Molterer: Nationalparks Thayatal und Hohe Tauern vor internationaler Anerkennung

Utl.: Heimische Parks als "Vorzeigeprojekte moderner Naturschutzarbeit"

Die internationale Anerkennung des Nationalparks Thayatal und des Kärntner Teils des Nationalparks Hohe Tauern steht unmittelbar bevor. Das teilte Umweltminister Mag. Wilhelm Molterer in Wien mit. Eine Delegation der Welt-Naturschutzunion (IUCN) habe den beiden Parks nach ihrem jüngsten Besuch ein positives Gutachten ausgestellt. "Ich bin überzeugt, dass auch der Tiroler und der Salzburger Anteil des Nationalparks Hohe Tauern diese Hürde noch schaffen werden. Dann wären alle fünf österreichischen Nationalparks international anerkannt", sagteMolterer.
Den europäischen "Tag der Nationalparke", der am Donnerstag begangen wird, nahm Molterer zum Anlass, eine positive Bilanz über die heimische Nationalpark-Politik zu ziehen. Die fünf heimischen Parks in den Hohen Tauern, in den Kalkalpen, in den Donau-Auen, am Neusiedler See und im Thayatal erstrecken sich mit insgesamt 2.200 Quadratkilometern Fläche bereits auf rund 3 Prozent des Staatsgebiets. Ursprünglich ausgerottete Tierarten wie der Bartgeier in den Hohen Tauern oder der Luchs in den Kalkalpen konnten wieder angesiedelt werden. Selbst ausgestorben geglaubte Arten wie der Hundsfisch in den Donau-Auen wurden registriert. "Die Nationalparks haben sich zu Vorzeigeprojekten der modernen Naturschutzarbeit entwickelt", unterstrich der Minister. Hier könne sich die Natur nach ihren eigenen Gesetzen entfalten.
Für die Umweltbildung haben die Nationalparke enorm wichtige Arbeit geleistet, hob Molterer hervor. Die Besucherzahlen steigen ständig. Allein im Vorjahr waren rund 50.000 Schüler im Rahmen von Projektwochen in den fünf Nationalparks unterwegs. Etwa 65.000 Personen wurden von ausgebildetem Personal bei Exkursionen durch die Natur geführt. Immer mehr Touristen wählen Nationalparkregionen gezielt als Urlaubsziele aus. Weitere Impulse für die Umweltbildung erwartet Molterer auch vom neuen Nationalpark-Informationszentrum in den Kalkalpen, das vor wenigen Wochen in Molln eröffnet wurde.
Regionalpolitisch haben sich die Nationalparks zu regionalen Leitprojekten und Impulsgebern entwickelt. Auch wirtschaftlich betrachtet sind sie relevant. Einer Studie des Umweltministeriums zufolge lösen Investitionen in die heimischen Nationalparks überdurchschnittlich hohe wirtschaftliche Folgeeffekte aus. "Jeder hier investierte Schilling löst rund einen weiteren Schilling an Wertschöpfung aus", so Molterer.
Unter der neuen gemeinsamen Dachmarke "Nationalparks Austria" wollen die Nationalparks zusammen mit dem Bund ihre Außenwirkung verstärken. In diesem Zusammenhang stellte Molterer eine neue Informationsinitiative vor: Eine Wanderausstellung tritt in Kürze ihre Reise durch Österreich an, Radio-Spots sollen die Österreicherinnen und Österreicher zu Besuchen in den Nationalparks animieren, und eine neue Broschüre informiert über die heimischen Nationalparks in geraffter Form. Zusätzlich hat das Umweltministerium eine Telefon-Hotline (0800/240260) und eine eigene Internet-Homepage eingerichtet (www.nationalparks.or.at).
Weltweit gibt es insgesamt mehr als 2.000 Nationalparks. In Europa wurden seit 1909 über 300 dieser Schutzgebiete eingerichtet.

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