sind, sowie durch Informationstafeln an allen Seilbahnstationen.

     
Informationen:
Innsbruck Tourismus
Tourist Office
Burggraben 3
A-6021 Innsbruck
Telefon: ++43/ (0)512 / 59 8 50
Telefax: ++43/ (0)512 / 59 8 50-7
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info@innsbruck.tvb.co.at
     
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