Wirtschaft der Woche vom 22. 10. bis 28. 10. 2002

   

Molterer: Exportoffensive in Richtung Erweiterungsländer notwendig
Lebensmittelsicherheit muss auch nach Beitritt oberste Priorität haben
Wien (bmlfuw) - Die EU-Erweiterung ist für die österreichische Lebensmittelwirtschaft Chance, neue Exportmärkte zu erschließen. Die Exportdynamik, die nach der Ostöffnung vorhanden war, ist in den letzten Jahren abgeflacht. Daher sind im Vorfeld der Erweiterung rechtzeitig neue Exportinitiativen notwendig, um die Nähe zu den Märkten in den Erweiterungsländern optimal zu nutzen.
Unsere Nachbarn in Mittel- und Osteuropa werden mittelfristig ebenso wichtige Absatzmärkte werden wie Deutschland und Italien nach dem EU- Beitritt. Dies erklärte Lebensminister Mag. Wilhelm Molterer am Mittwoch (23. 10.) in einer Pressekonferenz zum Thema "Österreichs Agrar- und Lebensmittelwirtschaft und die EU-Erweiterung".
Die österreichische Lebensmittelwirtschaft hat die Chancen Österreichs nach dem EU-Beitritt intensiv genützt, die ständig steigenden Exportzahlen in die EU belegen die Wettbewerbsfähigkeit und Leistungsfähigkeit österreichischer Unternehmen. Im Gegensatz dazu ist von einer zu geringen Beachtung der neuen Märkte in den Erweiterungsländern auszugehen, führte Molterer weiter aus.
Die derzeitige Exportsituation in die Beitrittländer ist nicht befriedigend. Österreichische Produzenten überlassen anderen europäischen Mitbewerbern Marktanteile, wie Österreich selber gut bedienen könnte. Beispielsweise hat Österreich bei Exporten nach Ungarn seinen Marktanteil von 5,7 Prozent 1996 auf 3,6 Prozent im ersten Halbjahr 2002 reduziert. Wir sind von der 2. Position hinter der Bundesrepublik Deutschland auf den 5. Platz abgerutscht, während Holland, Frankreich und Italien beträchtliche Zuwächse verzeichnen konnten. Damit die EU-Erweiterung ein Erfolg für Österreichs Agrar- und Lebensmittelwirtschaft wird, sind die Potenziale auf den uns nahegelegenen Märkten zu nützen und die zunehmend kaufkräftigen Märkte nicht Mitbewerbern zu überlassen.
Der gemeinsame Kongress von Wirtschaftskammer und Präsidentenkonferenz ist ein wichtiger Mosaikstein, um diese neuen Märkte ins Bewusstsein und in den Blickpunkt der Marketingstrategien der Lebensmittelwirtschaft zu rücken. Die im September 2002 im Auftrag des Lebensministeriums, der AMA und Wirtschaftskammer Österreichs gestartete Initiative "Export 1 - 24" ist ein weiterer wichtiger Eckstein. Ziel ist es, Unternehmen der österreichischen Agrar- und Lebensmittelwirtschaft dabei zu unterstützen, ihre Marktposition in Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien und Polen zu stärken. Die Unternehmen werden mit Informationspaketen und in Workshops dabei unterstützt, ihre Chancen und Risken auf den Zielmärkten zu bestimmen. Weiterführende Kontaktnetzwerke sowie die Einbindung in nationale und EU-Förderprogramme sollen zum Erfolg dieser Exportinitiative beitragen.
Eine weitere wichtige Initiative hat das Hilfswerk Austria im heurigen Jahr gesetzt und eine neue Landwirtschaftsabteilung ins Leben gerufen. Zentrales Tätigkeitsfeld sind die EU- Beitrittskandidaten- und Vorbeitrittskandidatenländer. Ziel ist es, landwirtschaftliche Tätigkeiten zu koordinieren und humanitäre Projekte so zu gestalten, dass sie weitgehend Folgeprojekte für die österreichische Wirtschaft in die Wege leiten. Dazu sollen alle in den Zielländern tätigen österreichischen Institutionen und Stellen zu einem Netz nationaler Kontaktstellen zusammengefasst werden. Im Bereich Projektservice soll über mögliche Projekte informiert sowie Hilfestellung bei Anträgen, bei der Erstellung von Finanzplänen und Förderungsansuchen sowie bei der Suche nach Partnern in Zielländern gegeben werden. Eine zentrale Aufgabenstellung ist es, bei österreichischen Unternehmen Interesse für geschäftliche Verbindungen zu wecken und österreichische Unternehmen bekannt zu machen.
Wenn die geplanten Exportinitiativen erfolgreich sind, dann kann Österreich an die dynamische Exportsituation nach der Ostöffnung anschließen und einen weiteren Beitrag zur jetzt erreichten positiven Handelsbilanz leisten. Die Voraussetzungen sind vorhanden:

  • Österreichs Lebensmittel sind in Europa anerkannt, wir haben einen qualitativ hervorragenden Ruf,
  • Österreich hat eine räumliche Nähe zu allen interessanten neuen Märkten,
  • die traditionellen Beziehungen zu unseren Nachbarn bedingt auch Übereinstimmungen in Küche und Geschmack und
  • Österreich hat mehr Wissen und Erfahrung als Konkurrenten in diesen Ländern.


Die Erweiterung ist aber keine Einbahnstraße, wir müssen uns auch auf veränderte Einfuhrsituationen einstellen. Ein klares Anliegen Österreichs bei den Beitrittsgesprächen ist die Sicherung der gewohnten Lebensmittelstandards für die Konsumenten. Das bedingt, dass

  • Es keine Übergangszeiten bei Lebensmittelimporten geben kann. Alle Produkte, die auf die österreichischen Märkte kommen, müssen die hohen europäischen Anforderungen in Richtung Lebensmittelsicherheit, Hygiene, Tierschutz, Rückverfolgbarkeit und Kennzeichnung entsprechen.
  • Produkte, die dem nicht entsprechen, dürfen nur im jeweiligen Produzentenland verkauft werden, aber keinesfalls in den EU-Markt gelangen. Eine klare Kennzeichnung muss jede Verwechslung ausschließen.
  • Strenge Kontrollen sowohl in den Beitrittsländern als auch im österreichischen Handel müssen das gewährleisten.
  • Die Umstellungsfristen für solche "nationalen" Lebensmittel sind so kurz wie möglich zu halten, um die Lebensmittelstandards möglichst rasch auf europäisches Niveau zu heben und die Exportchancen unserer Produkte nicht zu schmälern, schloss Molterer.

 
IV für gemeinsame und grenzüberschreitende Infrastrukturpolitik
Wien (PdI) - Die EU-Erweiterung setzt Wirtschaftsimpulse für Wirtschaftsregion Österreich, die Industriellenvereinigung will daher einen schnelleren Ausbau der Verkehrsinfrastruktur durch PPPs. Das Anliegen der gesamtösterreichischen Wirtschaftspolitik muss Aus- und Weiterbau sämtlicher Infrastrukturbereiche sein, der Standort Österreich muß für Headquarterfunktion attraktiv gestaltet werden.
"Die EU-Erweiterung und der Wegfall der Grenzen eröffnet für Österreich einen völlig neuen Handlungsspielraum. Bisher abgeschottete ländliche Regionen erhalten die Chance, sich durch Neuausrichtung auf die benachbarten Wirtschaftszentren jenseits der Grenzen wirtschaftlich und gesellschaftlich zu entwickeln", betonte Dr. Erhard Fürst, Bereichsleiter Industriepolitik & Ökonomie der Industriellenvereinigung (IV). "Während politisch noch diskutiert wird, vollzieht die Wirtschaft die Erweiterung bereits seit Jahren", so Fürst. Seit der Ostöffnung 1989 stiegen sowohl die österreichischen Exporte nach Mittel- und Osteuropa als auch die Importe aus diesem Raum (allein 2001 rund 1,9 Mrd. Euro Handelsbilanzüberschuss). "Eine der Hauptaufgaben der nächsten Bundesregierung wird sein, die Attraktivität des Standortes Österreich durch eine entsprechende Infrastrukturanbindung nach Norden, Osten und Süden zu erhalten."
"Der Verkehr wird zunehmen, mit oder ohne Erweiterung", erklärte Fürst. Die Infrastrukturoffensive der Bundesregierung ist ein wichtiger Schritt, denn die Leistungsfähigkeit und Vernetzung der Infrastruktureinrichtungen werden die Position Österreichs im Wettbewerb bestimmen. Darüber hinaus würden die geplanten Investitionen durch eine deutlich verbesserte Auslastung der Baukapazität einen mittelfristigen Impuls für die konjunkturelle Entwicklung setzen. Zur beschleunigten Fertigstellung der vorrangigen Strecken bedürfe es der verstärkten Nutzung von Public Private Partnership (PPP) Modellen, so Fürst. Durch Vorfinanzierungen könne man so temporäre Finanzierungsrestriktionen überwinden und auf Basis einer neuen, intelligenten Leistungspartnerschaft Staat-Privat eine Win-win-Situation erzielen.

Neuorientierung der Regionen
"Die nächste Runde der EU-Erweiterung und der Wegfall der Grenzen stellt den Ausgangspunkt einer tiefgreifenden Neuorientierung der Regionen dar", erklärte KR DI Dr. Richard Schenz, Präsident der Industriellenvereinigung Wien und Regierungsbeauftragter für den Kapitalmarkt im Bundesministerium für Finanzen. Österreich kann nun noch stärker die Chancen seiner geografischen Nähe zu den neuen EU-Ländern nutzen. Eine Bestandsaufnahme der Infrastruktur zeige aber, dass Österreich zwar an einige wichtige regionale wie europäische Verkehrssysteme angeschlossen sei, die vorhandenen Verkehrswege aber teilweise ausgelastet und veraltet und somit nicht in einem den Erfordernissen entsprechenden Ausbauzustand sind. Um eine "Umfahrung" Österreichs zu vermeiden, müsse der Aus- und Weiterbau sämtlicher Verkehrsinfrastrukturbereiche ein wesentliches Anliegen der gesamtösterreichischen Wirtschaftspolitik sein. "Ein nicht erreichbarer Wirtschaftsraum ist ein toter Wirtschaftsraum", betonte Schenz.
Gezielte Infrastrukturmaßnahmen seien auch Voraussetzung, den Standort Österreich für Headquarterfunktionen für den mittel- und osteuropäischen Wirtschaftsraum attraktiv zu gestalten. Die Bedeutung von Headquarters (HQs) für einen Wirtschaftsstandort ist unbestritten: Sie sind lokale, oft sogar regionale wirtschaftliche Impulsgeber. Dass die zentralen Schaltstellen in Österreich bleiben und zusätzliche nach Österreich kommen ist deshalb so wichtig, weil dadurch wesentliche Impulse wie etwa Forschungsprojekte, Investitionen, Arbeitsplatz- und Ausbildungsmaßnahmen gesetzt werden, die einen Standort oder sogar eine ganze Region beleben und aufwerten können.

 
Schweighofer, Feuerstein, List sind Unternehmertrio des Jahres 2002
Bank Austria, Trend und WKÖ kürten die drei herausragendsten Unternehmer des Jahres
Wien (pwk) - Bereits zum zehnten Mal wurden am Mittwoch (23. 10.) die österreichischen Top-Unternehmer aus Gewerbe, Handwerk und Dienstleistung ausgezeichnet. Das "Unternehmertrio des Jahres", eine Veranstaltung von Bank-Austria, dem Wirtschaftsmagazin Trend und der Sparte Gewerbe-Handwerk-Dienstleistung der Wirtschaftskammer Österreich, fand auch in diesem Jahr unter hochkarätiger Besetzung aus Politik und Wirtschaft im Festsaal der Bank Austria statt.
Ziel dieses "Wettbewerbs" ist es, die innovativsten Klein- und Mittelunternehmen zu finden, die in den Bereichen Gewerbe, Handwerk und Dienstleistung im Laufe des vergangenen Jahres die herausragendsten Leistungen erbracht haben. Und es ist unglaublich, wie einfallsreich Österreichs Unternehmer sind. Mehr als 100.000 Betriebe stellten sich auch heuer wieder der Herausforderung. Den Sprung auf das Podium schafften aber auch heuer wieder nur die jeweils besten drei, die mit schier endlosen Ideenreichtum und viel Mut Erfolge erreicht haben, die die hochrangig besetzte Jury überzeugten.

Der Sieger im Gewerbe: Musterbetrieb punktet mit Mitarbeiterbeteiligungsmodell. Auszeichnungen zählen bereits fast zum Alltag des Vorarlberger Unternehmers Arnold Feuerstein. Der Geschäftsführer der Dorf Montage GmbH & CO KG, der Dorf Installationstechnik, der Dorf Haustechnik GmbH und der Dorf Energietechnik GmbH konnte u.a. den Staatspreis für Energieforschung sowie Umweltpreise der Gemeinde Götzis (1995 und 1997) entgegennehmen. Immer wieder hat Feuerstein in der Vergangenheit seine hohe Visionskraft und die Fähigkeit, Trends und Perspektiven frühzeitig zu erkennen, unter Beweis gestellt. Das veranlasste ihn, sich 1975 der Solar- und Alternativtechnik zu widmen, 1983 die Brennwerttechnik in Österreich einzuführen oder 1992 neue Kooperationsprojekte beispielsweise mit Wohnbauträgern, die völlig neue Wege in der Gestaltung von Organisationsstrukturen ermöglichten, einzugehen. Bereits 1983 führte Feuerstein ein Mitarbeiterbeteiligungsmodell ein, das bis heute erfolgreich am Markt ist, wobei sogenannte Profiteams eigenverantwortlich vor Ort die verschiedenen Regionen Vorarlbergs betreuen. Zwischenzeitlich ist der Betrieb auf 101 Mitarbeiter angewachsen. Als vorausschauender Unternehmer hat Feuerstein zudem bereits die Weichen für eine erfolgreiche Nachfolge im Unternehmen gestellt.
Knapp auf den zweiten Platz verwiesen wurde der niederösterreichische Fassbinder Franz Stockinger. Ausschlaggebend für die spätere Platzierung ist die Tatsache, dass der Betrieb Stockingers sich als Spezialist für Maßarbeiten und Umsetzer neuer innovativer Ideen verdient gemacht hat. Bereits 1984 wurde das erste Barrique-Fass erzeugt, 1992 der erste moderne Gärbottich. Ab Anfang 1980 wurde zuerst nach Deutschland, dann auch nach Italien, Spanien, Frankreich, in die Schweiz exportiert. In den vergangenen Jahren konnte Stockinger durch seine Anstrengungen auch auf den Exportzug auch in die östlichen Nachbarstaaten aufspringen: Derzeit gehen rund 60 Prozent der Erzeugung in den Export. Zudem leistet der Niederösterreicher einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Lehrlingsausbildung: Während sind 1995 nur sechs Lehrlinge in Ausbildung befanden, konnte bis Ende 2001 eine Steigerung auf 28 Lehrlinge erzielt werden. Derzeit beschäftigt Stockinger in seinem Betrieb in Waidhofen an der Ybbs 12 Mitarbeiter, der Betrieb selbst besteht seit dem 17. Jahrhundert. Ausgezeichnet wurde auch die Arbeit der Ernst Müller Kraftfahrzeug GmbH (Oberösterreich), die in der Kategorie Gewerbe auf dem dritten Platz landete. Unternehmerische Initiative, Entscheidungsfreudigkeit, hohe Risikobereitschaft, Innovation und persönlicher Einsatz sind jene Eigenschaften, die den vierfachen Familienvater Herrn Ernst Müller auszeichnen und dem Unternehmen eine erfolgreiche kontinuierliche und erfolgreiche Betriebsentwicklung brachte. Mit spezialisierten Lackier- und Reparaturanlagen und deren ständigen Erneuerung, mit Spezialfertigungen in der Allradtechnik, Fahrzeugänderungen bzw. Umbauten, Erstellung von Ersatzteilpaketen muss sich das Unternehmen in engen Marktnischen behaupten und beweist dies durch Erfolge im nationalen aber auch internationalen Wettbewerb. Durch Reininvestition der Gewinne in die Erneuerung insbesondere im Bereich der Lackier- und Staubabsaugungsanlagen wird auch die Senkung der Umweltbelastung groß geschrieben. Die stetige Suche nach neuen Technologien und Nischen sichern die Technologieführung und somit den Vorsprung für den Meisterbetrieb.
Der Sieger im Handwerk: Familienbetrieb als starkes Unternehmertrio. Die Firma List Möbelwerke GmbH (www.list.at) ist ein Beispiel aus Niederösterreich, das für erfolgreiche Spezialisierung im Tischlerhandwerk steht. Die enge Verbundenheit der Gebrüder List (Reinhard, Franz und Manfred) mit den Werkstoffen, ihre Erfahrung, Ausbildung, ihr handwerkliches Können und der ausgeprägte Sinn für Ästhetik machen diesen Tischlereibetrieb zu einem kompetenten Partner u.a. im Bereich der internationalen Schiff-, Hotel- und Objekteinrichtungen. Der Familienbetrieb List ist ein Beispiel dafür wie eine Objekttischlerei sich erfolgreich gegen sinkende Gewinnspannen durch Billigkonkurrenz aus dem Osten wehren konnte und aufgrund langjähriger Entwicklungsarbeit mit Hotel- und Bankeneinrichtung sowie mit Schiffsobjekteinrichtungen internationales Ansehen genießen kann. Dafür wurde die Firma u.a. 2001 mit dem Exportpreis ausgezeichnet. Derzeit beschäftigt der Betrieb rund 240 Mitarbeiter. Die Bundesinnung der Tischler sieht die Firma List GmbH als Export-Repräsentant an der Spitze ihrer 9.000 Mitglieder.
Wie sehr man mit der Erzeugung von Musikinstrumenten erfolgreich sein kann, stellt die Harmonika Müller GmbH (www.harmonika.at) von Peter Müller seit bereits 25 Jahren unter Beweis. Das Kärntner Familienunternehmen zählt zu den führenden Herstellern von Harmoniken (größte Herstellerfirma von steirischen Harmonikas im EU-Raum) und kann auf viele zufriedene Kunden aus namhaften Orchestern und der Volksmusik im In- und Ausland verweisen. Anpassungen an die individuellen Vorstellungen bei Gestaltung, technischen Variationen sowie höchste Qualität bei Material und technischer Verarbeitung, besondere Liefertreue und Zuverlässigkeit bis hin zur Wartung und Reparatur sind wesentliche Voraussetzungen für eine echte Partnerschaft des Unternehmens mit dem Kunden. Dieses Idealbild wird von den beiden Müller-Brüdern mit ihrem anerkannten technischen Kow-how und derzeit 37 qualifizierten Mitarbeitern verwirklicht.
Auf Platz drei im diesjährigen Unternehmertrio des österreichischen Handwerk landete der Betrieb von Professor Sven Boltenstern (www.boltenstern.at). Der Wiener Goldschmiedebetrieb mit derzeit drei Mitarbeitern zählt zu jenen österreichischen Werkstätten, die internationalen Ruhm errungen haben. 1964 eröffnete er seine eigene Werkstätte und vereinigt seit Jahrzehnten die handwerkliche und künstlerische Komponente dieses Berufes in besonders geglückter Weise. Durch zahlreiche Auszeichnungen und einer eigenen Ausstellung im Künstlerhaus wurde den wohl bekanntesten und schillerndsten Persönlichkeiten im Schmuckschaffen weltweit Anerkennung entgegengebracht.
Der Sieger im Bereich Dienstleistungen: Spitzenbetrieb der Neuen-Energie-Technik Wie sehr Betriebe im Bereich neuer Energie punkten können, zeigt der Betrieb von Franz Schweighofer (Salzburg). Seine "NET - Neue Energie Technik GmbH" (www.klimabuendnis.at/betriebe/htm.net) beschäftigt sich vorwiegend mit der Planung, Entwicklung, Fertigung, Errichtung und Betreuung von regenerativen Energieversorgungsanlagen (Windkraftwerke, Sonnenkollektoren, Blockheizkraftwerke). Damit hat sich dieses Unternehmen für Dienstleistung voll dem Bereich erneuerbare Energien und insbesondere der sogenannten Fotovoltaik verschrieben. Durch Kooperationen wie beispielsweise mit Dachdeckern und Spenglern gelingt es, neue hochtechnologisierte Energieversorgungssysteme mit dem klassischen Handwerk zu verbinden. Besonders stark ist die Firma in ihrem Auslandsengagement: So wurde über den Betrieb ein Entwicklungshilfeprojekt in Afrika (Zaire) initiiert, Ausbildungsprojekte für sechs Universitäten in Indonesien werden ebenso unterstützt wie die Errichtung von Pumpstationen in Ghana. Darüber hinaus laufen Projekte in Spanien, Kroatien, Tschechien, Tibet und Deutschland. Spezielle Betätigungen laufen in der Planung von autarken Energieversorgungsunternehmen mit einer 100-prozentigen Versorgungssicherheit aus erneuerbarer Energie.
Erfolgreich ist auch der Burgenländer Richard Neubauer mit der gleichnamigen Bauunternehmung (www.neubauer-bau.at). Das seit 1996 bestehende Unternehmen hat sich auf den Bereich der Sanierung und Instandhaltung von Gebäuden und Denkmälern spezialisiert und konnte schon frühzeitig sein Know how bei internationalen Sanierungsprojekten auch im Bereich des Denkmalschutzes umsetzen. Insbesondere nütze Neubauer seinen Standortvorteil in der Grenzregion und konnte dadurch seine Expansionsziele in Richtung Osten erreichen. Innerhalb von nur sechs Jahren wird mit mittlerweile 15 Mitarbeitern der Umsatz nahezu vervierfacht. Mit den von Neubauer entwickelten Mauertrockenlegungs- und Sanierungsverfahren und damit verbundenen starken Dienstleistungsausrichtung (Beratung, Planung) ist es ihm beispielhaft gelungen nicht nur den Berufsgruppen des Bauhaupt- und Baunebengewebes einen Dienst zu erweisen, sondern auch zukunftsweisend neue Wege zu beschreiten.
Platz drei bei den Dienstleistungen belegt das Übersetzungsbüro Translingua der Steirerin Brigitte Messner (www.translingua.at). Ausgezeichnet wurde die Firma nicht nur aufgrund ihrer sprachlichen technischen Innovationen, sondern auch aufgrund der starken Expansionsorientierung nicht nur national, sondern auch international. Das Unter nehmen ist auch in ihrer Marketing- und Kommuni kationsstrategie durch moderne Medien geprägt und drückt sich durch eine professionelle Internetpräsenz aus, die im Übrigen in dieser Branche bei über 50% liegt. Frau Messner hat bewiesen, dass sie durch entsprechende Qualifikation, hohes Know-how, Qualität und Kunden orientierung erfolgreich ist und somit ihren Kurs in Richtung Expansion fortsetzten kann.

 
OMV: Neue Lizenz für Öl- und Erdgasexploration im Südosten Pakistans
Vertrag für Exploration von 2.339 km2 großem Nawabshah Block unterzeichnet - Geplante Dauer der Exploration: Drei Jahre
Wien (omv) - Mit dem Erwerb einer neuen Explorationslizenz im Südosten Pakistans forciert die OMV Aktiengesellschaft ihre Aktivitäten im Mittleren Osten. Die OMV hat am Mittwoch (23. 10.) als Joint Venture Partner eines Konsortiums mit der pakistanischen Regierung die entsprechenden Verträge unterzeichnet.
Für den im südöstlichen Pakistan in der Provinz Sindh gelegenen Nawabshah Block rechnet die OMV mit einer dreijährigen Explorationsperiode.
Der Ausbau Pakistans zu einer E&P-Kernregion entspricht der OMV Strategie, ihre tägliche Öl- und Erdgasproduktion bis 2008 auf 160.000 boe (Barrel Öläquivalent) zu verdoppeln. Helmut Langanger, OMV Vorstand für Exploration und Produktion (E&P): Pakistan ist mit seinem hohen Explorationspotenzial und sicheren fiskalischen Bedingungen ein attraktives Zielgebiet für Investitionen. Die Beteiligung am Nawabshah Block ist ein weiterer Schritt zur Ergänzung unseres Portfolios im Südosten des Landes."
Gemeinsam mit der Explorationslizenz unterzeichneten die Joint Venture-Partner ein Petroleum Concession sowie ein Joint Operating Agreement. Die geologischen und geophysischen Untersuchungen des Feldes, sowie die Auswertungen seismischer Daten für ein Gebiet von 500 bis 1.000 Kilometern sollen in drei Jahren abgeschlossen sein. Dafür sind Ausgaben von mindestens 300.000 USD vorgesehen. Für zusätzliche seismische Messungen über 300 Kilometer und eine Probebohrung sind insgesamt rund 6,2 Mio USD geplant.

Anmerkungen
Konsortialpartner für die Exploration im Nawabshah, Block Nr 2568-11:
30% OMV (Pakistan) Exploration GmbH
45% Tullow Pakistan (Developments) Limited, Betriebsführer
25% Tullow Pakistan (Operations) Private Limited

OMV Pakistan
OMV (PAKISTAN) Exploration GmbH ist eine 100% Tochtergesellschaft der OMV Aktiengesellschaft und seit 1991 in Pakistan tätig. Derzeit sind dort 117 MitarbeiterInnen, davon 93 Pakistani und 24 Expatriates beschäftigt.
1993 wurde mit der ersten Bohrung, Miano 1, das Miano Gasfeld entdeckt, das Ende Dezember 2001 mit einer täglichen Verkaufsmenge von 2,5 Mio m" Erdgas in Produktion gegangen ist und 5% des pakistanischen Erdgasbedarfs abdeckt. Der OMV Anteil am Miano Feld beträgt 17,7%.
Im Jahr 1998 fand OMV das große Gasfeld Sawan, das im Dezember 1999 für kommerziell nutzbar erklärt wurde. Die Entwicklung des Feldes mit nutzbaren Reserven von 35 Mrd m3 erfolgt in zwei Ausbaustufen. Für Ende 2003 ist die Produktion einer täglichen Verkaufsmenge von 9 Mio m3 Erdgas geplant. OMV ist an Sawan mit 19,7% beteiligt. Damit wird Pakistan neben Österreich, Libyen, UK und Australien die Position einer Kernregion des OMV E&P Bereichs einnehmen.

 
Umsatzerhebung bei Betrieben der gehobenen Hotellerie im August und September 2002
Wien (bmwa) - Die hochgerechneten Erhebungsresultate einer direkten Umsatzerhebung bei Betrieben der gehobenen Hotellerie (3-, 4- und 5-Stern-Betriebe) ergaben für den August und September trotz Hochwasserkatastrophe eine leichte Umsatzsteigerung von insgesamt 1% bis 2%. Dabei schnitten die 4- und 5-Stern-Betriebe (+2%) etwas besser ab als die 3-Stern-Betriebe (+1,2%).
Dies erklärte Tourismus-Staatssekretärin Marès Rossmann am Dienstag (22. 10.). Basierend auf Unternehmerangaben erreichten die Umsätze der gehobenen Hotellerie in den beiden Monaten ein Volumen von knapp einer Milliarde Euro.
Die Umsatzniveaus der Erhebung sind mit den touristischen Gesamtumsätzen nicht vergleichbar, wogegen die erhobene Entwicklung ein wichtiger Indikator für den Trend der Gesamtumsätze ist. Nach groben Schätzungen dürften die Umsätze in der gehobenen Hotellerie etwa 30% bis 40% der Gesamtumsätze abdecken. Die touristischen Gesamtumsätze beinhalten nämlich nicht nur die Ausgaben von Touristen in allen Unterkünften und Gaststätten, sondern auch die Ausgaben für Shopping, Transport, Kultur, Sport, Unterhaltung und diverse Dienstleistungen.

 
Kein Einspruch gegen strategische Partnerschaft zwischen NÖM AG und Parmalat
NÖM-Standort Baden soll für den weißbunten Bereich weiter ausgebaut werden
Wien (www.aiz.info) - Die Bundeswettbewerbsbehörde hat keinen Einspruch gegen die strategische Partnerschaft zwischen der NÖM AG und dem italienischen Milchverarbeiter Parmalat erhoben. Gestern (21. 10.) ist die Frist für die Stellung eines Prüfantrages abgelaufen.
"Damit können die vertraglichen Vereinbarungen dieser strategischen Partnerschaft umgesetzt werden. Das betrifft unter anderem die Produktion und Vertriebsorganisation, aber auch die Nutzung von Rohstoffen sowie Forschung und Entwicklung. Der NÖM-Standort Baden soll dabei als Kompetenzzentrum vor allem im weißbunten Bereich weiter ausgebaut werden", erklärte heute Raiffeisen-Holding-Generaldirektor Erwin Hameseder.
Die NÖM AG und der weltweit drittgrößte Milchverarbeiter Parmalat hatten bekanntlich am 24.07. dieses Jahres einen Vertrag über eine strategische Partnerschaft geschlossen, wonach Parmalat 25% plus eine Aktie an der NÖM AG übernimmt. Darüber hinaus waren wechselseitige Vorkaufs- und Aufgriffsrechte vereinbart worden.

 
Neuer Schwung für Kärntens Innenstädte
Novelle des Gemeindeplanungsgesetzes einstimmig beschlossen – Einkaufszentren sollen Innenstädte entscheidend stärken
Klagenfurt (lpd) - „Als „revolutionären Schritt“ bezeichnete Landeshauptmann Jörg Haider die Novelle des Gemeindeplanungsgesetzes, die in der Regierungssitzung vom Dienstag (22. 10.) einstimmig beschlossen wurde. Durch diese Raumordnungsentscheidung erhält die Entstehung großer Einkaufszentren in den Stadtkernen grünes Licht, womit Kärntens Innenstädte wirtschaftlich entscheidend aufgewertet werden sollen.
„Die Kärntner Städte sollen auch gegenüber den ökonomischen Zentren in den Nachbarländern an Schwung gewinnen“, so der Landeshauptmann. Jede Stadt erhalte demnach, je nach Größe ihres Zentrums, ein gewisses Kontingent an verbaubarer Fläche für Geschäfte. Die Städte selbst sollen darüber entscheiden, ob sie dieses Kontingent eher für die Innenstadt oder für die Peripherie nützen. Haider erklärte, dass er hierbei die Stärkung der Stadtzentren einer Verbauung der peripheren Grünflächen vorziehe. Man könne so einem Landschaftsverbrauch sowie der Entvölkerung der Zentren entgegenwirken, sagte der Landeshauptmann, der meinte, dass dadurch auch neue Lösungen für bestehende Verkehrsprobleme gefunden werden könnten. Außerdem ortete er große wirtschaftliche Vorteile und eine „Rückkehr der Kaufkraft“. In diesem Zusammenhang erwähnte er das für Klagenfurt geplante Einkauszentrum, das rund 800 Menschen Arbeit bieten soll.
Haider sagte weiters, dass auch bei Kaufhäusern im ländlichen Raum die Grenze der Verkaufsflächen von bisher 400 auf 600 Quadratmeter erhöht werde, was den Kaufleuten eine Erweiterung ihres Sortiments ermögliche. Dadurch sollen sich auch für die Kaufleute am Land die Existenzchancen erhöhen, so Haider.
In der Regierungssitzung wurde heute außerdem eine Gewerbenovelle beschlossen, die vorsieht, dass künftig der Unabhängige Verwaltungssenat (UVS) anstelle des Landes in Berufungsverfahren zuständig ist.
Erfreulich sei, so Haider weiters, dass nun alle Parteien gegen die Müllverbrennung in St. Andrä auftreten. Nun sei offen, ob der Verbund sein Projekt zur Erweiterung der Müllverbrennung überhaupt noch weiter verfolge. Verzichtet der Verbund auf das Projekt, dann wäre die ins Auge gefaßte Volksbefragung gar nicht mehr nötig.

 
Österreichs Ski-Industrie baut Weltmarktführung aus
"Carving-Erlebnis" wird gezielt erweitert - Hoffnungsmarkt Osteuropa - Positiver Ausblick auf 2002/2003
Wien (pwk) - Trotz nicht optimaler Schneelage in einigen wichtigen Märkten und einem verschärften Wettbewerb konnte Österreichs Skiindustrie ihre dominierende Stellung im Winter 2001/2002 weiter ausbauen. Bereits mehr als 60 Prozent der weltweit erzeugten Alpinski kommen aus heimischen Fabriken.
Man schätzt das in der letzten Saison verkaufte Volumen auf etwa 4,5 bis 4,6 Millionen Paar (inklusive der "short carver"), wovon rund drei Millionen aus Österreich kommen. Deutlich verschoben hat sich die Bedeutung der Absatzgebiete: Rund 60 Prozent des Weltmarktes entfällt auf Skifahrer, die vorwiegend in den Alpen wedeln. Amerika macht etwa 20 Prozent aus, Japan nur mehr 12 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr dürfte der gesamte Markt um 200.000 bis 300.000 Paar geschrumpft sein.
Wie die steigenden Nächtigungszahlen im heimischen Wintertourismus zeigen, ist die Skiausrüstung ein wichtiger Teil des "Gesamtprodukts Winter-Freizeit". Dazu trägt der in den letzten Jahren verbesserte Zugang zum Sport (neue Lifte, Beschneiungsgeräte) genauso bei wie der erhöhte Fahr-Komfort durch die neue Generation der (Carving-)Ski. Jetzt bemühen sich die Ski-Hersteller, das "Erlebnis Carving" durch zusätzliche Angebote gezielt zu erweitern: - durch eine neue, vor allem für Einsteiger gedachte Generation von Skischuhen ("Soft-Boots"), die ein bequemeres Tragegefühl vermitteln, - durch den Trend Richtung System: Ski und Bindung sind dabei perfekt aufeinander abgestimmt. Vor allem Anfänger sollen relativ rasch zu einem "Erfolgserlebnis" kommen können.
Wichtig ist für die Industrie auch der Ausbau der Verleihschiene. Der Kunde erwartet, dass sowohl die Topmodelle als auch eine breite Vielfalt von Längen und Modellen im Verleih angeboten werden. Vor allem für jene Wintersportler, die nur ein- oder zweimal im Jahr auf Skiern stehen, ist der Verleih im Ort eine wichtige Alternative zum Kauf. Die Hersteller sehen im Verleih ein wichtiges Zusatzangebot für eine Zielgruppe, die sonst vielleicht dem Skisport verloren geht.
Bei der eigenen Skiausrüstung geht der Trend eindeutig zu qualitativ höherwertigen Produkten. Spitzenmodelle, die man auch aus den Übertragungen im Fernsehen kennt, sind gefragter denn je", berichtet der stv.Geschäftsführer des Fachverbandes der Holzindustrie Österreichs, Dr. Alexander Schmied.
Größter Einzelmarkt ist nach wie vor USA/Kanada, wo rund eine Million Paar Alpin-Ski abgesetzt werden. Dort ist der Österreich-Anteil (rund 30 Prozent) noch ausbaufähig. In Deutschland und Österreich werden je nach Schneelage um die 560.000 Paar verkauft, dahinter kommt Frankreich mit knapp über 400.000 Paar. Dort sind Ski made in Austria klarer Marktführer. In Italien und der Schweiz sind die Märkte witterungsbedingt unter die 300.000 Grenze gerutscht. Japan leidet noch immer unter der seit Jahren anhaltenden gesamtwirtschaftlichen Flaute. Dazu drängen Billigprodukte aus China auf den Markt. 2001 wurden aus Österreich nur mehr 250.000 Paar nach Japan exportiert. Ein Hoffnungsmarkt ist Osteuropa, wo es in den letzten Jahren regelmäßig schöne Zuwächse gab. Nach Polen, Tschechien, Ungarn und in die Slowakei geht bereits eine sechsstellige Zahl an "Bretteln".
Im Kalenderjahr 2001 wurden aus Österreich Alpinski im Wert von fast 200 Millionen Euro exportiert. Zählt man noch Langlaufski und Snowboards dazu, profitiert Österreichs Außenhandel mit 274 Millionen Euro. Am meisten wurde nach Deutschland verkauft (um 38 Mio. Euro), dahinter folgen Frankreich (dortige Hersteller lassen auch in Österreich fertigen), Japan, Italien und die USA. Wegen des schwächeren Dollars und gestiegener Energiekosten sind die Erträge unter Druck gekommen. Preiserhöhungen gab es keine.
Snowboards sind nach wie vor bei der Jugend gefragt. Allerdings stagniert der Weltmarkt bei etwa 1,3 Millionen Boards. Ein Grund ist, dass Snowboard-Fans sensibler auf schlechte Schneelagen reagieren. Außerdem ist der japanische Markt, wo es in den Anfangsjahren einen "Boom" gab, ziemlich eingebrochen. Am meisten Einsteiger gab es zuletzt in den USA.
Bei Langlaufski hat sich das verkaufte Volumen wieder auf 1,2 Mio. Paar weltweit erhöht. Wesentlich dazu beigetragen haben die Skandinavier, wo 40 Prozent der Produktion abgesetzt werden. Dort gab es zuletzt wieder sehr schneereiche Winter. Jeder zweite Langlaufski kommt aus Österreich.
Für einen guten Saisonverlauf wird heuer die Schneelage entscheidend sein. Sollte der Verkauf nicht gut anlaufen, besteht die Gefahr, dass der Sporthandel, der generell unter der Konsumflaute leidet, im nächsten Frühjahr noch vorsichtiger bei der Vororder wird. Im vergangenen Jahr wurden die Lager relativ gut gefüllt, die hohen Erwartungen konnten aber wegen oft geringer Schneelagen nicht erfüllt werden. Die Vororders für diesen Winter waren aus Sicht der Industrie zufriedenstellend. Es gibt noch immer einen großen Erneuerungsbedarf, da schätzungsweise 40 Prozent aller Skifahrer in Österreich und Deutschland noch nicht auf moderne Carver umgestiegen sind.

 
Indonesiens Wirtschaft gibt wieder Lebenszeichen von sich
Trotz Finanzierungsproblemen im Projektgeschäft gibt es gute Geschäftschancen
Wien (pwk) - "Vier Jahre nach Beginn der Finanzkrise in Asien scheint sich die indonesische Wirtschaft wieder zu erholen", berichtet der Handelsdelegierte in Jakarta, Raymund Gradt. Die Regierung hat das Budget im Griff, die indonesische Rupiah hat im ersten Halbjahr 2002 gegenüber dem US-Dollar an Wert zugelegt, selbst die Verschuldungsdynamik ist derzeit kein Problem mehr.
Die Wirtschaft wuchs 2001 um +3,32%, auch 2002 wird ein Wachstum in etwa der gleichen Höhe erwartet, wobei die Konjunktur hauptsächlich vom privaten Konsum getragen wird. Dies ist nicht schlecht, aber nicht gut genug, um den jährlich etwa 2,5 Mio. auf den Arbeitsmarkt drängenden Menschen einen adäquaten Arbeitsplatz zu verschaffen und die Armut erfolgreich zu bekämpfen.
Die Verschuldung, die sich während der Krise akkumulierte, ist dabei das größte Hindernis. Die Staatsverschuldung stieg von etwa 34% des Bruttoinlandsproduktes im Jahre 1997 auf über 100% zu Jahresende 2000 und konnte erst im Laufe des heurigen Jahres auf unter 80% gesenkt werden, was hauptsächlich durch eine restriktive Ausgabenpolitik und eine radikale Senkung der staatlichen Subventionen möglich war. Aufgrund der Schuldenrückzahlungen, die das Budget sehr belasten, gibt es wenig Spielraum für Programme zur Stimulierung der Wirtschaft oder Bekämpfung der Armut.
Die hohen Schulden Indonesiens auch gegenüber Österreich sind der Hauptgrund, dass die österreichischen Exporte seit 2000 starke Rückgänge verzeichnen mussten. Im Jahre 2001 gingen die österreichischen Ausfuhren um -21,8% auf 129,1 Mio. Euro , in den ersten fünf Monaten 2002 neuerlich um -29,3%. Die österreichische Wirtschaft war in der Vergangenheit insbesondere in große Infrastrukturprojekte wie Kraftwerke, Brücken, Spitäler und Schulen involviert. Viele neue Projekte mussten aus budgetären Gründen gestellt werden, andere fanden keine Finanzierungszusagen.
"Dennoch sollte der indonesische Markt, gemäß Bevölkerung immerhin das viertgrößte Land der Welt, auf keinen Fall vernachlässigt werden", so der Handelsdelegierte. Jüngste Erfolge österreichischer Unternehmen beweisen dies. So errichtete das Vorarlberger Unternehmen Doppelmayr eine Seilbahn in der Provinz East Kalimantan auf der Insel Borneo, die durch Erdöl, Erdgas, Kohle und Holz über reiche Einnahmen verfügt. Das Air Control Center auf Bali ist bereits das dritte in Indonesien, das mit Kommunikationssystemen der Firma Frequentis ausgestattet wurde. Gute Lieferchancen bestehen bei kleineren Anlagen und Maschinen, da die indonesische Industrie dringend Ersatzinvestitionen tätigen muss, aber auch für hochwertige Konsumgüter gibt es insbesondere in der Hauptstadt Jakarta einen Markt. Selbst Wein kann in einem islamischen Land verkauft werden, wie das große Interesse an Weinen des Weingutes Höpler bei einer von der Außenhandelsstelle Jakarta organisierten Weinpräsentation bewies. "Bei einem stärkeren Engagement der österreichischen Wirtschaft könnte Indonesien bald wieder der wichtigste Markt für österreichische Lieferungen und Leistungen in Südostasien werden", ist Raymund Gradt zuversichtlich.

 
BA-CA finanziert kroatischen Ölförderspezialisten
30 Millionen US-Dollar für INA-Tochter Crosco arrangiert
Wien (ba-ca) - Die Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) hat für den kroatischen Ölförderspezialisten Crosco einen 30 Millionen US-Dollar (30,7 Mio Euro) umfassende Finanzierung arrangiert. Crosco ist eine Tochter des führenden Öl- und Gas-Konzerns in Kroatien, der INA Industrija Nafte.
Der international syndizierte Kredit mit sechsjähriger Laufzeit erhöht die Liquidität von Crosco und stellt zugleich das erfolgreiche Debut des Unternehmens auf den internationalen Finanzmärkten dar: Im Zuge der Syndizierung durch die BA-CA als allein beauftragter Arrangeur kam es zu einer Überzeichnung um mehr als 30 Millionen US-Dollar. Dies zeigt das Vertrauen der Finanzwelt in die Unternehmen Crosco und INA sowie in das Finanz-Know-how der BA-CA.
INA ist mit rund 17.000 Mitarbeitern eines der größten Unternehmen in Kroatien. Der Konzern besitzt Lizenzen für Exploration und Öl- und Gasproduktion in Kroatien, Angola, Albanien, Algerien, Libyen, Ägypten, Syrien und Russland. Hier leistet Crosco Unterstützung durch sein spezielles Know-how in der Ölförderung.
Die BA-CA Gruppe ist in Kroatien durch ihre Tochtergesellschaften HVB Croatia und Splitska Banka vertreten. Sie ist innerhalb der HVB Group für die Märkte Österreich und Mittel- und Osteuropa verantwortlich. Das Netzwerk der HVB Group in Mittel- und Osteuropa umfasst 970 Filialen in 15 Ländern.