Internationaler Auschwitz-Gedenktag  

erstellt am
26. 01. 12

Bundespräsident Dr. Heinz Fischer
Wien (hofburg) - Bundespräsident Dr. Heinz Fischer bezeichnete am 26.01. am Internationalen Holocaust-Gedenktag, der an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Jänner 1945 erinnert, den Holocaust als ein unfassbares, systematisch geplantes und organisiertes Verbrechen gegen die Menschheit, das unvergesslich bleiben wird. Wer Auschwitz leugne, verharmlose oder relativiere, schließe sich aus dem Kreis jener aus, denen die historische Wahrheit, das menschliche Leben und die Menschenrechte wertvoll sind. Die Überlebenden, die im Dritten Reich den Gaskammern entkommen sind, haben Zeugnis abgelegt über die Gräuel des nationalsozialistischen Völkermordes und dafür sind wir ihnen dankbar. Daher ist es wichtig am Internationalen Holocaust-Gedenktag die Verbrechen der Nationalsozialisten in Erinnerung zu rufen und der Opfer dieses Unrechts-Regimes zu gedenken.

An diesem Tag appelliere ich insbesondere an junge Menschen sich für eine friedliche Welt einzusetzen, in der Antisemitismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Hass keinen Platz haben dürfen.

 

Heinisch-Hosek: "Kein Fußbreit dem Faschismus" setzt ein klares Zeichen gegen Rechtsextremismus
SPÖ-Straßenaktion gegen Alltagsfaschismus und Fremdenfeindlichkeit
Wien (sk) - Mit einem großen Transparent "Kein Fußbreit dem Faschismus" hat die SPÖ am 25.01. am Wiener Heldenplatz ein ebenso unübersehbares wie deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit gesetzt. Die Straßenaktion der SPÖ Frauen gemeinsam mit SoHo, SJ, AKS, VSStÖ, JG und FSG Jugend ist Teil der Gedenk- und Aktionswoche "Jetzt Zeichen setzen". Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek betonte am Rande der Straßenaktion, dass es wichtig sei, klare Zeichen gegen Rechts zu setzen: "Gerechtigkeit, Solidarität, Antifaschismus und Antirassismus sind bei uns keine leeren Schlagwörter, sondern werden in der SPÖ und ihren Teilorganisationen gelebt."

Dass der umstrittene Ball des Wiener Korporationsringes (WKR) heuer ausgerechnet am Holocaust-Gedenktag stattfindet, ist für die Frauenministerin eine "klare Provokation". Umso wichtiger sei es daher, deutliche Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen. Die Frauenministerin begrüßte es, dass sich viele Organisationen anlässlich des Holocaust-Gedenktags am 27. Jänner zusammengeschlossen haben, um der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken und aktiv gegen Rassismus und Faschismus aufzutreten.

Auch die Wiener Frauenstadträtin Sandra Frauenberger betonte, dass es gelte, nicht wegzusehen, sondern aktiv und vehement gegen jede Form von Fremdenfeindlichkeit und damit auch gegen Alltagsrassismus aufzutreten. SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin Andrea Mautz verwies darauf, dass es zwei Anlässe für die SPÖ-Straßenaktion gegen Rechtsextremismus gebe: Den WKR-Ball, wo sich als rechtsextrem eingestufte Burschenschaften treffen, und den in Österreich noch zu wenig bekannten Holocaust-Gedenktag.

Die SPÖ-Aktion "Kein Fußbreit dem Faschismus" läuft auch auf Facebook. Zahlreiche Menschen haben bereits die Gelegenheit genutzt, und sich klar gegen rechtsextreme Strömungen positioniert. Mehr zur Gedenk- und Aktionswoche gegen Rassismus und Rechtsextremismus gibt es unter http://www.jetztzeichensetzen.at/ Am 27. Jänner 2012 findet um 10 Uhr beim Burgtor am Heldenplatz eine Gedenkkundgebung statt, bei der u.a. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek sprechen wird.

 

Jäggle: Wer der Opfer nicht gedenkt, gibt den Tätern Recht
Dekan der Wiener Katholisch-Theologischen Fakultät zum Holocaust-Gedenken
Wien (kap) - "Der Opfer nicht gedenken heißt, den Tätern Recht zu geben": Das hat der Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, Prof. Martin Jäggle anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27. Jänner im "Kathpress"-Gespräch betont. Im Hinblick auf die Gedenkveranstaltung auf dem Wiener Heldenplatz und die Proteste gegen die Abhaltung des Wiener Korporationsballs der Burschenschafter am selben Tag in der Wiener Hofburg distanzierte sich Jäggle scharf von allen rechtsradikalen und antisemitischen Tendenzen. Der christliche Glaube an den alle Menschen liebenden Gott vertrage sich nicht mit einer Ideologie, die Menschen ausschließt und degradiert.

Am 27. Jänner jährt sich zum 67. Mal die Befreiung des KZ Auschwitz. Auschwitz sei nur auf der Grundlage einer menschenverachtenden Ideologie möglich gewesen, so Jäggle, der auch Vorsitzender des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit ist. Die heutige Generation trage keine Schuld für Auschwitz, wohl aber Verantwortung dafür, das Gedächtnis daran zu wahren.

Zur Gedenkveranstaltung am kommenden Freitag ab 10 Uhr auf dem Wiener Heldenplatz haben u.a. die Katholisch-Theologische und Evangelisch-Theologische Fakultät der Universität Wien, der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit, die Katholische Aktion, die Evangelische Kirche A.u.H.B., das Mauthausen Komitee Österreich, die Israelitische Kultusgemeinde und die Initiative Liberaler Muslime aufgerufen.

Von kirchlicher Seite werden der lutherische Bischof Michael Bünker und die Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich, Luitgard Derschmidt, das Wort ergreifen.
     

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen Parteien –
sofern vorhanden! Die Reihenfolge der Beiträge richtet sich in der Regel nach deren
Mandatsstärke im Parlament bzw. nach der Hierarchie der Personen.

Die Verantwortung der Inhalte liegt bei den Aussendern. Die Redaktion.

     
Siehe auch hier >    
 
zurück