erstellt am
07. 09. 04

Jahrestagung des Auslandsösterreicher-Weltbundes
Über 300 Österreicherinnen und Österreicher aus aller Herren Länder kamen nach Linz, um an der 53. Weltbund-Tagung vom 2. bis 5. September teilzunehmen
Linz (red/öawb) -
Mindestens 400.000 Passösterreicher und rund eine Million Menschen österreichischer Abstammung leben über die ganze Welt verstreut; in diesem Zusammenhang wird daher zu Recht vom "Zehnten Bundesland" gesprochen. Um die Verbindung mit der alten Heimat nicht abreißen zu lassen, wird vom Auslandsösterreicher-Weltbund (AÖWB) alljährlich ein Treffen organisiert, jeweils in einem anderen Bundesland. Die diesjährige, 53. Tagung, fand vom 2. bis 5. September in Linz statt.
     

Linz an der Donau war 2004 Tagungsort des AÖWB (alle Fotos: Österreich Journal)

     
Hauptzweck des Treffens ist der Kontakt mit Österreich im allgemeinen und den Bundesländern im besonderen, die Veranstaltung dient auch der Abstimmung politischer, kultureller und strategischer Ziele des Auslandsösterreicher-Weltbundes sowie der Definition von Serviceleistungen für im Ausland lebende Österreicher.

Die in aller Welt lebenden Pass- und Herzensösterreicher (das sind jene Österreicher, die ihre angestammte Staatsbürgerschaft aufgegeben haben, sich aber weiterhin mit ihrer alten Heimat verbunden fühlen) sind mit ihrem beruflichen und gesellschaftlichen Status in den Gastländern sowie ihrem Bekenntnis zu ihrer österreichischen Heimat ein unschätzbares Potential für Österreich. Es gehört daher auch zu den Zielen des Auslandsösterreicher-Weltbundes, einerseits dieses Potential im Interesse der Republik zu aktivieren, andererseits aber auch aufzuzeigen welche Leistungen die im Ausland lebenden Österreicher für das Land erbringen.

Nach dem erkämpften Wahlrecht für Auslandsösterreicher bemüht sich der Auslands- österreicher-Weltbund weiterhin um eine Vereinfachung des Verfahrens durch Einführung einer echten Briefwahl mit automatischer Zusendung der Wahlkarten. Auch die erleichterte Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft ist ein primäres Anliegen. Bei Begutachterverfahren von Gesetzesvorlagen, die die Interessen der Auslandsösterreicher berühren, bemüht sich der Auslandsösterreicher-Weltbund um Einbindung und strebt mittelfristig außerdem eine institutionalisierte Vertretung der Auslandsösterreicher im Nationalrat oder Bundesrat an. Zur spezifischen Information der im Ausland lebenden Österreicher gibt der Auslandsösterreicher-Weltbund viermal jährlich das Magazin "ROT WEISS ROT" heraus.

Wahlrecht ist gut und wichtig, aber der Zugang dazu ist zu kompliziert


Dr. Jürgen Em, Vizepräsident des AÖWB, LH Dr. Josef Pührunger, AÖWB- Präsident Dkfm. Ing. Gustav Chlestil, HR Prof. Walter Dujmovits, Präsident der "Burgenländischen Vereinigung" und Vizepräsident des AÖWB, und Inge Dalma, Chefredakteurin des Magazins "ROT WEISS ROT" (v.l.n.r.)
Ein wesentliches Anliegen der wahlberechtigten Österreicherinnen und Österreicher – und damit eines der wesentlichsten des AÖWB – ist der leichtere Zugang zur Ausübung des Wahlrechtes: Zentrales Anliegen und konkrete Forderung an die Politik ist daher die Einführung einer echten Briefwahl mit automatischer Zusendung der Wahlkarte. Als beispielgebend nennt hier der AÖWB die vielen anderen Länder, die ihren Auslandsbürgern das Wahlrecht per Brief bereits seit geraumer Zeit zugestehen. Darin findet der Vorstand massive Unterstützung in Oberösterreichs Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer (VP), wie dieser anläßlich einer Pressekonferenz erklärte. Er, Pühringer, sei Mitglied des Österreich-Konventes, der sich mit dem Thema Briefwahl natürlich befasse. Er werde sich dafür einsetzten, daß im Parlament Mehrheiten gefunden würden, die die notwendige Verfassungsänderung beschließen sollte. In die selbe Kerbe schlug auch Staatssekretär Mag. Helmut Kukacka (VP), der in Vertretung von Außenministerin Dr. Benita Ferrero-Waldner am Festakt in Linz teilnahm. Ferrero-Waldner, die in den vergangenen Jahren immer bemüht war, an den AÖWB-Tagungen teilzunehmen, war diesmal wegen eines EU-Außeniminister-Treffens verhindert (ihre Grußbotschaft können Sie hier im Wortlaut nachlesen).

Auslandsösterreicher des Jahres 2004


AÖWB- Präsident Dkfm. Ing. Gustav Chlestil (li.) und Dipl.-Ing. Wolfgang Mayrhuber mit Gattinen
Auch in diesem Jahr wurde eine herausragende Persönlichkeit zum "Auslandsösterreicher des Jahres gewählt: Dipl.-Ing. Wolfgang Mayrhuber, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG. Er arbeitet bereits seit mehr als 30 Jahren für dieses Unternehmen und ist sowohl für den Aviation-Konzern mit Logistik, Technik, Touristik und IT zuständig, als auch für die Lufthansa Passage Airlines. Insgesamt ist er damit für 90.000 weltweit tätige Lufthansa-Mitarbeiter verantwortlich.

Das Amt des Vorstandsvorsitzenden der Lufthansa bekleidet Mayrhuber seit 2003. Darüber hinaus ist der gebürtige Waizenkirchner (Bezirk Grieskirchen/Oberösterreich) Mitglied des Lenkungskreises des Verbandes der Europäischen Fluggesellschaften und bekleidet in seiner Branche weitere zahlreiche internationale strategische Führungspositionen.

Wolfgang Mayrhuber wurde 1947 geboren, besuchte die Höhere Technische Bundeslehr- anstalt in Steyr und absolvierte weitere Ausbildungen sowie Trainings am Bloor Institute in Kanada und am Massachusetts Institute of Technology in Boston. Er ist verheiratet und Vater dreier Kinder.


Die Tage in Linz waren vollgepfastert mit Arbeit – aber auch mit Unterhaltung


Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer hatte im Names des Landes Oberösterreich zu einem Empfang in die Redoutensäle geladen
Für die Teilnehmer stand natürlich die gemeinsame Arbeit für den AÖWB im Vordergrund. Doch hatte Dkfm. Ing. Gustav Chlestil mit seinen Vorstandskollegen und Mitarbeiterinnen nicht nur für den reibungslosen Ablauf der Generalversammlung gesorgt, sondern auch für unbeschwertes Beisammensein im Rahmen von Empfängen, gemeinsamen Mittagessen und einem Abschlußball, die vom Land Öberösterreich und von der Stadt Linz freundlich unterstützt wurden. Zu den kulturellen Höhepunkten zählten wohl die Spezialführung durch das erst vor etwas mehr als einem Jahr eröffneten Museum "Lentos" und die Besichtigung des "Ars Electronica Centers" am anderen Ufer der Donau.

Lesen Sie mehr über diese Tagung in Linz ab 5. Oktober in einem umfassenden Bildbericht im "Österreich Journal" pdf-Magazin und demnächst im "ROT WEISS ROT", dem Printmagazin des AÖWB.
     
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