Wirtschaft der Woche vom 16. bis 23. Juli 2001

 

   
one-stop-shop bei Verwertungsgesellschaften einführen
Wien (pwk) - „Es ist an der Zeit, die Geschäftsmodelle an die technische Entwicklung anzupassen“, betonte Werner Teufelsbauer, Leiter der Abteilung für Wirtschaftspolitik in der Wirtschaftskammer Österreich, Ende vergangener Woche im Rahmen der Präsentation des Positionspapieres „eContent – eine neue Branche sucht ihre Identität“. Teufelsbauer forderte zum wiederholten Male die Einführung des „one-stop-shop“ Prinzips für Rechtenutzer und Rechteverwerter.
„Der Rechtsrahmen der österreichischen Verwertungsgesellschaften stammt aus der Zeit der 30-er Jahre. Wir sind daher gefordert, moderne Strukturen für die Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts zu schaffen. Wenn es uns nicht bald gelingt die bürokratischen Hemmnisse der Verwertung zu beseitigen, behindern wir die Entwicklung einer neuen Branche. Eine Verwirklichung des one-stop-shop bei den zwölf Verwertungsgesellschaften ist daher umgehend zu realisieren“, so Teufelsbauer.
Gerade für kleinere Unternehmen sind die Verwertungsgesellschaften von hohem Nutzen. Teufelsbauer unterstrich, dass die rechtlichen Bedingungen zur Erstellung von digitalen Inhalten sowie für digitale Anwendungen ein wichtiger Faktor seien. „Aber der schwierige Zugang zu Verwertungsrechten ist ein Hindernis, das direkte Konsequenzen für die eContent- Industrie hat".
Auch Hanspeter Hanreich, Leiter der Abteilung für Rechtspolitik in der Wirtschaftskammer Österreich, tritt für eine effiziente Klärung der Urheberrechte ein. „Unbedingt notwendig ist die Erstellung einer frei zugänglichen Datenbank im Internet, in der alle Verwertungsgesellschaften die Namen und Werke der Urheber eintragen, die sie verwerten. Nur so wird eine rasche und vor allem rechtssichere Abwicklung für die eContent-Unternehmen sichergestellt. Darüber hinaus ist es dadurch aber auch möglich, eine Transparenz und Effektivität unter den nationalen Verwertungsgesellschaften zu schaffen“, so Hanreich. Als erfolgreiches Beispiel dafür, dass derartige Datenbanken eingerichtet werden können, kann www.phononet.at genannt werden, wo alle in Österreich erhältlichen Musiktitel online verzeichnet sind.
"Wenn man bedenkt, dass im gesamten EU-Raum der eContent Bereich mit 4 Millionen Angestellten derzeit ein Volumen von etwa 412 Milliarden Euro erwirtschaftet, was rund 5 Prozent des BIP der EU entspricht, und Wachstumsraten von 20% pro Jahr sowie die Schaffung von rund 1 Million neuer Jobs bis ins Jahr 2005 prognostiziert werden, dann unterstreicht das die Wichtigkeit von eContent", so Teufelsbauer abschließend.
   

   
Dornbirn wird zur Media-City
Wien (pte) - Von 1. bis 9. September 2001 präsentiert die Dornbirner Messe Gesellschaft mbH die alljährliche Dornbirner Herbstmesse. Mehr als 600 Aussteller auf einer Fläche von ca. 32.000 Quadratmetern, die Sonderschau "Media-City – FutureZone Vorarlberg" und das Jubiläumsfest zum 100. Geburtstag der Stadt Dornbirn sollen mindestens 120.000 Besucher anlocken.
Ziel der Sonderausstellung "MediaCity – FutureZone Vorarlberg" ist es, Vorarlberg als Hightech-Standort zu präsentieren. Neueste Medientechnologie soll eingesetzt werden, um dieses Ziel zu erreichen. So wird ein 360-Grad-Kino die Geschichte der Stadt Dornbirn vermitteln. Mittels einer "Zeitmaschine" soll es den Besuchern ermöglicht werden, durch Gegenwart und Zukunft zu reisen.
Weitere Schwerpunkte der Herbstmesse sind die Modeschau der Vorarlberger Textilindustrie und die Fitness-Bühne der Gesundheitsmesse LIFE. Besonders stark vertreten werden die Aussteller aus dem Bereich "Bauen & Wohnen" sein. Eine Design-Ausstellung wird das Messeprogramm abrunden. Eröffnet wird die 53. Dornbirner Herbstmesse durch den ehemaligen EU-Kommissions-Präsidenten Jacques Santer.
Vom 27. bis 29. Juli 2001 präsentiert die Dornbirner Messe Gesellschaft mbH die jährlich stattfindende Kunstmesse "Art Bodensee". 50 Galerien mit moderner Kunst von mehr als 250 internationalen Künstlern sollen vor allem Besucher aus Westösterreich anlocken. Die Sonderschau "Zeichnungsarten", die auf 600 Quadratmetern das Werk 28 Vorarlberger Künstler dokumentiert, und das Skulpturen-Café sind besondere Highlights der Messe. Außerdem wird im Rahmen der "Art Bodensee" am 27. Juli 2001 der Internationale Kunstpreis des Landes Vorarlberg verliehen.
Die Dornbirner Messe Gesellschaft mbH veranstaltet jährlich zwei Publikumsmessen: die Frühjahrsmesse im April und die Herbstmesse im September. Die Frühjahrsmesse zählte dieses Jahr 650 Aussteller und rund 70.000 Besucher. Pro Jahr werden auch drei Fachmessen von der Dornbirner Messe Gesellschaft mbH organisiert: Die Arbeitsschutz-Messe "Preventa", die Mitarbeiter- und Produktionssicherheit zum Inhalt hat, die internationale Kirchen-Messe "Gloria" sowie die Fachmesse für Kinderbetreuung "Teddy". Im Drei-Jahres-Takt findet überdies die "Intertech Bodensee", eine internationale Technologiemesse, statt. Die Besucher der Messen kommen im Falle von Publikumsmessen zu rund 75 Prozent aus Österreich, zu 15 Prozent aus der Schweiz und aus Liechtenstein und zu ca. zehn Prozent aus Deutschland. Zu den Fachmessen kommen rund 65 Prozent österreichische Besucher, 20 Prozent Schweizer/Liechtensteiner und 15 Prozent Deutsche.
 

   
Wirtschaft lobt Frauen auf die Unternehmerlaufbahn
Klosterneuburg (nöwpd) - Den Frauen muß es leichter gemacht werden, Beruf und Familie besser unter einen Hut zu bringen. Etwa indem man ihnen mit entsprechenden Angeboten der Kinderbetreuung entgegen kommt, mit flexiblen Arbeitszeitmodellen, mit Wiedereinstiegshilfen nach der Babypause oder mit der Chance zur qualifizierten Weiterbildung. Bei der Präsentation eines darauf abzielenden Arbeitsprogrammes der Wirtschaftskammer sprach sich der Präsident der Bundeswirtschaftskammer Christoph Leitl dafür aus, im Steuerrecht die Haushaltshilfe als Voraussetzung für die Erwerbstätigkeit bei gleichzeitiger Fürsorgepflicht gegenüber den heranwachsenden Kindern zu berücksichtigen. Die Wirtschaftskammer möchte noch mehr Frauen für eine selbständige Berufslaufbahn interessieren, sagte Leitl. Der Anteil der Betriebe, die von einer Unternehmerin gegründet wurden, sei in Österreich in den letzten sechs Jahren von einem Viertel auf ein Drittel gestiegen. Dies sei ein gutes Signal.
Als Ort der Präsentation wählte man Klosterneuburg, wo es der derzeitigen Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich und zugleich Bundesvorsitzenden der Kammer-Organisation Frau in der Wirtschaft, Sonja Zwazl, schon vor Jahren gelungen war, in Zusammenarbeit mit der Gewerblichen Sozialversicherung die Betriebshilfe für Unternehmerinnen auf die Beine zu stellen. Mit überzeugendem Erfolg. Denn nach Oberösterreich, das bereits gefolgt ist, interessieren sich jetzt auch die anderen Bundesländer für dieses Modell.
Die Ausstattung aller Wifi-Standorte mit Kindergärten und qualifizierter Kinderbetreuung habe es in Niederösterreich möglich gemacht, sagte Zwazl, daß sich die Frauen beim Besuch eines Wifi-Kurses ganz auf die eigene Ausbildung konzentrieren können. Als Schwerpunkte des Arbeitsprogrammes nannte Zwazl die Höherqualifizierung im Gebrauch von Internet und Fremdsprachen, die Förderung des Zuganges von Mädchen zu den neuen Berufen und zu den entsprechenden Fachhochschulen sowie den Aufbau grenzüberschreitender Seminarangebote. So sei auch beabsichtigt, eine wechselweise Zweisprachenschulung mit Tschechien, Ungarn, Slowenien und der Slowakei zu schaffen.
 

   
20 Mio. Schilling zur Förderung des „elektronischen Gästeblattes“
Wien (bmwa) - Tourismus-Staatssekretärin Mares Rossmann initiiert eine Förderung als Impulsgebung zur Einführung des elektronischen Gästeblattes. Von den rund 65.000 österreichischen Beherbergungsunternehmen verfüge zwar bereits jetzt ein Großteil über einen Internet-Zugang, so Rossmann, die kleinen Unternehmen seien dabei allerdings mit Abstand unterrepräsentiert. Um hier Abhilfe zu schaffen, initiiert Rossmann eine "Internet Offensive" unter dem Motto: "alle Betriebe ans Internet!", damit in weiterer Folge das elektronische Gästeblatt österreichweit eingeführt werden kann. Die rund neun Millionen jährlich auszufüllenden Gästeblätter werden derzeit noch nicht elektronisch verarbeitet.
Mit der Förderung für die Einführung der elektronischen Datenübermittlung wird nicht nur die Umsetzung des elektronischen Gästeblattes im Tourismus eingeleitet, sondern auch eine Initiative gesetzt, auch die kleinen Unternehmer zu motivieren, elektronische Medien für Kommunikation zu nutzen.
Die ab 1. August 2001 für ein Jahr geltenden Richtlinien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit für die "Internet-Offensive" sehen eine Förderung von ATS 10.000,- für jeden kleinen Unternehmer des Beherbergungswesens zur Abdeckung von Kosten für Anschaffungen in den Bereichen der Hard- und Software, der Installation, des Anschlusses, der Einrichtung sowie Schulung, die in Verbindung mit einer reibungslosen Internetnutzung und der zukünftigen Verwendung des elektronischen Gästeblattes stehen, vor.
Als Abwicklungsstelle für diese Förderaktion wird die Österreichische Hotel- und Tourismusbank Gesellschaft m.b.H. fungieren. Ansuchen können ab dem genannten Datum bei der ÖHT für Vorhaben eingebracht werden, die nach dem Einreichdatum begonnen wurden.
 

   
Jenbacher verstromt spanische Mülldeponie
Jenbach/Madrid (pte) - Der börsenotierte Gasmotorenhersteller Jenbacher wird acht Cogeneration-Module (Blockheizkraftwerke) zur Energieerzeugung aus Deponiegas an die größte Mülldeponie Europas in Madrid liefern. Der Vertrag über diesen Auftrag im Gesamtwert von rund 5,9 Mio. Euro (ca. 81 Mio. Schilling) wurde Ende Juni unterzeichnet. Die Fertigstellung ist bereits für Dezember 2001 geplant.
In den Cogeneration-Anlagen aus Jenbach wird das Gas aus der Deponie für die kombinierte Erzeugung von Strom und Wärme genutzt und kann somit effizient und umweltfreundlich entsorgt werden. Parallel dazu ermöglicht dieses Konzept die Revitalisierung des gesamten Gebietes und seine Nutzung als Freizeitareal. Jenbacher ist in Spanien mit über 35 Prozent Marktanteil führender Anbieter von Blockheizkraftwerken.
Auf der Deponie Valdemingomez mit einer Gesamtfläche von 110 ha wurden zwischen 1975 und 1999 mehr als 21 Mio. Tonnen Müll abgelagert. Das bei der Zersetzung dieses Abfalls entstehende Gas - zum überwiegenden Teil Methan und Kohlendioxid - wird über so genannte "Gasbrunnen" aus der Deponie abgesaugt und nach entsprechender Reinigung zur Produktion von Strom und Wärme verfeuert. Der erzeugte Strom wird in das Netz eingespeist, die Wärme wird teils direkt genutzt, teils einer Dampfturbine zur weiteren Stromerzeugung zugeführt.
Die Anlage verfügt über eine Gesamtleistung von knapp 19 MW und wird nach Maßgabe des vorhandenen Deponievolumens bzw. der daraus zu erwartenden Gasmengen für rund 20 Jahre in Betrieb stehen. Mit den Erlösen aus dem Energieverkauf sollen die Gesamtkosten des Projekts von rund 72 Mio. Euro finanziert werden. Diese Projektkosten umfassen auch die Abdeckung und die Begrünung der Deponie, die Einrichtung von verschiedenen Erlebnisparks sowie die Installierung von Bewässerungssystemen auf Basis von gereinigtem Deponiewasser.
 

   
Industrie besorgt um Fairness in der internationalen Klimapolitik
Wien (pwk) - Das Ausscheren einzelner Staaten löst in der österreichischen Industrie Sorge hinsichtlich der Fairness und Ernsthaftigkeit der zukünftigen internationalen, europäischen und nationalen Klimapolitik aus. Die aktuelle Situation zeigt, dass einzelne Staaten und Wirtschaftssektoren nicht so elastisch wie angenommen auf vereinbarte Anforderungen reagieren können oder aber ihnen der Preis für die ursprünglich zugesagten Emissionsreduktionen zu hoch geworden ist.
Die österreichische Industrie bestärkt die Europäische Union in ihren Bemühungen, im Zuge der laufenden Klima-Konferenz in Bonn die USA und andere aus dem Kyoto-Prozess ausscherende Nationen wieder in eine gemeinsame internationale Klimaschutzpolitik zu integrieren. Nur ein kooperatives Vorgehen aller Staaten könne den Vereinbarungen und hochgesteckten Erwartungen von Kyoto gerecht werden und gleichzeitig faire Wettbewerbsbedingungen auf den globalen Märkten sichern, erklärt der Umweltreferent der Bundessektion Industrie, Dipl.-Ing. Oliver Dworak.
Europa müsse darauf achten, dass den USA nicht Ausnahme um Ausnahme zugestanden wird, während man die eigene Wirtschaft mit eifrigem Engagement überfordert. Gerade bei einem Alleingang der EU sei besondere Sensibilität und Rücksicht auf die im internationalen Wettbewerb agierende Industrie gefordert, betont Dworak.
Im Falle der Aufrechterhaltung des Kyoto-Protokolls liefern die "flexiblen Mechanismen" Joint Implementation, Clean Development Mechanism und Emissions Trading volkswirtschaftlich effiziente Beiträge zur Einhaltung der auf nationaler Ebene eingegangenen Verpflichtungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen - insbesondere dann, wenn sie frühzeitig angewendet werden und ihre Anwendung keiner Beschränkung unterworfen wird. Sie dürfen daher auch in Österreich keinesfalls auf die „Ersatzbank“ verschoben werden. Aufbauend auf bereits geleistete Vorarbeiten sollte möglichst rasch ein JI-CDM-Programm beschlossen werden. In diesem Zusammenhang erscheint es wichtig, die EU-Beitrittskandidaten in eine gemeinsame europäische Klimaschutzpolitik zu integrieren, denn dort wird ein Großteil der zur Zielerreichung erforderlichen Joint Implementation-Projekte laufen.
Eine erfolgreiche Klimapolitik sei für die österreichische Industrie eine der zentralen Herausforderungen für ein Vorantreiben des Leitbildes nachhaltiger Entwicklung. Das Erreichen des ambitionierten österreichischen Treibhausgas-Reduktionsziels könne nur dann zu "Win-Win-Win-Situationen für Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft" führen, wenn es insbesondere mit einer Stärkung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Unternehmen und der Standortqualität in Einklang gebracht wird.
 

   
Thomas Cook übernimmt Neckermann Österreich zur Gänze
Wien/Oberursel (pte) - Die deutsche Thomas Cook AG hat am Mittwoch, mitgeteilt, von der Schweizer Kuoni Reisen Holding AG die Gesellschafteranteile an der österreichischen NUR Neckermann Reisen AG zu übernehmen. Somit wird Thomas Cook der alleinige Gesellschafter von Neckermann Österreich und sichert sich so die uneingeschränkten Rechte für die Veranstaltermarke "Neckermann Reisen" in Österreich und den angrenzenden Ländern Slowenien, Slowakei, Tschechien und Ungarn, hieß es in einer Aussendung.
Thomas Cook hat vom bisherigen Mehrheitsgesellschafter Kuoni 51 Prozent der Gesellschaftsanteile erworben. Die Transaktion stehe noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die österreichischen und deutschen Kartellbehörden. Die Akquisition wird von Thomas Cook als weiter Schritt zur europäischen Expansion im touristischen Kerngeschäft gesehen. Vor allem der osteuropäische Markt soll in Zukunft stärker bearbeitet werden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
 

   
Club 55 prämiert Red-Bull-Chef Mateschitz
Genf/Düsseldorf (pte) - Red-Bull-Erfinder und Geschäftsführer Dietrich Mateschitz hat innerhalb kurzer Zeit bereits die zweite Auszeichnung erhalten. Der Club 55, eine Vereinigung europäischer Marketing- und Sales-Experten mit Sitz in Genf, hat Mateschitz mit dem "Award of Excellence 2001" ausgezeichnet. Anfang Juli erhielt Red Bull den Deutschen Marketingpreis 2001.
Der Gründer, Inhaber und Geschäftsführer von Red Bull wurde vom Club 55 für seine Leistungen als Erfinder und Marketer des Energy-Drinks Red Bull ausgezeichnet. Mateschitz nahm den "Award of Excellence 2001" im Rahmen des jährlich stattfindenden Kongresses der internationalen Fachvereinigung auf der Insel Kreta entgegen. Der Deutsche Marketingpreis wird am 19. Oktober 2001 im Rahmen des Deutschen Marketingtages im Congress Center Düsseldorf verliehen.
   

   
Lauda Air startet Online-Shopping im Flugzeug
Wien (pte) - Die Lauda Air bringt den E-Commerce in luftige Höhen. Als laut eigenen Angaben weltweit erste Fluglinie bietet das Unternehmen ab sofort Langstrecken-Passagieren die Möglichkeit, vom Sitzplatz aus online einzukaufen. Somit kann an Bord der Boeing 777 Flotte genau wie im Internet eingekauft werden, teilte die Fluglinie mit. Gemeinsam mit dem Inflight Entertainment-Spezialisten Flightstore habe Lauda Air ein Konzept entwickelt, das über Satellitenverbindung und Kreditkartenabrechnung Online-Shopping erlaubt. Ab Oktober soll der fliegende Webshop in der gesamten Langstreckenflotte integriert werden.
Lauda Online-Shopping funktioniert wie jede übliche E-Commerce Website. Der Passagier surft durch das System und "legt" die Ware in den elektronischen Einkaufskorb. Nach Angabe der Adresse wird die Kreditkarte durch das Lesegerät des Handsets gezogen. Die Bestellung wird über Satelliten an den Shop gesendet und in der Folge an die angegebene Adresse geliefert. Als erstes Partnerunternehmen wurde die britische Einzelhandelskette Gadget-Shop gewonnen. Das Unternehmen verfügt über 40 Geschäftsfilialen in Großbritannien. Bis Ende des Jahres wird es möglich sein, mit Lauda Online Shopping bei weiteren Partner-Shops einzukaufen.
"Wir rechnen damit, dass früher oder später alle Fluglinien Online-Shopping in der Luft anbieten werden", teilte eine Lauda-Sprecherin auf Anfrage von pressetext.austria mit. "Wir wollten schon jetzt eine Vorreiterrolle einnehmen." Der finanzielle Aspekt stehe dabei eher im Hintergrund, primär gehe es um Kundenservice. Der Vertrag mit Flightstore sei vorerst für ein halbes Jahr exklusiv mit Lauda abeschlossen worden. "Lauda's Flying Wonder World", das Unterhaltungs- und Informationsprogramm der Lauda Air, ermöglicht neben dem Webshop auch das Versenden von E-Mails oder SMS während des Fluges.
 

   
Industrie: Synergieeffekte in der Siedlungswasserwirtschaft nutzen
Wien (pdi) - Derzeit gibt es in Österreich rund 4.000 Unternehmen im Bereich der Wasserversorgung und rund 2.500 in der Abwasserentsorgung. Die Studie, die das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft gestern präsentierte, belegt, dass diese äußerst kleinräumige Struktur in vielen Fällen unwirtschaftlich ist. "Dabei ist die Bildung größerer Einheiten in der Siedlungswasserwirtschaft sehr wohl auch in Österreich möglich. Vor allem die Integration von Wasserver- und Abwasserentsorgung in einer Hand bietet großes wirtschaftliches Potenzial", erklärte Dr. Erhard Fürst, Leiter des Bereichs Industriepolitik und Ökonomie der Industriellenvereinigung (IV).
Der Bereich Wasser - sowohl die Wasserversorgung als auch die Abwasserentsorgung - berührt ein wichtiges Verantwortungsgebiet der Gemeinden. "Diese Kompetenz der Gemeinden wird in keiner Weise in Frage gestellt, weder von den zuständigen Stellen in Österreich noch von der EU", betonte Fürst. Eigentumsrechte am Boden und seinen Wasservorkommen sollen im Gegensatz zu vielen veröffentlichten und kolportierten Befürchtungen nicht angetastet werden. Ein häufig angeprangerter "Ausverkauf unseres Wassers" steht nicht zur Diskussion.
Die IV sieht in der Einbeziehung privater Unternehmen bei Wasserver- und Abwasserentsorgung massive Rationalisierungs- und Kostensenkungspotenziale. Die Hebung dieser Potenziale brächte erhebliche Kosteinsparungen für die Kommunen und gleichzeitig niedrigere Wasserpreise für Haushalte und Wirtschaft. Weiters würde die Festsetzung der Wasserpreise transparent und kostenorientiert erfolgen und die heute zwischen den Versorgungsgebieten bestehenden ungerechtfertigten Preisunterschiede eingeebnet werden.
Vor allem durch Zusammenfassung der kleinräumigen Strukturen der österreichischen Wasserwirtschaft in größere Einheiten ergeben sich aus Sicht der Industriellenvereinigung Chancen für die österreichischen Unternehmen ihr Know-how zu exportieren. Dadurch könnte zusätzliche Wertschöpfung und Beschäftigung in Österreich geschaffen werden. Außerdem könnten sich österreichische Unternehmen zu leistungsfähigen Konkurrenten der großen internationalen Wasserunternehmen entwickeln.
"Vergleiche mit Großbritannien sind in diesem Zusammenhang wenig hilfreich. Dort haben private Firmen eine teilweise verkommene Infrastruktur übernommen und mussten hohe Investitionen tätigen. In Österreich geht es darum, die bestehenden Strukturen in ihrer Qualität zu erhalten und kostengünstig zu betreiben", erklärte Fürst.
Die IV plädiert für eine Entemotionalisierung der Diskussion um die österreichische Wasserwirtschaft und für eine objektive Information der Kommunen über die Chancen und Probleme einer Neustrukturierung dieses Wirtschaftssektors. Die Letztentscheidung darüber liegt bei den Gemeinden selbst.
 

   
Hat der "Weinviertler Champagner" ausgesprudelt?
Das ambitionierte Vorhaben einiger niederösterreichischer Winzer, im Weinviertel eine Sektmarke von europäischer Dimension aufzubauen, droht zu scheitern, bevor es überhaupt aus den Startlöchern gekommen ist. Grund: Die Sekt-Herstellerfirmen können sich nicht einigen, nach welchem Gärverfahren der Grundwein weiterverarbeitet werden soll. "Die Positionen sind leider festgefahren. Schon seit bald einem Jahr treten wir auf der Stelle", teilte Dr. Rudolf Kobatsch, Vorstand des Sekterzeugers Schlumberger, dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit. Dabei hatte alles vielversprechend begonnen: 70 Winzer aus dem Raum Poysdorf haben ihre Produktionsschritte im Weingarten vereinheitlicht und die Technologie auf den letzten Stand gebracht. Nach prominenten Vorbildern, dem französischen Champagner und dem spanischen Cava, sollte ein Sekt mit unverwechselbarem Geschmack und einheitlicher Herkunftsbezeichnung entstehen. Dieser Schaumwein, bestehend aus den Sorten Grüner Veltliner und Welschriesling, wäre im internationalen Vergleich einmalig und hätte nach Expertenmeinung auf dem EU-Markt große Chancen. "Wenn dieser neue Sekt aus dem Weinviertel in nennenswerten Mengen exportiert werden soll, muß er qualitativ besser sein als der spanische Cava. Unserer Ansicht nach wird man das nur dann schaffen, wenn man nach der Champagner-Methode produziert. Die Firma Kattus sieht das naturgemäß anders, weil sie ihren Sekt nach einer anderen Technik erzeugt. Aber nur Kattus und Schlumberger gemeinsam werden das Projekt auf die Beine bringen können", erklärte Kobatsch.