Die Volksbefragung
Das Bundesministerium für Inneres hat das vorläufige Endergebnis einschließlich der Briefwahl bekanntgegeben.
Demnach haben sich
40,3 Prozent (= 1.315.278 Stimmen)
für die Einführung eines Berufsheeres und eines bezahlten freiwilligen Sozialjahres und
59,7 Prozent (= 1.947.116 Stimmen)
für die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht und des Zivildienstes
entschieden. Überraschung war auch die Wahlbeteiligung, die mit mehr als 52,4 Prozent ungewöhnlich hoch
und etwa mit der letzten Bundespräsidentenwahl 2010 lag.
Nun ist es geschafft, die Wählerinnen und Wähler haben entschieden, daß die Wehrpflicht und der
damit verbundene Zivildienst erhalten bleiben. Über die vergangenen Wochen dominierte die für den 20.
Jänner angesetzte erste österreichweite Volksbefragung nicht nur die Medien, sondern auch praktisch jede
innenpolitische Debatte. Bis zuletzt versuchten die beiden Regierungsparteien, landesweit für ihre Positionen
zu mobilisieren. Die SPÖ stand (und steht) für die Abschaffung der Wehrpflicht und die Einführung
eines Berufsheeres sowie die Einrichtung eines bezahlten Sozialdienstes. Die ÖVP hingegen wollte (und will)
am bestehenden System von Wehrpflicht und Zivildienst grundsätzlich nichts ändern. Und auch wenn beide
Parteien oftmals hervorhoben, es handle sich um keine parteipolitische Auseinandersetzung, so wurde es in den letzten
Tagen doch immer deutlicher, daß mit der Vorbereitung der Befragung der Wahlkampf für das "Superwahljahr
2013" eröffnet worden war. Schließlich werden in Niederösterreich und Kärnten Anfang
März bereits die Landtage neu gewählt, darauf folgen Wahlen in Tirol (im April) und Salzburg (noch kein
Termin) und schließlich im Herbst die Nationalratswahl. Ein wenig Schwung für Niederösterreich
wird wohl noch bleiben. Es wird aber allgemein nicht angenommen, daß das Ergebnis der Volksbefragung noch
Auswirkungen bis in den September oder Oktober haben wird, wo turnusmäßig über eine neue Zusammensetzung
des Nationalrats abgestimmt werden wird.
Wie die SORA-Erhebung unter 1.028 Stimmberechtigten zeigt, waren es überdurchschnittlich Männer sowie
Ältere bzw. PensionistInnen, die für die Beibehaltung der Wehrpflicht zu den Urnen gingen. Stärkstes
Motiv für ihre Entscheidung war die Beibehaltung des Zivildienstes. ÖsterreicherInnen unter 30 Jahren
entschieden hingegen zu 63% für die Variante Berufsheer/Sozialjahr.
Die SORA Wählerstromanalyse, durchgeführt im Auftrag des ORF, zeigt das Abstimmungsverhalten nach Parteipräferenz
bei der Nationalratswahl 2008. Demnach beruht der klare Erfolg für die Variante Wehrpflicht / Zivildienst
u.a. auf einer starken Beteiligung der ÖVP-WählerInnen von 2008: 86% haben sich in dieser Gruppe an der
Volksbefragung beteiligt, wobei 80% der abgegeben Stimmen auf die Variante Wehrpflicht/Zivildienst entfielen.
Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) erklärte am Abend des 20.01., diese Entscheidung der Bevölkerung
sei selbstverständlich voll zu respektieren und bindend. "Der Souverän hat entschieden." Die
Entscheidung, eine Volksbefragung durchzuführen, sei richtig gewesen - das zeige die hohe Beteiligung. "Das
ist ein gutes Zeichen für die Demokratie. Ich bedanke mich dafür", sagt der Kanzler. Zwar habe er
für ein anderes Modell geworben, aber auch immer klargestellt, dass mit der Volksbefragung eine Entscheidung
für die nächsten zehn Jahre getroffen wird. Diese wird "ab morgen" umgesetzt, durch Reformen
bei der Wehrpflicht. "Der zuständige Minister, der das umsetzen wird, heißt Norbert Darabos",
betont der Kanzler. Er sei ein ausgezeichneter Minister, und er habe volles Vertrauen zu ihm.
Auch Verteidigungsminister Norbert Darabos unterstreicht, dass er das Ergebnis umsetzen wird. Er wolle als Ressortchef
den Wehrdienst reformieren und die Rekrutenausbildung verbessern, auch wenn dies schwierig ist. Eine Reformgruppe
innerhalb des Bundesheeres soll Reformvorschläge durchleuchten. Auch Darabos beurteilt die hohe Beteiligung
an der Volksbefragung positiv - ein Beweis für das Funktionieren der direkten Demokratie.
Auch Sozialminister Rudolf Hundstorfer akzeptiert den Ausgang der Volksbefragung und erklärt: "Es geht
nicht ums Vergeigen. Die Mehrheit wollte das jetzige System beibehalten. Das ist halt so. Punkt." Es sei ein
"eindeutiges Votum" gewesen. Das Volk habe entschieden.
Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) sagte, die Österreicherinnen und Österreicher hätten
ein klares Votum abgegeben: "Wenn die Österreicher entscheiden, kommt ein gutes Ergebnis heraus",
freut er sich über das Ergebnis der Volksbefragung. Der Vizekanzler dankte allen Unterstützern für
deren enormes Engagement im Zuge der Volksbefragung: "Die Pro-Wehrpflicht-Argumente haben die große
Mehrheit der Österreicher überzeugt." Sehr positiv bewertet Spindelegger auch die hohe Beteiligung
an der Volksbefragung, mehr als 50 Prozent haben mitentschieden.
"Jetzt geht es ab morgen darum, den Wehrdienst im Sinne der jungen Menschen zu reformieren", sagte er
noch am Abend des 20.01. "Es ist ganz entscheidend, dass wir einen Wehrdienst ohne Leerlauf organisieren."
"Die Bevölkerung hat sich heute für die Sicherheit und gegen ein teures Experiment entschieden",
zeigt sich auch ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch hoch erfreut über das eindeutige Ergebnis der Volksbefragung.
Sowohl die überparteiliche Initiative "Einsatz für Österreich", als auch die ÖVP
konnten die Menschen mit den besseren Argumenten überzeugen. Auch Rauchs Dank gilt all jenen, die sich für
die Erhaltung von Wehrpflicht und Zivildienst eingesetzt haben.
Alle Parteien haben zugesichert, das Ergebnis zu akzeptieren und den Auftrag der Bevölkerung umzusetzen. Jetzt
muss der Verteidigungsminister endlich das angehen, worauf sich die Bundesregierung eigentlich schon 2008 geeinigt
hat - die Reform der Wehrpflicht.
Die ÖVP hat dazu bereits am 21.01. einige Ansätze präsentiert, die gemeinsam mit dem Koalitionspartner
umgesetzt werden sollen - siehe weiter unten.
Der freiheitliche Bundesparteiobmann HC Strache sagte, "nach der Volksbefragung müssen jetzt die
taktischen Spielchen von SPÖ und ÖVP um die Zukunft des Heeres beendet werden. SPÖ und ÖVP
sind beide gleichermaßen unter Zugzwang." Das Bundesheer müsse jetzt aus dem parteipolitischen
Schussfeld kommen, um Reformen umsetzen zu können. Es brauche Kompetenz und Sachlichkeit. Daher müsse
die personifizierte Angriffsfläche Norbert Darabos sofort zurücktreten, so Strache. Wenn die ÖVP
mit der SPÖ Darabos jetzt im Amt belassen wolle, sei diese Entscheidung kein Ende der Parteitaktik in Sachen
Bundesheer, sondern deren Fortsetzung auf Kosten des Bundesheeres. "Ich habe den Verdacht, dass die ÖVP
darauf setzt, mit der Unfähigkeit des Herrn Darabos die eigene Unfähigkeit zur Reform der Wehrpflicht
überdecken zu wollen. Die ÖVP will den roten 'Schwarzen Peter' Darabos im Spiel halten, um selbst nicht
unter Zugzwang zu kommen", kritisierte der FPÖ-Chef.
Mit dem Abstimmungsergebnis habe die Bevölkerung ein Machtwort in Sachen Bundesheer gesprochen, betonte Strache.
Wenn SPÖ und ÖVP jetzt weiter auf den gescheiterten Verteidigungsminister setzen würden, dann sei
das ein Vertrauensvotum gegenüber einer Person, der die Bevölkerung in der gestrigen Abstimmung genau
dieses Vertrauen abgesprochen habe. "Darabos hat seit seinem Amtsantritt das Heer zerstört und seit dem
SPÖ-Schwenk in Sachen Wehrpflicht genau das System, das er jetzt reformieren soll, öffentlich diffamiert.
Mit diesem Mann an der Ressortspitze sind Reformen ein Ding der Unmöglichkeit. Wenn SPÖ und ÖVP
ihn jetzt weiter wurschteln lassen zeigen beide, dass sie das Votum der Bevölkerung ignorieren, und die Parteitaktik
das bestimmende Moment ihres Handelns ist", so Strache.
BZÖ-Chef Klubobmann Josef Bucher erklärte, "statt weiterer rot-schwarzer Wahlkampfmanöver
auf Kosten der Steuerzahler braucht es eine sofortige Reform des Bundesheeres. Auch mit der klaren Entscheidung
pro Wehrpflicht ist ein 'Bundesheer Neu' mehr als notwendig." "Das Heer ist fast kaputt. Die ÖVP
hat der Bevölkerung versprochen, dass das Bundesheer reformierbar ist und das ohne Mehrkosten. Jetzt müssen
Spindelegger und Co. den Wahrheitsbeweis antreten. Bis zum Wahltermin muss das Heer reformiert werden", macht
der BZÖ-Obmann Druck.
Für Bucher ist die SPÖ schuld am Ausgang der Volksbefragung. "Die SPÖ hat es absolut vergeigt".
Sie habe es nicht geschafft, die Alternativen zur Wehrpflicht deutlich zu machen. Verteidigungsminister Norbert
Darabos habe kein Konzept mit verlässlichen Zahlen und Fakten vorlegen können. "Die Österreicher
sind aufgefordert worden, über eine Brücke zu gehen, haben nicht gewusst was sie am anderen Ende der
Brücke erwartet und haben sich daher für das Bekannte entschieden oder sind gar nicht zur Wahl gegangen",
fühlt sich der BZÖ-Chef in seinem Boykottaufruf und Warnungen bestätigt. Er zeigt sich überzeugt
davon, dass die Beteiligung noch wesentlich höher gewesen wäre, wenn wirkliche, umfassende Konzepte für
die Sicherheit Österreichs von den Regierungsparteien vorgelegt und zur Abstimmung gebracht worden wären.
Der BZÖ-Chef verweist hier auch auf das Beispiel der EU-Volksabstimmung mit über 82 Prozent Beteiligung.
Grünen-Klubchefin Eva Glawischnig fordert nicht nur Reformen beim Bundesheer sondern auch beim Zivildienst.
Dieser soll nun auf sechs Monate an die Wehrdienstzeit angeglichen werden. "Ich habe gehofft, dass die Wehrpflicht
abgeschafft wird. Das Ergebnis ist eindeutig und selbstverständlich akzeptieren wir das. Jetzt braucht es
zwei Dinge: Der Zivildienst soll gleich der Wehrpflicht auf 6 Monate verkürzt werden. Ebenso muss die direkte
Demokratie jetzt ausgeweitet werden. Denn 50% Beteiligung sind ein klarer Auftrag für einen Ausbau der direkten
Demokratie."
Für die Grünen ist der unklare Kurs der SPÖ für das sich abzeichnende Ergebnis dieser Volksbefragung
verantwortlich. Die Roten sind mit dafür verantwortlich, dass die Wehrpflicht nun beibehalten werden soll.
Denn die Linie der SPÖ war nicht einheitlich und ihren Schwenk zum Berufsheer haben sie nicht überzeugend
argumentiert. Das hat sehr geschadet.
Die Grünen vertreten hingegen eine eindeutige Linie. Sie haben keine Fehler gemacht und auch nicht versucht,
manipulative Fragestellungen zu formulieren. Uns es ging ihnen stets um eine sachliche Diskussion. Natürlich
haben sie sich ein anderes Ergebnis erhofft. Das nun vorliegende werden sie aber selbstverständlich akzeptieren.
"Meine große Sorge ist nun aber, dass sich beim Bundesheer nichts ändern wird, sondern Alles beim
Alten bleibt. Vor allem bei der ÖVP habe ich die Sorge, dass diese nun einfach zur Tagesordnung übergehen
will. Deshalb werden wir Grüne nun in erster Linie der ÖVP sehr genau auf die Finger schauen, ob sie
denn auch wirklich zu Reformen bereit ist", so Glawischnig.
Team Stronach Klubobmann Robert Lugar erklärte: "Wenn ein Minister Reformen anregt und Ideen vorlegt,
darf er nicht zum Rücktritt gezwungen werden, weil die Reformen abgelehnt werden. Damit würde nur Stillstand
einzementiert, statt Veränderungen zu ermöglichen." Nun müsse die Regierung Reformvorschläge
für das Bundesheer vorlegen. "Erst, wenn Darabos diese nicht umsetzt, muss er gehen", so Lugar.
Er kündigt an: "Das Team Stronach wird die Reformarbeit von SPÖ und ÖVP unterstützen und
die nötigen Schritte für eine Heeresreform einmahnen!"
Lesen Sie hier weitere Meldungen: Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg
und Wien.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/12101Pwehrpflicht.htm
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Erste Reformvorschläge nach der Volksbefragung
ÖVP-Bundesparteiobmann Vizekanzler Michael Spindelegger sagte nach dem Parteivorstand der ÖVP
am 21.01., "gestern haben die Österreicherinnen und Österreicher eine Grundsatzentscheidung getroffen.
Heute ist Tag Eins zur Reform des Grundwehrdienstes. Das deutliche Votum für die Beibehaltung von Wehrpflicht
und Zivildienst ist ein klarer Auftrag." Das Ergebnis der gestrigen Volksbefragung habe ganz klar gezeigt:
"Verantwortung und Solidarität sind in Österreich stark verankert", betont der ÖVP-Chef.
"Wir werden dem Koalitionspartner unsere zwölf Reformforderungen für eine Wehrpflicht Neu übergeben.
Das Ziel ist klar: Wir brauchen einen Wehrdienst ohne Leerlauf", erklärt der Vizekanzler.
Michael Spindelegger: "Wir wollen gemeinsam mit der SPÖ zu einem raschen Ergebnis kommen. Das Frühjahr
soll genutzt werden, um einen reformierten Weg aufzustellen. Diese Reformen sollen bereits für jene Wehrpflichtigen
gelten, die im Herbst einrücken." Die Wehrpflicht Neu soll eine "erlebnis- und ausbildungsorientierte
Zeit" sein. Der Vizekanzler stellt klar, dass es keine zusätzlichen Mittel für das Verteidigungsressort
geben wird: "Wer nach mehr Geld ruft, hat den Sinn von Reformen nicht verstanden."
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner betont: "Die Bevölkerung hat entschieden. Werte, wie Verantwortung,
Eigenständigkeit und füreinander da zu sein, haben sich durchgesetzt." Die Innenministerin verweist
dabei auch auf die hohe Zustimmung der jungen Menschen, wie Wahlanalysen deutlich zeigen: "55 Prozent der
Jungen haben sich für Wehrpflicht und Zivildienst entschieden." Außerdem betont die Innenministerin,
dass die gestrige Volksbefragung ein starkes Zeichen für die direkte Demokratie in Österreich ist. "Die
Zielsetzung ist klar: Ab Herbst darf es keinen einzigen Präsenzdiener mit Leerlauf geben. Der Präsenzdienst
muss jedem jungen Mann auch Sinn geben."
Ein Talente-Check bei der Stellung soll künftig dafür sorgen, dass die jungen Männer nach Talenten
und Kompetenzen eingesetzt werden. Die Innenministerin spricht sich dafür aus, dass jeder Präsenzdiener
vier Fertigkeiten während seines Dienstes lernen soll: "Es geht hier um die Bereiche Gesundheit, Sport
und Ernährung sowie eine umfassende Erste-Hilfe-Ausbildung. Außerdem sollen alle Grundwehrdiener eine
Grundausbildung im ABC des Katastrophenschutzes bekommen." Als vierten Punkt nennt Mikl- Leitner Staatsbürgerkunde
und Wertevermittlung. Dies sei nicht nur für gebürtige Österreicher, sondern auch für Menschen
mit Migrationshintergrund von enormer Bedeutung. "Daneben soll jeder die Möglichkeit haben, sich entsprechend
seinen persönlichen Fähigkeiten und Interessen weiterzubilden", so die Innenministerin, die auch
den bewährten Zivildienst noch attraktiver gestalten will. "Einerseits wollen wir auch Frauen ermöglichen,
den Zivildienst auf freiwilliger Basis zu absolvieren, andererseits sollen Wünsche und Qualifikation bei der
Zuteilung noch mehr optimiert werden." Bisher können 80 Prozent der Wünsche erfüllt werden,
da gebe es noch Spielraum nach oben, so die Innenministerin. Außerdem plant die Ministerin eine Reduzierung
des Verwaltungsaufwands für Zivildienstorganisationen.
Die Dauer von Präsenz- und Zivildienst wird beibehalten, entsprechend klare Aussagen hat der zuständige
Minister bereits gestern getätigt. Zum Darabos-Wunsch nach mehr Geld weist Mikl- Leitner darauf hin, dass
das Innenministerium bei der Polizei vorgezeigt habe, wie Reformen umgesetzt werden. "Ich bin gerne bereit,
dem Verteidigungsminister Unterstützung zukommen zu lassen. Wer aber davon ausgeht, mit einem Budget von zwei
Milliarden Euro eine Systemumstellung auf ein Berufsheer durchführen zu können, für den sollte ein
Wehrdienst Neu ein Leichtes sein", so Mikl-Leitner abschließend.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/12101Preform.htm
Von den anderen Parteien waren zu Redaktionsschluß dieser Nachrichtenausgabe keine Stellungnahmen verfügbar
- wir werden natürlich weiter berichten.
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Gesundheitsreform beschlossen
Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) betonte am 15.01. am Rande des Ministerrats, "durch
den heutigen Beschluss der Gesundheitsreform 2012 im Ministerrat hat die Regierung hat einmal mehr bewiesen, dass
sie wichtige Vorhaben umsetzt. Die Reform wird unser Gesundheitssystem für die kommenden Generationen absichern.
So können auch in Zukunft die Leistungen weiter ausgebaut werden."
"Durch die bessere Abstimmung zwischen den Spitälern und Arztpraxen wird die Qualität der Behandlungen
erhöht. Erstmals stehen die Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt und nicht mehr die einzelnen Institutionen",
führte Stöger weiter aus.
"Während in der Vergangenheit Bund, Länder und Sozialversicherung nebeneinander die Gesundheitsversorgung
geplant haben, werden jetzt erstmals alle Partner an einem Strang ziehen und gemeinsam die Versorgung der Patientinnen
und Patienten organisieren. Mir ist es gelungen, alle Partner an einen Tisch zu holen und eine große Reform
zu verhandeln. Die beiden 15a-Vereinbarungen, die den Kern der Reform bilden, können nun dem Nationalrat vorgelegt
werden", erklärte der Minister.
"In dieser Legislaturperiode seien viele wesentliche Modernisierungsschritte im Gesundheitssystem gelungen.
Durch das Kassensanierungspaket konnten die Sozialversicherungsträger, die zu Beginn meiner Amtszeit noch
stark verschuldet waren, den überwiegenden Teil ihrer Schulden abbauen und stehen jetzt wieder auf soliden
Beinen. Durch die Einführung der elektronischen Gesundheitsakte ELGA wird die Zettelwirtschaft beim Arztbesuch
beendet und die Qualität für die Patientinnen und Patienten massiv erhöht. Gerade gefährliche
Wechselwirkungen von Medikamenten können durch ELGA erkannt und verhindert werden. Gemeinsam mit der Gesundheitsreform
2012 haben das Kassensanierungspaket und ELGA unser Gesundheitssystem fit für die Zukunft gemacht. Und was
mir besonders wichtig ist: Gleichzeitig haben wir die Leistungen für die Menschen verbessert, etwa durch die
Ausweitung des gratis Kinderimpfprogramms oder die Erweiterung der Leistungen der Zahnambulatorien. Die Bevölkerung
kann sich auf unser Gesundheitssystem verlassen", so Minister Alois Stöger abschließend.
Finanzministerin Dr. Maria Fekter (ÖVP) sagte, der Ministerrat habe mit der Gesundheitsreform eine
wichtige Neuerung beschlossen. "Durch die Reform wird unser Gesundheitssystem wieder auf starke Beine gestellt.
Einer weiteren qualitativen Verbesserung der Leistungen für die Versicherten steht nichts mehr im Wege. Die
Finanzen für dieses große zukunftsreiche Projekt sind abgesichert und auf einem stabilen Fundament gebaut.".
Durch die neue gemeinsame Planung der Gesundheitsversorgung von Bund, Ländern und Sozialversicherung ist Schluss
mit vielen Zweigleisigkeiten. Ziel der Reform ist die Kostendämpfung; ausdrücklich will man dafür
die Primärversorgung bei den niedergelassenen Ärzten stärken. Ausgewählte Leistungen sollen
vermehrt tagesklinisch bzw. ambulant angeboten und der stationäre Bereich in den Spitälern entlastet
werden. "Wir haben gemeinsam ein Modell geschaffen, das eine bessere Abstimmung zwischen den kassenfinanzierten
Ärzten in den Ordinationen und den hauptsächlich von den Ländern bezahlten Spitälern bringen
soll. Dadurch sollen die öffentlichen Gesundheitsausgaben nur noch um 3,6 Prozent steigen, das bedeutet eine
Kostenersparnis von 3,4 Milliarden Euro bis 2016", erklärte Fekter. "Wir setzen die verfügbaren
Mittel gezielt ein und können so alle Kräfte optimal zu nutzen. Die Vorgabe lautet: Nicht weniger investieren,
sondern genau dort einsetzen, wo die Menschen medizinische Versorgung brauchen - jeder Euro zum Wohl des Patienten",
so die Finanzministerin weiter.
Der freiheitlich Ärztesprecher NAbg. Dr. Andreas Karlsböck bezeichnete die Gesundheitsreform als
"ein eiskaltes Belastungspaket für Patienten und ein orwellsches Überwachungspaket für Ärzte".
Nicht nur, dass die medizinische Versorgung bei gleichzeitig abnehmenden Leistungen teurer werde, habe Stöger
auch die niedergelassenen Ärzte ihrer Autonomie weitgehend beraubt, so Karlsböck.
Abgesehen von der massiven Verteuerung der Rezeptgebühr, die nun bereits zu einer Krankenstrafsteuer geworden
sei, sei durch die massive Beschränkung der Budgets keine medizinische Spitzen-Versorgung mehr gewährleistet,
kritisierte Karlsböck. "In Zukunft bekommen die Patienten nicht mehr die für sie beste Behandlung,
sondern die für das Budget billigste Versorgung", zeigte Karlsböck den zutiefst unsozialen Ansatz
der sogenannten "Reform" des SPÖ-Ministers auf. "Hätte ein freiheitlicher Gesundheitsminister
eine derartige 'Reform' verordnet, wäre Stöger der erste gewesen der mit den empörten Gewerkschaftermassen
dagegen demonstriert hätte", ist sich Karlsböck sicher.
Besonders perfid sei die Einführung von "Politkommissaren" für niedergelassene Ärzte,
die von Stöger liebevoll "Zielsteuerungskommissionen" genannt werden, sagte Karlsböck. Damit
beschneide man massiv die Entscheidungsfreiheit der niedergelassenen Ärzte und habe gleichzeitig ein Instrument
zur Hand um unliebsame oder kritische Ärzte mundtot macht, warnte Karlsböck vor der Verstaatlichung der
Gesundheitsversorgung, die noch keinem Gesundheitssystem gut getan habe. .
BZÖ-Gesundheitssprecher Abg. Dr. Wolfgang Spadiut sagte, weiterhin sei keine zukunftsweisende Gesundheitsreform
in Sicht. "Wo ist da die Glanzleistung von SPÖ-Gesundheitsminister Stöger? Das euphorische Getue
von Stöger ist völlig unangebracht." Bei diesem Ergebnis fehle ihm das Revolutionäre und das
Zukunftsfitte. "Das einzig Historische an dieser Reform ist, dass es keine echte Reform ist und dass der Minister
daran Jahre hilflos herumgedoktert hat", so Spadiut weiter.
"Auch wenn Stöger die Einführung der elektronischen Gesundheitsakte ELGA permanent über den
grünen Klee lobt, bleibt ELGA ein schlecht durchdachtes und teures elektronisches System, das auf eine breite
Ablehnung stößt. Dieses System ist weder gesundheitspolitisch noch datenschutzrechtlich ausreichend
durchdacht. ELGA ist lediglich ein System, das den Patienten gläsern macht, ihm aber in keinster Weise nutzt",
kritisierte Spadiut.
Kurt Grünewald, Gesundheitssprecher der Grünen, meinte, die Gesundheitsreform sei zu begrüßen.
Besonders erfreulich ist für die Grünen, dass es in Zukunft eine gemeinsame Planung und Steuerung des
Spitalsbereichs und des niedergelassenen Bereichs geben soll. "Um den teuren Spitalsbereich zu entlasten,
ist ein Ausbau des niedergelassenen Bereichs notwendig, hier vermisse ich noch genaue Konzepte", sagt Grünewald
und fordert in diesem Zusammenhang eine Aufwertung des Hausarztes durch die Schaffung eines Facharztes für
Allgemeinmedizin. "Die geplante Kostendämpfung im Ausmaß von 3,4 Milliarden Euro (kumuliert bis
2016) muss durch intelligente Strukturbereinigungen erfolgen und darf nicht zu Leistungskürzungen bei den
Behandlungen führen," fordert Grünewald.
Team Stronach Gesundheitssprecherin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger erklärte, was Gesundheitsminister
Stöger als Gesundheitsreform verkaufen wolle, sei "nur ein Umschichten in einem System, das in erster
Linie sich selbst dient. Durchgreifende und nachhaltige Verbesserungen sind nicht vorgesehen". Sie mahnt eine
Zusammenlegung der Sozialversicherungsträger ein.
"Solange es noch immer 22 verschiedene Sozialversicherungsträger gibt, die ihre internen Einnahmen und
Tarife umschichten, ist keine Rede von einer echten Reform", so Kaufmann-Bruckberger. Zudem werde durch Stöger
nur sichergestellt, "dass sich das Gesundheitssystem weiter zu erhöhten Preisen absichert", kritisiert
die Team Stronach Gesundheitssprecherin, denn "private Anbieter, die für mehr Wettbewerb sorgen würden,
bleiben aus unserem Gesundheitssystem ausgesperrt!"
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/51501Pgesundheit.htm
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>>> Niederoesterreich waehlt am 3. Maerz 2013
Landeshauptmann Dr. Erwin Proell hat am 17.12. im Zuge einer Pressekonferenz im NOe Landhaus in St. Poelten
den Termin fuer die Landtagswahl 2013 bekannt gegeben - der 3. Maerz wurde als Wahltermin festgelegt.
Der Landeshauptmann bittet alle Waehlerinnen und Waehler, sich diesen Termin vorzumerken, "damit moeglichst
viele an dieser demokratischen Entscheidung teilnehmen und damit zeigen, wie sehr ihnen unser Heimatland am Herzen
liegt", so Proell abschliessend.
> Informationen fuer Ihre Teilnahme an der NOe Landtagswahl finden Sie hier:
AuslandsNiederoesterreicher/innen sind bei Landtagswahl 2013 am 3. Maerz 2013 wahlberechtigt!
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1212/W3/51812ANOe.htm
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ÖSTERREICH, EUROPA UND DIE WELT
(diese Nachrichten-Rubrik widmet Ihnen der Auslandsoesterreicher-Weltbund)
Bundeskanzler lettischen Ministerpräsidenten
"Lettland und Österreich verbindet eine Reihe von Gemeinsamkeiten, wir treten auf europäischer
Ebene in vielen Bereichen für dieselben Ziele ein", sagte Bundeskanzler Werner Faymann am 16,01, nach
dem Arbeitsgespräch mit dem Ministerpräsidenten der Republik Lettland, Valdis Dombrovskis, im Bundeskanzleramt.
"Gemeinsam setzen wir uns in Europa für mehr Beschäftigung, ein verlässliches Wirtschaftswachstum
und stabile Verhältnisse ein", sagte Faymann.
Ministerpräsident Dombrovskis, der zum ersten Mal in Wien zu Gast war, bekräftigte, dass die gute Zusammenarbeit
der beiden Länder fortgeführt und vertieft werden solle, insbesondere im Hinblick auf die anstehenden
Herausforderungen in der Europäischen Union.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/31701AbpdFaymann.htm
Europäische Kulturhauptstadt KoŠice 2013
"2013 wird ein wichtiger Meilenstein für Košice!", betonte Vizekanzler und Außenminister
Dr. Michael Spindelegger aus Anlass der Eröffnung der Europäischen Kulturhauptstadt. "Kulturhauptstädte",
setzte er fort, "sind eine absolute Erfolgsgeschichte der EU, die gegenseitigem Verständnis und interkulturellem
Dialog dienen. Ich bin davon überzeugt, dass Košice diese Erfolgsgeschichte eindrucksvoll weiterschreiben
wird und ich freue mich ganz besonders, dass Österreich mit einer Reihe von interessanten Projekten dazu beiträgt."
Botschafter Dr. Martin Eichtinger, Leiter der Kulturpolitischen Sektion des Außenministeriums, Dr. Markus
Wuketich, österreichischer Botschafter in der Slowakischen Republik und Gesandte Mag. Brigitte Trinkl, Leiterin
des Österreichischen Kulturforums Preßburg werden Österreich am Eröffnungswochenende offiziell
vertreten.
Košice, Metropole der Ostslowakei und zweitgrößte Stadt des Landes, ist die erste slowakische Stadt,
der der Titel einer Europäischen Kulturhauptstadt zuerkannt wurde. Entsprechend groß sind Hoffnung und
Wille, das kreative Zukunftspotential der multikulturellen, multinationalen und multiethnischen Stadt - einem Knotenpunkt
der alten Ost-West-Routen - auszuschöpfen und im Sinne der Hauptbotschaft von Košice 2013 "We support
creativity!" nachhaltig zu verankern. Das Projekt Europäische Kulturhauptstadt (ECOC) soll über
2013 hinaus integraler Bestandteil des Lebens in Košice werden und die Stadt in ein Zentrum der Kreativität
verwandeln, in dem Wissenschaft, Forschung, Universitäten, Kultur, Kunst, Medien und moderne Technologien
vernetzt werden.
Die vom Österreichischen Kulturforum Preßburg organisierte und koordinierte österreichische Beteiligung
folgt den thematischen Vorgaben von Košice 2013 und zeichnet sich durch hohe künstlerische Qualität aus...
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/12101AbmeiaBratislava.htm
Slowakei will gemeinsame Projekte mit Österreich forcieren
Im Zeichen gutnachbarlicher Beziehungen stand am 14.01. der Besuch des slowakischen Ministerpräsidenten
Robert Fico im Parlament. Nationalratspräsidentin Barbara Prammer, die den Gast zu einem Meinungsaustausch
empfing, hob die zahlreichen Gemeinsamkeiten hervor, die sich durch die Mitgliedschaft beider Staaten in der Europäischen
Union und in der Eurozone ergeben, und bezeichnete die Slowakei als wichtigen Bündnispartner Österreichs,
wenn es darum geht, die Union den Bürgerinnen und Bürgern näher zu bringen.
Premierminister Robert Fico wies seinerseits auf die Nähe der beiden Hauptstädte, die nicht mehr existierende
geographische Grenze zwischen Österreich und der Slowakei, aber auch auf das starke Engagement österreichischer
Firmen in der Slowakei und die Mitgliedschaft beider Staaten in der Währungsunion hin und meinte, es gelte
nun, die daraus resultierenden Vorteile stärker als bisher zu nützen. Fico trat insbesondere für
die Forcierung und Konkretisierung von gemeinsamen Projekten im Rahmen eines bilateralen Business-Forums ein und
sprach vor allem Vorhaben im Bereich der Infrastruktur an, wie etwa die Einbeziehung Bratislavas in die Hochgeschwindigkeitsstrecke
Wien-Paris, den Bau einer Eisenbahnverbindung zwischen den Flughäfen Schwechat und Bratislava sowie eine Pipeline
zwischen Schwechat und der Slowakei...
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/51501pkSlowakei.htm
Lopatka: Kosten einer Nicht-Erweiterung der EU wären hoch
"Der Erweiterungsprozess der Europäischen Union muss auch unter irischer EU-Präsidentschaft
weiter vorangetrieben werden. Dafür habe ich mich heute beim informellen Rat in Dublin eingesetzt. Es müssen
nämlich auch die "Kosten der Nicht-Erweiterung" gesehen werden", so Staatssekretär Reinhold
Lopatka am 21.01.
"Das Jahr 2012 war für den EU-Erweiterungsprozess sehr wichtig: Kroatien hat die Zielgerade für
den EU-Beitritt erreicht, die Beitrittsverhandlungen mit Montenegro wurden aufgenommen und Serbien wurde der Kandidatenstatus
zuerkannt. Nun gilt es aber nächste konkrete Schritte zu setzen, wie zum Beispiel die Aufnahme von Verhandlungen
mit Mazedonien und auch mit Serbien, wenn sich die Beziehungen zum Kosovo weiter verbessern. Einige EU-Staaten
neigen derzeit zu einer gewissen "Erweiterungsmüdigkeit", weswegen das österreichische Engagement
besonders wichtig ist. Wenn die EU nicht weiter aktiv ist, das heißt, wenn den Westbalkan-Ländern die
EU-Perspektive genommen wird und ein "Vakuum" in der Region entsteht, dann gewinnen automatisch andere
Akteure entscheidend an Einfluss. Ob durch Russland, die Türkei oder andere aufstrebende Staaten, das entstehende
Vakuum würde umgehend gefüllt", hielt der Staatssekretär fest.
"Fällt die EU-Perspektive weg, sind eine Reihe von Entwicklungen zu befürchten: Die Instabilität
in der Region würde zunehmen. Es könnte zu neuerlichem Aufflammen gewaltsamer Auseinandersetzungen kommen,
mit allen Folgen und Kosten für die EU wie auch ein steigender Migrationsdruck auf die EU-Länder. Wir
müssten auch vermehrt mit grenzüberschreitender Kriminalität und wirtschaftlichen Verlusten für
österreichische und europäische Unternehmen durch den Wegfall von Investitionsmöglichkeiten aufgrund
von Rechtsunsicherheit rechnen. Für Österreich, das zu den Top-Investoren in der Region gehört,
wäre es katastrophal, würden die Staaten ihre Reformanstrengungen bremsen", so Lopatka. In Kroatien,
Serbien und Bosnien-Herzegowina ist Österreich Investor Nr. 1, insgesamt gibt es über 1.500 Niederlassungen
österreichischer Firmen in den Westbalkan-Staaten. "Für österreichische Investitionen ist es
essentiell, dass diese Staaten weiter Korruption und organisierte Kriminalität bekämpfen und ihre Gerichtsbarkeit
und Verwaltung effizienter gestalten", mahnte der Staatssekretär.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/12101AbmeiaLopatka.htm
"Österreich ist ein Forschungsdiamant"
Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle empfing Anne Glover, Wissenschaftsberaterin
von EU-Kommissionspräsidenten Barroso, am 15.01. im Ministerium zu einem Arbeitsgespräch. "Österreich
ist ein Forschungsdiamant", so Glover. Die Forschung an den österreichischen Universitäten und Forschungseinrichtungen
weise eine "sehr hohe Qualität" auf, dies sei auch in Hinblick auf die vergleichsweise geringe Größe
des Landes bemerkenswert, hielt Glover fest. Allerdings sei gerade im Bereich Wissenschaft und Forschung ohnehin
oftmals nicht die Größe per se entscheidend, sondern vor allem die Kooperation - gerade auch über
Landesgrenzen hinweg, verwies Glover auf Einrichtungen wie beispielsweise das Kernforschungszentrum CERN, das niemals
von einem Land alleine aufgebaut hätte werden können. Minister Töchterle unterstrich ebenso den
hohen Stellenwert der verstärkten Zusammenarbeit, Österreich setzt mit Initiativen wie der Etablierung
des Europäischen Biobankennetzwerks BBMRI oder der "Salzburg Gruppe" auch entsprechende Schritte.
Als gemeinsames Anliegen bekräftigten Glover und Töchterle die verstärkte Bewusstseinsbildung in
Hinblick auf den hohen Stellenwert von Wissenschaft und Forschung. Dazu zählen auch Initiativen wie die jüngst
vom Ministerium initiierte Online-Plattform "Wissen-Finden-Österreich" (www.wissenfinden.at). "Gerade
bei jungen Menschen muss es gelingen, sie für Wissenschaft und Forschung zu begeistern", sind sich Glover
und Töchterle einig. Seitens der EU-Kommission wurde etwa das Projekt "Science: it's a girl thing"
gestartet und auch Österreich ist mit Programmen wie etwa "Sparkling Science" und den Kinderunis
sehr aktiv.
In Hinblick auf die der Forschung zur Verfügung stehenden Mittel unterstrich Glover das hohe Engagement Österreichs,
das mit einer F&E-Quote von 2,8 Prozent über dem EU- und OECD-Schnitt liegt.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/41601Abmwf.htm
Rektor Heinz W. Engl Fellow der American Mathematical Society
Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien, wurde Fellow der American Mathematical Society. Er erhielt
diese renommierte Auszeichnung gemeinsam mit drei weiteren österreichischen MathematikerInnen: Christian Krattenthaler
von der Universität Wien, Monika Ludwig von der Technischen Universität Wien und Harald Niederreiter
(RICAM - Johann Radon Institute for Computational and Applied Mathematics). Die American Mathematical Society zählt
zu den wichtigsten mathematischen Gesellschaften in der Wissenschaftswelt.
Heinz W. Engl, am 28. März 1953 in Linz geboren, studierte in seiner Heimatstadt Mathematik und wurde 1977
sub auspiciis promoviert. 1979 habilitierte er sich an der Universität Linz, 1988 wurde er dort zum Professor
für Industriemathematik berufen.
Engl hatte zahlreiche Gastprofessuren in den USA, Australien, Großbritannien und Deutschland inne. Von 1992
bis 1999 leitete er das Christian Doppler-Labor "Mathematische Modellierung und Numerische Simulation".
Seit 2003 ist er wirkliches Mitglied der ÖAW sowie Direktor des Johann Radon Institute for Computational and
Applied Mathematics (RICAM) der ÖAW (www.ricam.oeaew.ac.at). Er ist Ehrenprofessor der Fudan Universität
Shanghai und Ehrendoktor der Universität des Saarlandes. Seit 2011 ist Engl Rektor der Universität Wien.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/41601AuniWien.htm
-->>> WIRTSCHAFT
Österreichs Wirtschaft hat Talsohle zu Jahresbeginn durchschritten
Die österreichische Wirtschaft dürfte zu Jahresbeginn die wirtschaftliche Talsohle durchschritten
haben. Gemäß den Ergebnissen des OeNB-Konjunkturindikators sank das reale BIP im vierten Quartal noch
geringfügig (um 0,1% gegenüber dem Vorquartal). Für das erste Quartal 2013 lässt die jüngste
Verbesserung der Vertrauensindikatoren aber wieder eine - wenn auch mit +0,2% nur moderate - Expansion erwarten.
Gegenüber der letzten Veröffentlichung im Oktober wurde die Prognose für das vierte Quartal um 0,1
Prozentpunkte nach unten revidiert. Für das Gesamtjahr 2012 ergibt sich damit ein Wachstum von 0,6%, was gegenüber
der OeNB-Prognose vom Dezember eine Aufwärtsrevision von 0,2 Prozentpunkten bedeutet, die jedoch überwiegend
durch die Revision historischer Quartale bestimmt wird.
Die Aussichten für die Weltwirtschaft haben sich zuletzt etwas verbessert. Indikatoren wie der globale Einkaufsmanagerindex
liegen sowohl für die Schwellenländer als auch für die USA wieder über der Wachstumsschwelle
und deuten auf eine regional breit gestreute Expansion hin. Zudem hat sich die Lage auf den Finanzmärkten
weiter beruhigt. Dazu hat auch die vorläufige Einigung im Fiskalstreit in den USA beigetragen. Der enorme
Konsolidierungsbedarf stellt jedoch nach wie vor einen Risikofaktor für die US-Konjunktur dar. In Europa sind
die positiven Impulse noch nicht in der Realwirtschaft angekommen. Die Wirtschaft im Euroraum ist im dritten Quartal
mit -0,1% zwar weniger stark geschrumpft als erwartet, für das vierte Quartal werden aber stärker negative
Wachstumszahlen erwartet. Die Aussichten für das erste Quartal 2013 haben sich zuletzt aber angesichts sinkender
Risikoaufschläge in mehreren europäischen Krisenländern und verbesserter Stimmungsindikatoren -
nicht zuletzt bei Österreichs wichtigstem Handelspartner Deutschland - etwas aufgehellt.
Österreich als exportorientierte Volkswirtschaft hat das schwache internationale Umfeld im Laufe des Jahres
2012 deutlich zu spüren bekommen. Nach den Ergebnissen des OeNB-Exportindikators sind die realen Güterexporte
im vierten Quartal um 0,9% gesunken. Für das Gesamtjahr 2012 ergibt sich damit ein reales Exportwachstum von
lediglich 0,7% (nominell 1,9%). Da vom Außenhandel nur schwache Impulse kommen, sind die Unternehmen auch
mit ihren Investitionen zurückhaltend. Trotz einer guten Gewinnentwicklung und niedrigster Finanzierungskosten
sinken die Ausrüstungsinvestitionen seit Ende 2011. Die Wohnbauinvestitionen entwickeln sich hingegen - gestützt
durch die zuletzt stark steigenden Immobilienpreise - wesentlich günstiger. Für das erste Quartal 2013
signalisieren die Vorlaufindikatoren eine moderate Verbesserung der Export- und Investitionsdynamik...
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/21801oenb.htm
Österreich am Weg aus dem Konjunkturtal
Mit Beginn des neuen Jahres werden die Anzeichen für eine Wende der Konjunkturentwicklung noch deutlicher.
"Nach der Stabilisierung in den vergangenen Monaten weist der Bank Austria Konjunkturindikator im Dezember
mit dem Anstieg auf minus 0,6 Punkte auf eine beginnende Erholung hin. In seltener Eintracht zeigen alle Komponenten
des Indikators eine Verbesserung. Die österreichische Wirtschaft befindet sich am Weg aus dem Konjunkturtal",
so Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer. Die Wirtschaftslage in Österreich beginnt sich nach einer
mehrmonatigen Stagnationsphase aufgrund eines herausfordernden internationalen Umfelds nun langsam aufzuhellen.
Die Weichen für eine höhere Wachstumsrate als im abgelaufenen Jahr sind für 2013 damit gestellt.
Der aktuelle Konjunkturindikator unterstreicht, dass die österreichische Wirtschaft den Konjunkturtiefpunkt
- der sich im 4. Quartal 2012 sogar in einem Rückgang des BIP niederschlug - bereits überwunden hat,.
"Nach unseren Berechnungen hat Ende des Vorjahres die österreichische Wirtschaftsleistung sogar leicht
- um geschätzte 0,1 Prozent zum Vorquartal - abgenommen. Auslösendes Moment war dabei die schwächelnde
Auslandsnachfrage, die aufgrund der Verschärfung der Rezession in wichtigen Abnehmerländern heimischer
Erzeugnisse sehr gedämpft ausfiel", meint Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. Auch die Inlandsnachfrage
entwickelte sich nur verhalten. Der private Konsum war durch die weitere Anspannung der Lage am Arbeitsmarkt unter
Druck, doch zeigen die vorliegenden Einzelhandelsdaten zumindest ein leichtes Plus. Die Beruhigung der Eurokrise
hat das Risikoverhalten verändert und sollte den Rückgang der Investitionen gestoppt haben.
Für das erste Quartal 2013 kündigt sich eine Erholung der Konjunktur an. Die vorliegenden Frühindikatoren
verdeutlichen, dass die österreichische Wirtschaft bereits wieder auf einen Wachstumskurs eingeschwenkt ist.
Die Stimmung unter den österreichischen Industriebetrieben hat sich spürbar aufgehellt, wozu positive
Signale aus dem Ausland wesentlich beigetragen haben...
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/41601ba.htm
Dynamische Märkte in Asien sorgen für Boom im Tourismus
Bis zum Jahr 2030 werden sich die weltweiten Ankünfte laut einer Prognose der Welttourismusorganisation
auf 1,8 Milliarden verdoppeln. "An dieser Entwicklung kann Österreich als weltweit renommiertes Urlaubsland
mit innovativen Tourismusbetrieben partizipieren. 2012 werden wir mit etwa 130 Millionen Nächtigungen und
36 Millionen Ankünfte neue Rekorde erreicht haben. Der boomende Tourismus ist damit neben dem Inlandskonsum
eine wichtige Stütze der Konjunktur", sagte Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner
am 18.01. bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Österreich Werbung (ÖW).
Österreich kann von diesem Megatrend überproportional profitieren, indem es stark wachsende Zukunftsmärkte
intensiver bearbeitet. Ein wichtiger Teilerfolg dieser Internationalisierungs-Strategie steht schon vor Veröffentlichung
der Dezemberzahlen 2012 fest: "Im Vorjahr konnten wir erstmals mehr als eine Million Gäste aus der Region
Asien in Österreich begrüßen. Das Urlaubsland Österreich ist dort beliebter denn je und wächst
auch schneller als seine Mitbewerber", betont Mitterlehner. "Allein in den vergangenen zwei Jahren sind
die Ankünfte aus Asien um 63 Prozent gestiegen - die Dynamik ist damit stärker als in jeder anderen Herkunftsregion.
Die Gäste aus Asien geben auch mehr aus als die meisten anderen Gäste. So lässt ein Chinese pro
Tag im Schnitt 219 Euro und ein Inder 218 Euro in Österreich - ein Deutscher hingegen 'nur' 94 Euro pro Tag",
so Mitterlehner.
Neben dem richtigen Angebot und wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen sieht Mitterlehner das Tourismusmarketing
als zentralen Erfolgsfaktor. "Wir setzen daher die 2011 gestartete Internationalisierungsoffensive 'Neuer
Schwung für neue Märkte' auch heuer fort. Insgesamt investiert die Österreich Werbung heuer rund
1,6 Millionen Euro in ausgewählte Zukunftsmärkte in den Regionen Zentral- und Osteuropa sowie in Übersee.
Damit stellen wir unser Angebot in die richtigen Auslagen", erläutert Mitterlehner. So wird österreichischen
Tourismuspartnern der Markteintritt in ausgewählte Zukunftsmärkte erleichtert und werden dort Angebot
und Nachfrage stärker zusammen geführt.
Österreich hat sich von der klassischen Sommerfrische-Destination zu einem ganzjährig attraktiven Urlaubsland
entwickelt, das mit Qualitätstourismus nachhaltig punktet. "Wir sind das einzige Land in Europa, das
zwei annähernd gleich wichtige Saisonen hat und diese mit Zusatzangeboten schrittweise verlängern kann.
Seit drei Jahren fokussieren wir im Rahmen der Tourismusstrategie stärker auf die Kernangebote, die Österreich
bietet - für den Sommer zum Beispiel auf Donau & Seen und als wetterunabhängige Angebote Städte
& Kultur. Das macht sich gerade bei der Erschließung neuer Märkte bezahlt, die oft keine traditionellen
Wintersportnationen sind", so Mitterlehner...
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/21801bmwfj2.htm
Wien 2012: Beste Tourismus-Bilanz der Geschichte
Das Klimt-Jahr hat Wiens touristische Bilanz 2012 "vergoldet", wie Tourismusdirektor Norbert Kettner
bei der Pressekonferenz des WienTourismus am 21. Jänner berichtete. 12,3 Millionen Gästenächtigungen,
um 7,5 Prozent mehr als 2011, bedeuten einen neuen Bestwert. Besonders stark zugelegt haben Russland und außerEuropäische
Länder, hinter deren hohen prozentuellen Zuwächsen auch substanzielle absolute Zahlen stehen. Einen markanten
Rekord gibt es beim Netto-Nächtigungsumsatz der Beherbergungsbetriebe: Nachdem von Jänner bis November
2012 bereits 492 Millionen Euro erwirtschaftet wurden, wird, wenn der Dezember-Umsatz dazukommt, erstmals eine
halbe Milliarde erreicht bzw. überschritten sein.
"Man müsste Gustav Klimt einen Kuss geben, denn auch wenn sein Anteil an Wiens touristischem Erfolg 2012
nicht exakt zu beziffern ist, hat sein 150. Geburtsjubiläum mit Sicherheit für die Goldauflage bei den
Ergebnissen gesorgt.", so Kettner, der die Präsidentin des WienTourismus, Vizebürgermeisterin Renate
Brauner, aus terminlichen Gründen kurzfristig entschuldigen musste, einleitend: "Vom Jänner bis
zum Dezember hat 2012 jeder einzelne Monat seinen Nächtigungsrekord verzeichnet. In Summe bedeutet das ein
Jahresergebnis von 12,3 Millionen Nächtigungen, das den Rekord von 2011 um 7,5 Prozent übertrifft. Auch
der Netto-Nächti-gungsumsatz der Wiener Hotellerie wird ein Rekordergebnis zeitigen, denn obwohl wir die Zahlen
von Dezember noch nicht kennen, sind es ohne diese schon 492 Millionen Euro. Das bedeutet vorläufig ein Plus
von 10,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, gleichzeitig aber auch, dass der Netto-Nächtigungsumsatz
von Wiens Beherbergungsbetrieben 2012 erstmals eine halbe Milliarde Euro erreichen, ja sogar deutlich übersteigen
wird. Meine herzliche Gratulation und ein großes Dankeschön an die gesamte Tourismuswirtschaft unserer
Stadt für ihre wiederum hervorragende Leistung. Ein ganz besonderer Dank gebührt diesmal aber auch noch
allen Museen und sonstigen Kulturinstitutionen, die Werke von Klimt besitzen: Sie haben diese in einem international
beeindruckenden Format präsentiert und dafür gesorgt, dass Klimt in Wien 2012 auf noch nie dagewesene
Weise erlebbar war - sowohl für unsere Gäste als auch für die Wienerinnen und Wiener..."
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/12101rkTourismus.htm
Inflation im Dezember 2012 unverändert bei 2,8%
Die Inflationsrate für Dezember 2012 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria 2,8% und blieb damit
das dritte Monat in Folge im Jahresabstand unverändert. Die Ausgabengruppen "Wohnung, Wasser und Energie"
sowie "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" verursachten gemeinsam mehr als zwei Fünftel
der Inflationsrate. Die Preisanstiege bei Nahrungsmitteln (+4,9%) wurden erneut größer. Mineralölprodukte
verteuerten sich hingegen weniger stark als in den vergangenen Monaten (+2,0%) und beeinflussten deshalb die Inflation
nur minimal. Ohne Nahrungsmittel hätte die Inflation lediglich 2,3% betragen, ohne Mineralölprodukte
jedoch noch 2,7%.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat Dezember 2012 lag bei 107,2. Gegenüber
dem Vormonat (November 2012) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,2%.
0,51 Prozentpunkte der Inflationsrate entfallen allein auf NahrungsmittelDie größte Preisdynamik im
Jahresvergleich war im Dezember 2012 in exakt gleichem Ausmaß (jeweils +0,58 Prozentpunkte) bei den beiden
Ausgabengruppen "Wohnung, Wasser und Energie" sowie "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke"
zu beobachten.
Hauptverantwortlich in der Gruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (durchschnittlich +3,1%) waren vor allem
höhere Wohnungsmieten (durchschnittlich +4,5%). Betriebskosten für Mietwohnungen stiegen um 4,7%, jene
für Eigentumswohnungen um 4,6%. Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich insgesamt um 2,0%. Haushaltsenergie
kostete durchschnittlich um 1,8% mehr (Strom +1,8%, Fernwärme +6,6%, Heizöl +0,9%, Gas +0,4%).
Für die Teuerungen in der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich
+4,8%) waren deutlich gestiegene Nahrungsmittelpreise ausschlaggebend (insgesamt +4,9%; Fleisch und Fleischwaren
+8,3%, Gemüse +13,0%, Brot und Getreideerzeugnisse +4,2%, jedoch Obst -3,0%). Alkoholfreie Getränke kosteten
durchschnittlich um 4,6% mehr (Bohnenkaffe +4,0%, Orangensaft +8,3%).
In der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich +3,6%; Einfluss: +0,31 Prozentpunkte)
stiegen die Preise für Bewirtungsdienstleistungen durchschnittlich um 4,0% und für Beherbergungsdienstleistungen
insgesamt um 1,1%.
Die durchschnittlichen Preisanstiege von 2,8% in der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen"
(Einfluss: +0,28 Prozentpunkte) wurden überwiegend von höheren Ausgaben für Versicherungsdienstleistungen
(insgesamt +2,4%) sowie für Körperpflege (+2,7%) verursacht.
In der Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich +1,8%; Einfluss: +0,27 Prozentpunkte) kosteten Treibstoffe
durchschnittlich um 2,3% mehr als im Dezember 2011. Die Preise für Wartungen und Reparaturen von Pkw stiegen
insgesamt um 4,0%, jene für Flugtickets um 9,3%...
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/41601statAustria1.htm
Automobil-Cluster: Mit Diversifikation zu neuen Aufträgen
Wie wichtig es ist, als Zulieferer in der Automobilbranche auf Vielfältigkeit zu setzten, bekamen die
Zulieferbetriebe während der letzten unsicheren Jahre zu spüren. Für viele war das zusätzliche
Produktangebot überlebenswichtig. Mit einem aufgefächerten Angebot aber auch mit Spezial-Know-how haben
sich oberösterreichische Unternehmen ihren Platz in der Zulieferkette gesichert. Vor allem die Innovationsfreude
heimischer Betriebe beeindruckt die Hersteller immer wieder. Diversifikation bedeutet für Zulieferer einerseits,
den bestehenden Kunden zusätzliche Innovationen anbieten zu können. Andererseits sollen von den bereits
etablierten Technologien auch weitere Hersteller überzeugt werden.
Eine Erweiterung des Produktportfolios muss wohl überlegt sein. Erfolgreich kann dies nur über eine strikte
Preispolitik oder über den Innovationsgrad erfolgen. Unverzichtbare Zulieferteile, die auf speziellem Wissen
und Fertigkeiten beruhen, können nicht einfach im Billiglohnland bestellt werden. Alleinstellungsmerkmale
der Unternehmen sind zunehmend wichtig. Im Automobil-Cluster (AC) herrscht aufgrund der regen Kooperationstätigkeit
der Partner ein günstiges Klima für Produktverbesserungen und innovative Neuentwicklungen.
Wer schon einmal versucht hat, bei einem Autohersteller vorstellig zu werden, der kennt den steinigen und langwierigen
Weg, der nicht immer von Erfolg gekrönt ist. Eine Einstiegshilfe bieten die Lieferanteninnovationstage des
Automobil-Clusters. Ausgesuchte Partnerunternehmen können bei diesen Präsentationstagen ihre Innovationen
direkt beim Hersteller vorstellen und haben zusätzlich die Möglichkeit, zu selbst gewählten Themen
Vorträge zu halten...
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/31701automobil-cluster.htm
Förderoffensive für Region Römerland Carnuntum-Marchfeld
Im Zuge der Niederösterreichischen Landesausstellung 2011 wurde auf Initiative der Donau Niederösterreich
Tourismus GmbH und des regionalen Entwicklungsvereins Römerland Carnuntum ein Qualitätspartnerprojekt
gestartet, um eine nachhaltige Qualitätsverbesserung bei Betrieben zu erreichen. Auf Basis dieser Initiative
wurde vom Land Niederösterreich gemeinsam mit der Österreichischen Hotel und Tourismusbank (ÖHT)
eine Förderoffensive ins Leben gerufen - gewerbliche Betriebe sollen dabei unterstützt werden, in qualitätsverbessernde,
modernisierende oder erweiternde Maßnahmen zu investieren.
"Qualitätsinitiativen sind im Tourismus in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden. Die Qualitätsvereinigung
Top-Ausflugsziele oder die Niederösterreichische Wirtshauskultur sind nur zwei von zahlreichen erfolgreichen
Initiativen der jüngeren Vergangenheit, die qualitätsorientierte Betriebe im Tourismus oder der Gastronomie
unterstützen. Ein besonderes Anliegen war es uns, mit dieser neuen Förderoffensive Impulse für eine
nachhaltige Qualitätsverbesserung auf betrieblicher Ebene zu setzen", erläutert hierzu Wirtschafts-
und Tourismus-Landesrätin Dr. Petra Bohuslav.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/41601nlkBohuslav.htm
-->>> CHRONIK
Wiener Linien: Schwarzfahrerquote 2012 so niedrig wie nie
2012 war der Anteil der SchwarzfahrerInnen im Netz der Wiener Linien so gering wie noch nie. So konnten von
6,82 Mio. kontrollierten Fahrgästen nur 2,69 Prozent, also rund 183.000, keinen gültigen Fahrschein vorweisen.
2011 lag der Anteil der SchwarzfahrerInnen noch bei 2,94 Prozent.
Im vergangenen Jahr wurden im Vergleich zu 2011 mehr als eine halbe Million Fahrgäste zusätzlich kontrolliert
- trotzdem waren 2012 insgesamt weniger SchwarzfahrerInnen unterwegs. Die mit der Tarifreform gesetzten Maßnahmen
zeigen damit Wirkung. Seit Mai 2012 ist eine Jahreskarte schon um 365 Euro erhältlich, während Schwarzfahren
bereits 100 Euro kostet und damit eindeutig an Attraktivität verliert.
Im Netz der Wiener Linien sind täglich rund 200 Mitarbeiter unterwegs und führen dabei ca. 19.000 Fahrscheinkontrollen
durch. Fahrgäste ohne gültiges Ticket können die Gebühr von 100 Euro entweder in bar bezahlen
oder binnen drei Tagen mittels Erlagschein überweisen. Danach erhöht sich der Betrag auf 138,20 Euro.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/12101rkWrLinien.htm
-->>> PERSONALIA
Schauspielerin Louise Martini ist tot
Wie der ORF am Morgen meldete, ist die Schauspielerin Louise Martini in der Nacht auf den 17.01, im 81. Lebensjahr
verstorben. Seit den 50er Jahren stand die Allrounderin auf der Bühne und war dem Publikum als Sprecherin
ebenso ein Begriff wie als Theater- und Fernsehdarstellerin.
Kulturministerin Claudia Schmied sagte: "Louise Martini war eine der prägnanten Stimmen Österreichs
und eine zentrale Figur des österreichischen Kabaretts und Films. Ihre Sendungen wie "Autofahrer unterwegs",
"Martini Cocktail" oder "Mittags Martini" gehörten für tausende Österreicher
zu kulturellen Fixpunkten. Louise Martini vermochte es, Maßstäbe in der österreichischen Kulturarbeit
zu setzen, die fortwirken. Auch als Gastgeberin des legendären Club 2, in dem sie eine Diskussionskultur einführte
und keine Streitunkultur zuließ, bleibt uns Louise Martini in Erinnerung," so Kulturministerin Claudia
Schmied zum Ableben von Louise Martini.
Lesen Sie hier kurze Stellungnahmen von Kulturstradtrat Adreas Mailath-Pokorny, Wiens FPÖ-Kultursprecher Gerald
Ebinger und Wiens ÖVP-Kultursprecherin Isabella Leeb.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/31701LuiseMartini.htm
Einen Lebenslauf von Luise Martini finden Sie hier:
http://www.kabarettarchiv.at - unter Biografien
-->>> WISSENSCHAFT UND TECHNIK
Apeiron schliesst Lizenzdeal für Antikörper zur Krebs-Immuntherapie ab
Apeiron Biologics AG (Apeiron) gab heute den Abschluss eines ersten Lizenzabkommens für seine Antikörper-basierte
Krebs-Immuntherapie APN311 bekannt. APN311 wird zur Behandlung einer besonders aggressiven Form des kindlichen
Neuroblastoms entwickelt. Vor Kurzem initiierte Apeiron eine weltweite Suche nach potenziellen Lizenznehmern für
diese Immuntherapie. Paladin Labs Inc. ("Paladin"), eines der führenden kanadischen "Specialty"
Pharma-Unternehmen, hat nun mit Apeiron ein exklusives Lizenzabkommen abgeschlossen, in dessen Rahmen Paladin die
Marktrechte an APN311 in Kanada und afrikanischen Ländern südlich der Sahara (inklusive Südafrika)
erhält. Weitere Details zum Geschäftsabschluss wurden nicht bekanntgegeben...
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/12101prd.htm
IMP-Forscher beleuchten die "dunkle Materie" der Erbsubstanz
er genetische Code ist ein Alphabet aus vier Buchstaben, deren Reihenfolge die Information für die Entwicklung
und Funktion eines gesamten Organismus enthält. Die Anleitung für die Proteine als Bausteine des Lebens
ist in den Genen kodiert. Doch nur ein Bruchteil der DNA einer Zelle besteht aus Genen, beim Menschen sind es etwa
zwei Prozent. Der Rest ist nicht-kodierende DNA, die früher abwertend als Schrott bezeichnet wurde. Zutreffender
ist da schon der Begriff "dark matter", dunkle Materie, und so langsam kommt Licht in diesen Bereich
unserer Erbsubstanz.
Die nicht-kodierenden Abschnitte auf der DNA sind keineswegs nur Müll. Unter anderem enthalten sie Bereiche,
die die Aktivität von Genen regulieren. Da jede Zelle des Körpers eine identische Kopie der Erbinformation
enthält, sorgen sogenannte "Enhancer" (Verstärker) dafür, dass Gene nur zum jeweils passenden
Zeitpunkt und im entsprechenden Gewebe aktiv sind: das Hämoglobin-Gen etwa in den Vorläuferzellen der
roten Blutkörperchen, Gene für Verdauungsenzyme im Magen. Ist diese exakt abgestimmte zeitliche und örtliche
Regulation gestört, so können falsche Gene aktiviert werden und den Zellen unerwünschte Eigenschaften
verleihen, bis hin zur Entartung in Krebszellen.
Trotz der enormen Bedeutung der regulierenden DNA-Abschnitte war es bisher nur sehr eingeschränkt möglich,
diese im gesamten Genom zu studieren. Es standen lediglich indirekte Methoden zur Identifizierung solcher Abschnitte
zur Verfügung, die überdies anfällig für Fehler waren.
Wissenschaftler um Alexander Stark am Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie in Wien konnten diese Lücke
nun schließen. Unterstützt vom Europäischen Forschungsrat ERC entwickelten sie eine neue Technologie
namens "STARR-seq" (self-transcribing active regulatory region sequencing), die sie in der Zeitschrift
Science vorstellen.*) Die Methode erlaubt es, Enhancer-Sequenzen in der DNA nicht nur vollständig und rasch
aufzuspüren, sondern gleichzeitig auch ihre jeweilige Aktivität quantitativ zu bestimmen, das heißt
starke von schwachen Enhancern zu unterscheiden.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/21801idwWien.htm
Gefrorenes Chaos
Es ist wohl der exotischste aller Materiezustände: Bei extrem niedrigen Temperaturen, knapp über
dem absoluten Nullpunkt, können Atome zu einem Bose-Einstein-Kondensat zusammenfrieren. Sie befinden sich
dann gemeinsam im gleichen Energiezustand und bewegen sich im Gleichtakt - ein Effekt der beispielsweise auch für
die Supraleitung verantwortlich ist. Dass bei der Bewegung von Bose-Einstein-Kondensaten die Chaostheorie eine
wichtige Rolle spielt, hatte man nicht vermutet. Iva Brezinova vom Institut für Theoretische Physik der TU
Wien verknüpfte in ihren Computersimulationen allerdings Quantenphysik und Chaostheorie um den Rätseln
des Bose-Einstein-Kondensats auf den Grund zu gehen. Sie bekommt dafür am 25.01. den Hannspeter-Winter-Preis
der TU Wien.
In der Quantenphysik wird jedes Teilchen als Welle beschrieben. Je niedriger die Temperatur ist, umso langsamer
bewegen sich die Teilchen und umso größer wird die Wellenlänge. Knapp über dem absoluten Nullpunkt
übersteigt die Länge der Teilchenwellen den durchschnittlichen Abstand zwischen zwei Teilchen - die Wellen
überlappen, ein Bose-Einstein-Kondensat entsteht. Die einzelnen Teilchen verlieren ihre Individualität,
sie können nicht mehr getrennt voneinander betrachtet werden und vereinen sich zu einem einzigen großen
Quantenobjekt. Das Bose-Einstein-Kondensat kann eine Größe von mehreren Mikrometern haben - in quantenphysikalischen
Maßstäben betrachtet sind das gigantische Ausmaße.
"Eigentlich ist das Bose-Einstein-Kondensat der geordnetste Zustand, den man sich vorstellen kann", sagt
Iva Brezinova. "Und trotzdem zeigt sich in unseren Berechnungen, dass Chaos wichtige Hinweise über den
Zustand des Kondensats geben kann." In Computersimulationen lässt sich nämlich berechnen, wie die
Quanten-Wellen des Bose-Einstein-Kondensats durch winzige Unregelmäßigkeiten der Umgebung beeinflusst
werden...
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/12101tuWien.htm
Zwei Jahre Vienna Center for Quantum Science and Technology (VCQ)
Das Vienna Center for Quantum Science and Technology (VCQ) feiert sein 2-jähriges Bestehen und setzt seine
Erfolgsgeschichte fort: Grundlagenforschung und moderne Quantentechnologien werden weiterhin die tragenden Säulen
sein. Weitere Höhepunkte der interuniversitären Initiative: Die diesjährige Schrödinger Lecture
mit Serge Haroche (Physik-Nobelpreis 2012) und ein attraktives Nachwuchsförderungsprogramm.
Die Quantenforschung in Wien wird im VCQ gebündelt - und das erfolgreich seit zwei Jahren. Die gemeinsame
Initiative der Universität Wien, der Technischen Universität Wien und der Österreichischen Akademie
der Wissenschaften hat zum Ziel, weitere Themengebiete zu erschließen, Nachwuchsförderung auszubauen
und weiterhin eine wegweisende Rolle für neue Quantentechnologien zu spielen. Das Resümee des noch jungen
Jubiläums: Eine Vielzahl von Publikationen, Forschungsprojekten und Auszeichnungen. In den vergangenen zwei
Jahren haben die Forscher des VCQ mehr als 80 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht, darunter acht in
den renommierten Zeitschriften "Nature" und "Science".
Für die diesjährige Schrödinger Lecture am 22. April 2013 konnte Nobelpreisträger Serge Haroche
als Gastvortragender gewonnen werden. Dem renommierten Quantenmechaniker wurde 2012 zusammen mit dem Amerikaner
David Wineland der Physik-Nobelpreis für die Erforschung der Wechselwirkung zwischen Licht und Materie zugesprochen.
Im Rahmen dieser öffentlichen Vortragsreihe waren bisher bereits Ignacio Cirac, der soeben gemeinsam mit dem
Innsbrucker Quantenphysiker Peter Zoller mit dem Wolf-Preis ausgezeichnet wurde, sowie der Physik-Nobelpreisträger
Sir Anthony J. Leggett zu Gast.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/21801uniWien.htm
-->>> KULTUR
100 Jahre MAERZ - Die Anfänge 1913 bis 1938
Im Jahre 1913 gründen Franz und Klemens Brosch, Franz Sedlacek, Hans Pollack, Anton Lutz und Heinz Bitzan
die Linzer Künstlervereinigung MAERZ. Der Name steht programmatisch für Erwachen und Neubeginn, entsprechend
der damals verbreiteten Vorstellung eines "ver sacrum" - eines Heiligen Frühlings. Im künstlerischen
Vorkriegsvakuum versteht sich die Künstlergruppe als Gegenpol zum Oberösterreichischen Kunstverein, der
seit 1851 existiert und als konservativ gilt.
Diese sezessionistische Abspaltung ist die früheste in Österreich außerhalb Wiens. In der MAERZ
treffen sich in lockerer Form KünstlerInnen unterschiedlichster Genres, um gemeinsam zu arbeiten und anfangs
Ausstellungen im Landhauspavillon an der Promenade zu organisieren. Der Erste Weltkrieg bildet eine Zäsur
für die Vereinigung, prägt aber das weitere Schaffen einiger KünstlerInnen entscheidend. 1921 gelingt
die Reorganisation des Künstlerbunds. Alfred Poell wird erster Präsident. Schon bald übernimmt Egon
Hofmann als treibende Kraft die Vereinigung, deren Vorstand er bis 1934 bleibt.
Es ist eine Besonderheit, dass nicht nur bildende Künstler, sondern fast alle jungen oberösterreichischen
Architekten dem Bund angehören. Die Verbindung von Baukunst mit Malerei macht den MAERZ zu einem außergewöhnlich
praxisbezogenen Künstlerverein.
Die Ausstellung im NORDICO dokumentiert Grafik, Malerei und Fotografie von 45 Künstlerinnen und Künstlern
der ersten 25 Jahre des Vereins. Ein Großteil der Werke kommt aus den Beständen der Museen der Stadt
Linz.
Das Linzer Kunstgeschehen wird innerhalb einer bewegten politischen Zeit bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten
widergespiegelt. Neben international arrivierten KünstlerInnen gibt es einige beinahe vergessene Namen zu
entdecken.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/41601nordico.htm
JMW: Attraktives Ausstellungsprogramm 2013
2013 wird für das Jüdische Museum Wien ein ganz besonderes Jahr: Das Museum feiert 25 Jahre seines
Bestehens und ist seit 20 Jahren im Palais Eskeles in der Dorotheergasse beheimatet. Anlässlich dieses Jubiläums
wird das Museum am 18. November 2013 seine neue Dauerausstellung eröffnen, die neben der Wiener jüdischen
Geschichte auch wesentliche Kapitel der Nachkriegszeit bis heute beleuchten wird.
Im Palais Eskeles in der Dorotheergasse sind 2013 zwei große Ausstellungen und einige Kabinettausstellungen
zu sehen:
"Alle meschugge? Jüdischer Witz und Humor". Eine Ausstellung, die von einem abwechslungsreichen
und sehr ansprechenden Veranstaltungsprogramm begleitet wird (von 20. März bis 8. September 2013).
Mit "Richard Wagner und das jüdische Wien" setzt sich das Jüdische Museum anlässlich des
200. Geburtstags mit dem komplexen Verhältnis zwischen Wagner und den Juden auseinander (von 24. September
bis Februar 2014).
Im Extrazimmer des Palais Eskeles zeigt das Jüdische Museum Wien ein breit gefächertes Ausstellungsangebot:
Julya Rabinowich kuratiert "meeting jedermann : rabinovich revisited" (von 28. Februar bis 27. Mai 2013),
danach ist die Ausstellung "Chawerim Chasak! 100 Jahre Haschomer Hazair" zu sehen, die die Geschichte
der jüdischen Jugendbewegung Schomer aufzeigt (von 11. Juni bis 29. September 2013). Die Ausstellung "Stoffe
und Geschichten" präsentiert ab Oktober 2013 Torahvorhänge und Torahmäntel aus der Sammlung
des Jüdischen Museums Wien.
Das Museum Judenplatz setzt 2013 die Reihe "Jewish Museum Contemporary" fort. Tatiana Lecomte widmet
sich ab Juni dem Thema der Darstellung des bildlichen Gedächtnisses, danach lädt der amerikanische Künstler
Andrew Mezvinsky zu einer interaktiven Reise in das kollektive Gedächtnis.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/51501stalzer.htm
Unter 10 - Wertvolle en Miniature
Schätze aus den Sammlungen des Wien Museums, präsentiert mit strikter Spielregel: Kein Exponat ist
größer als 10 Zentimeter. Das betrifft Breite, Höhe, Tiefe oder Durchmesser. Lupen sind vorhanden.
Ein Festival der Schaulust, ein Parcours des Entdeckens und Staunens, der zur Feinjustierung des Blicks einlädt.
Im Biedermeier trieb man die Kunst der Miniaturisierung ans Limit - "Fingerl-Kalender", Miniaturbilder
oder eine Pendeluhr in Fingerhut-Größe zeugen von Virtuosität auf kleinstem Raum. Aber es gibt
auch handfeste funktionelle Gründe, warum Dinge klein sind: Das gilt für Babyutensilien ebenso wie für
Reiseteleskop oder Riechfläschchen. In Zeiten der Illegalität mussten auch politische Flugzettel klein
sein.
Der Begriff "Wertvolles" bezieht sich im Wien Museum nicht nur auf exquisite Kleinkunstwerke, sondern
auch auf Zeitdokumente aus dem Alltag wie einen 50-Heller-Kassenschein aus dem Jahr 1920, "zur Linderung der
Kleingeldnot". An Kuriosem mangelt es nicht: Kaiserin Elisabeths Schuhknöpfler wird ebenso aus dem Depot
geholt wie kleine, oft befremdliche Erinnerungsstücke an den Tod großer Meister: Holzsplitter von Schuberts
Sarg, ein Stück von Beethovens Sterbekleid oder Zähne von Hugo Wolf.
Die scheinbar absurde Einschränkung auf Bilder und Gegenstände unter 10 Zentimeter ist auch ein Kommentar
zum Sammeln: Jedes Ordnungssystem ist mutwillig, egal ob chronologisch, alphabetisch, nach Inventarnummer oder
nach Größe.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/51501wienmuseum.htm
"Burgenland singt" im Jahr der Volkskultur 2013
Das Burgenland setzt - nach dem generellen Schwerpunkt "Volkskultur" im Jahr 2004, dem Jahr der "Volkskultur
- Burgenland tanzt" im Jahr 2010 - nunmehr 2013 mit "Burgenland singt" bereits zum dritten Mal den
Volkskulturbereich als Jahresthema in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten. "Es sind nicht nur Haydn und
Liszt, die uns stolz auf unsere musikalische Tradition sein lassen. Das musikalische Erbe des Bundeslandes schöpft
aus reicher Quelle. Altes deutschsprachiges Liedgut, die Lieder der Roma, aber auch die Musik- und Gesangstraditionen
der Kroaten und Ungarn haben unser Land kulturell geprägt. Das ‚Singen' in all seinen Facetten hat es sich
deshalb verdient, im Mittelpunkt der Jahresinitiative des Kulturreferates des Landes zu stehen. Wir zeigen damit
aber auch, dass Volkskultur dem Burgenland wichtig ist", betonte Kulturlandesrat Helmut Bieler in einer gemeinsamen
Pressekonferenz mit Karin Ritter vom Burgenländischen Volksliedwerk und Christian Dreo vom Burgenländischen
Sängerbund.
Projektpartner sind alle burgenländischen Medien - insbesondere das ORF Landesstudio mit einem gemeinsamem
Projekt: 18 Lieder werden im Rahmen von "Burgenland heute" vorgestellt, um das Bewusstsein für das
Kulturerbe "Lied" zu stärken. Präsentiert werden Lieder, die Menschen, die sie singen und die
Geschichten im Hintergrund. Weitere wichtige Projektpartner sind das Burgenländische Volksliedwerk, das die
Projektabwicklung übernommen hat, und der Burgenländische Sängerbund.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/21801blmsKultur.htm
Jazzfest 2013 wieder in der Wiener Stadthalle
Seit 22 Jahren ist das Jazzfest Wien einer der wichtigsten Events der internationalen Festivalszene und Wien
eine Haupt-Destination auf der musikalischen Landkarte des Jazz. Erstmals seit 15 Jahren gastiert das Jazzfest
Wien wieder in der Wiener Stadthalle, diesmal mit drei Konzerten, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Jazzfest-Leiter Fritz Thom: "Die Halle F mit ihrem gepflegten Ambiente und ihrer guten Akustik, wie auch die
Halle D mit ihren variablen Kapazitäten, sind für uns gute Gründe, nach Gesprächen mit dem
neuen Geschäftsführer Wolfgang Fischer wieder in den Roland Rainer Bau zurückzukehren. Die Wiener
Stadthalle, einst Bühne der legendärsten Jazzkonzerte unser Musikstadt wird ab heuer wieder eine der
zentralen Spielstätten des Jazz Fest Wien. Noch immer schwebt der Geist von Duke Ellington, Count Basie, Miles
Davis, Ella Fitzgerald, Frank Sinatra, Sammy Davis jr. über dem Haus. Unser Konzert mit Friedrich Gulda, Joe
Zawinul und Chick Corea 1987 an drei Bösendorfer Konzertflügeln war das einzige weltweit."
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/21801stadthalle.htm
Klagenfurt: Kultur-Jahresbilanz 2012 mit Ausblick auf 2013
Mit einem 52seitigen Jahreskulturprogramm 2012 öffnete der kulturRaum Klagenfurt zu Jahresbeginn die Türen
zu einem reichhaltigen, abwechslungsreichen und hochwertigen Veranstaltungsreigen. Auch die zahlreiche Kooperationspartner
der Kulturabteilung wurden mit ihrem Programm in der Broschüre mittransportiert. Ein Jahr danach kann eine
zufriedenstellende Bilanz gezogen werden.
Die Bereiche der Kulturabteilung, das sind die Stadtgalerie mit dem Living Studio und Arturs home, die Alpen-Adria-Galerie,
das Robert Musil Literatur Museum, das Bergbaumuseum, das Gustav Mahler Komponierhäuschen und diverse Brauchtumsveranstaltungen
setzten vielseitige neue Akzente und verzeichneten einen spürbaren Besucherzuwachs. Allein in die Stadtgalerie
kamen 10 000 Besucher mehr als im Vorjahr.
"Die Wahrnehmung und Akzeptanz der Kulturabteilung seitens der Öffentlichkeit und der Kulturszene hat
sich durch die Arbeit der letzten zwei Jahre sichtlich verbessert" meint Kulturreferent Albert Gunzer. "Wir
bieten zu einem anspruchsvollen Programm vermehrt Service, aber auch Präsentations- und Kooperationsmöglichkeiten
an und haben die Kommunikationsschiene optimiert.
Der nächste Schritt ist die bessere Vernetzung der Kultur- und Kreativszene untereinander, damit Kultur effizienter
und ohne sich gegenseitig zu konkurrenzieren stattfinden kann."
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/21801klagenfurt.htm
Konzertreihe zur Förderung junger Musiker im Stift Klosterneuburg
Seit fast 900 Jahren ist das Stift Klosterneuburg vor den Toren Wiens ein Ort der Begegnung und ein Zentrum
für Kultur. Diese Tradition wird auch in Zukunft fortgesetzt werden. Unter dem Titel "Junge Talente der
Klassik" wird das Stift Klosterneuburg 2013 in Kooperation ausgewählter Kulturinstitutionen eine Konzertreihe
zur Förderung junger Talente veranstalten. Hierbei können Künstlerinnen und Künstler, die sich
erst am Anfang ihrer vielversprechenden Karrieren befinden, ihr außergewöhnliches Können unter
Beweis stellen.
Unter den Kulturinstituten Wiens sind Japan, Tschechien, die Slowakei und Ungarn, erstmalig Frankreich, Polen und
das Musikschulmanagement Niederösterreich als Kooperationspartner vertreten.
Als Highlight wird am 31.Oktober 2013 das Niederösterreichische Jugendsinfonieorchester mit jugendlichen Begabungen
aus Österreich mit einem Konzert in der Stiftskirche das vielfältige Programm abrunden.
Der Eintritt kostet 16 Euro und ist gleichzeitig ein Gutschein für ein Stiftsticket im Wert von 15,50 Euro,
das die Teilnahme an allen angebotenen Touren an einem beliebigen Tag inkludiert. Alle Konzerte beginnen um 19
Uhr und finden, wenn nicht anders angegeben, im Augustinussaal statt.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2013/0113/W3/31701stiftKlosterneuburg.htm
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