Nationalfeiertag

   
NR-Präsident Fischer zum Österreichischen Nationalfeiertag
Neutralität hat sich seit 47 Jahren hervorragend bewährt
Wien (pk) - Der Nationalfeiertag am 26. Oktober ist der österreichischen Bevölkerung ans Herz gewachsen, weil dieser Tag an zwei Meilensteine in der Geschichte der Zweiten Republik erinnert …
… an den Abzug des letzten ausländischen Besatzungssoldaten im Oktober 1955 und an die Beschlussfassung des Verfassungsgesetzes über die österreichische Neutralität, die sich in den seither vergangenen 47 Jahren hervorragend bewährt hat und mit Namen wie Leopold Figl, Julius Raab, Bruno Kreisky und Rudolf Kirchschläger verbunden ist, sagte Nationalratspräsident Heinz Fischer in einer Erklärung zum Nationalfeiertag. Außerdem bietet der Nationalfeiertag Gelegenheit, gemeinsame Werte zu betonen.
Heuer kann zum Beispiel erfreulicherweise festgestellt werden, dass zum ersten Mal seit vielen Jahren alle vier Parlamentsparteien in Erklärungen vor der Nationalratswahl einen Beitritt Österreichs zur NATO, der einen Verzicht auf die Neutralität zwingend zur Voraussetzung hätte, als "nicht aktuell" bezeichnen, was eine Chance für die Entwicklung gemeinsamer Positionen in der Außen- und Sicherheitspolitik eröffnet. An diesen Positionen müsste freilich auch nach der Wahl festgehalten werden.
"Die Tatsache, dass wir den heurigen Nationalfeiertag vier Wochen vor einer Nationalratswahl begehen, möchte ich auch zum Anlass nehmen, um an alle Mitbürgerinnen und Mitbürger zu appellieren, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen", sagte Präsident Fischer.
Der österreichische Nationalfeiertag hat seine Wurzeln - wie schon erwähnt - im Jahre 1955 und die meisten unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger, die an den Aufbauleistungen dieser Periode beteiligt waren, befinden sich heute längst im wohlverdienten Ruhestand. Daher ist es unsere besondere Verpflichtung, auch die Anliegen der älteren Generation in vollem Umfang ernst zu nehmen und ihnen einen gerechten Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes zukommen zu lassen, sagte Nationalratspräsident Fischer.
"Einer guten Tradition folgend möchte ich den Nationalfeiertag auch zum Anlass nehmen, um den ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern für ihre Arbeit in Österreich zu danken und eine gute Zukunft zu wünschen", sagte Heinz Fischer.
Abschließend kam der Nationalratspräsident auf das dramatische Geiseldrama in Moskau zu sprechen und äußerte die Hoffnung, dass aus der Sackgasse dieses terroristischen Überfalls auf unschuldige Menschen ein Ausweg ohne Blutvergießen gefunden werden kann.